: Abknapsen bis zur Jahrtausendwende
■ Unireformer suchen den großen Wurf, die Studenten üben sich in Pragmatismus
Na ja, mit Schnee hat das Sommersemester begonnen. Immerhin, diese Woche war Schluß mit frostig. Eine Ecke Sonne über den Hörsälen. Es geht aufwärts, scheint's. Mit dem Wetter jedenfalls. Und sonst? Endloses Gerede von der ewigen Geldnot. Eigentlich kann es niemand mehr hören. Falsch ist es trotzdem nicht. Denn es wird weiterhin gespart, daß es kracht. 410 Millionen Mark müssen die Berliner Hochschulen bis zur Jahrtausendwende abknapsen. Ob der Vertrag, den Wissenschaftssenator Peter Radunski mit den Hochschulen ausgehandelt hat, endlich etwas Ruhe bringt, ist fraglich. Und die Novelle des Hochschulrahmengesetzes – grundlegendes Gesetz für die deutsche Hochschullandschaft – stößt auf heftige Kritik. Die Asten geben sich derweil im Gespräch mit der taz pragmatisch. Und die Professoren, sollen die künftig nach Leistung bezahlt werden? Thema auf der Debattenseite.
Aber die Unistadt Berlin hat trotz allem vieles zu bieten. Den neuen Studiengang Gender Studies zum Beispiel. Was in den USA schon seit Jahren eine Selbstverständlichkeit ist, wird es ab dem Wintersemester auch in Deutschland geben, an der Humboldt-Universität. Einzigartig in der Bundesrepublik. Die taz sprach mit der Organisatorin der Gender Studies, Christina von Braun, über Ansatz und Ziele des neuen Faches. Ein Studentenwohnheim der Extraklasse, nur für Studenten aus Ländern der Exalliierten, wurde vor einigen Monaten am Ernst-Reuter- Platz eröffnet. Ein Mitarbeiter hat sich dort umgesehen.
Und natürlich geht's im Uni- Spezial auch um studentischen Alltag. Wie gewandet laufen Studierende durch die Gänge? Jeans sind nach wie vor hip, sagt unsere Autorin. Doch in manchen Fachbereichen geht's schriller, in anderen gestylter zu. Schon erstaunlich: Studierende mit Kind kommen mit ihrer Doppelrolle ganz gut klar. Und das sind satte sechs Prozent. Kinder motivieren schlicht, sagten einige Eltern. Die Jobsituation wird schlechter. Unsere Autoren machten sich auf die Pirsch nach Studijobs, die gefragt und lukrativ und vor allem mal was ganz anderes sind. Wer die Nase voll hat von der Wohnungssuche und Energie hat, anzupacken, könnte bei dem Projekt „Wohnraum gegen Hilfe“, Wohnen bei älteren Leuten, Glück haben. Ansonsten: Let's talk about Sex. Denn dank eines süddeutschen Magazins wissen wir endlich, wie's Studierende so treiben. adi und Vasall
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen