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Abgewiesenes VergewaltigungsopferEmpörung über katholische Kliniken

Zwei katholische Krankenhäuser haben eine mutmaßlich vergewaltigte Frau abgewiesen. Politiker drohen nun mit dem Entzug der gynäkologischen Notfallbetreuung.

Empörung: Zwei katholische Kölner Kliniken hatten das mutmaßliche Vergewaltigungsopfer abgewiesen. Bild: dapd

BERLIN epd/taz | Die Abweisung einer offenbar vergewaltigten Frau durch zwei katholische Kliniken in Köln sorgt weiter für Empörung. Nordrhein-Westfalens Vizeministerpräsidentin Sylvia Löhrmann (Grüne) erklärte, der Vorfall widerspreche eklatant dem christlich-sozialen Auftrag der Krankenhäuser.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sprach von einem „hartherzigen und erbarmungslosen“ Verhalten. Der Deutsche Evangelische Krankenhausverband rechnet indes nicht damit, dass der Fall dem Image christlicher Kliniken schaden wird.

Ärzte der beiden Kölner Kliniken, die von der katholischen Stiftung der Cellitinnen getragen werden, hatten das mutmaßliche Vergewaltigungsopfer abgewiesen, weil sie über die „Pille danach“ nicht informieren wollten. Der Krankenhausträger sprach von einem „Missverständnis“. Nur Verschreibung und Abgabe der „Pille danach“ seien bei ihnen untersagt.

Laut Lauterbach hat sich die katholische Kirche mit der Zurückweisung der Frau keinen Gefallen getan. „Wenn sich das wiederholen sollte, müssen wir überlegen, ob die gynäkologische Notfallbetreuung überhaupt noch für katholische Krankenhäuser akzeptabel ist“, sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung.

„Verstoß gegen die Menschlichkeit“

Löhrmann sagte im Spiegel: „Einer vergewaltigten Frau nicht zu helfen, ist ein Verstoß gegen die Menschlichkeit.“ Auch der CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn kritisierte: „Wer das Opfer einer Vergewaltigung abweist, verletzt grob seinen Versorgungsauftrag.“ Solche Krankenhäuser „müsste man eigentlich vom Netz nehmen“, sagte er der Welt am Sonntag.

Wieso die beiden katholischen Kliniken so harsch reagierten, wird in manchen Medien mit einer Sendung des rechtskatholischen Videokanals Gloria TV in Verbindung gebracht. Im Februar 2012 berichtete Gloria TV über Recherchen von Lebensschützern, die eine „Testerin“ in die Kölner katholischen Kliniken schickten.

Ergebnis: Von den Ärzten in den Notfallambulanzen – die nicht für die Klinik, sondern als Niedergelassene dort arbeiten – wurde die Frau mit der „Pille danach“ versorgt. Gloria TV: Die Häuser ließen Ärzte unter ihrem Dach praktizieren, „die sich kaum mit der katholischen Morallehre identifizieren“.

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8 Kommentare

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  • AL
    A. Lupo

    Ich bin kein Freund der kirchlichen Machtstrukturen. Das aktuelle "Katholiken-Bashing" ist mir aber etwas zu einseitig. Der Eindruck, der vermittelt werden soll, dass eine katholische Klinik ein Vergewaltigungsopfer mit ihrem Schicksal alleine gelassen hat ist zudem schlicht und einfach falsch. Was wirklich geschehen ist kann man hier recht gut nachlesen und sich davon für seine eigene Recherche inspirieren lassen: http://www.kath.net/detail.php?id=39811

  • S
    Synoptiker

    Vor allem sollte geprüft werden (wenn nötig von der Staatsanwaltschaft), welche vorab Interventionen aus der kath. Bischofskonferenz oder einzelnen "Fürstbischöfen" ergangen sind. Es ist schlimm, bei dem heutigen Zustand der katholischen Kirche und des Vatikans, kann man nicht misstrauisch genug sein!

  • O
    origenes

    bei 100 % staatlicher finanzierung der kliniken

    ist eine dominante katholische moraldoktrin

    wohl mehr als obsolet.ein unding überhaupt derartige religiöse absurditäten steuerlich zu begünstigen.das gibt es für andere nichtreligiöse weltanschaungen nicht.da ist wiedermal das recht auf freie religionsausübung missbrauchlich genutzt worden.

    solche moralischen inquisitoren sollten kein krankenhaus leiten.

    überhaupt wäre es besser die katholischen würden sich auf ihre klöster und kirchen zurückziehen.

    da können sie ihren heiligen firlefanz an sich selbst ausprobieren.

  • OS
    ophiuchus säkularis

    nachtrag:

    na da ist ein ablenkungsfehler entstanden...

    es soll heißen: der vereitelung der feststellung und

    hilfe zur aufklärung einer straftat.

  • KK
    Karl K

    Wo lebt ihr? Was soll die gespielt-ahnungslose Reaktion

    der Politiker gleich welcher couleure? - dieser Kaste der

    selten Begabten?

     

    Lügt euch doch nicht in die Tasche. Das ist das Rheinland!

     

    Und wer dort und anderwo Gesundheitsvorsorge und - fürsorge

    den Schwarzkitteln überläßt, soll sich nicht wundern.

    Grad ist einer der Großen der Musikszene verstorben.

    Als seine Freundin nach langer Pflege mit der

    Erkrangung im Endstadium nicht mehr zurechtkam,

    verbrachte sie ihn in ein - klar - katholisches Hospiz.

    Ja. " Sind Sie verheiratet? oder sonst verwandt?

    - Nein? Dann darf ich bitten!" - und die Tür war zu.

    So geht das.

     

    Wer nicht bereit ist, dieser Institution mit allen Mitteln bis

    hin zur Aufkündigung des Steuerprivilegs klar zu machen,

    daß wir seit mehr als 200 Jahren im Zeitalter der Aufklärung und jetzt

    im 21.Jahrhundert leben, der nimmt solches menschenunwürdiges

    Verhalten weiterhin in Kauf und soll sich seine Krokodilstränen sparen.

  • UK
    uns können die Iraner noch einiges lernen

    Auch diese Geldsäckel der Kirchen werden mit allgemeinen Steuereinnahmen finanizert, ebenso wie deren Schulen, die Gehälter der Bischöfe und die Propaganda der Kirchen über den zwangsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

  • OS
    ophiuchus säkularis

    es wird gemeint diese katholisch dominierten

    krankenhäuser hätten keine "unterlasene hilfeleistung" gegangen,da das opfer ja schon von einer notärztin behandelt wurde.das ist nur die halbe warheit.denn sowohl zur weiterbehandlung wie

    zur genaueren untersuchung ist sie ja überwiesen worden.dazu haben sich beide krankenhausverwaltungen

    der VEREITELUNG EINER STRAFTAT schuldig gemacht.denn sie sollten ja die vergewaltigung konstatieren,so sie

    erzwungen wurde.dies haben sie verweigert.da gibt es kein mißverständnis.das ist rechtsbruch.aus ideologischen gründen..?unerheblich.

    tatsache ist ein grenzwert wurde überschritten.

    und zwar der, das zu fragen ist ob nicht die medizin

    und die soziale arbeit grundsätzlich zu sekularisieren sind.das wo steuergelder die sache finanzieren nur nicht religiöse trägerschaften zulässig sind.und gleichzeitig bedarf es einer bundes

    kommission zur aufhebung religiöser sonderrechtlichkeiten.die macht der popen und bischdöfe muß auf ihre klerikalen bereiche zurück-

    gewiesen werden.soziale träger mit nicht klerikaler oder religiöser absonderlichkeit sind genügend zu finden.städtische kliniken könnten auch ein muß an selbstversorgerischer eigenständigkeit von kommunen und gemeinden sein.man kann sich nicht aus jeder verantwortung herraus stehlen wollen.

    die enorme fragwürdigkeit der religiösen träger ist

    eben auch ihre weltanschauliche begrenztheit...

    sowohl in ihrem missionierungsanliegen wie in ihren

    arbeitsrechtlichkeiten...oder orthodoxem erfindungen...und fixierungen.in jedem fall aber muß

    die möglichkeit bestehen ein steuerlich finanziertes nicht religiösgeführtes krankenhaus in jeder größeren stadt aufsuchen zu können.

  • WB
    Wolkfgang Banse

    Prolem nicht aussitzen,sondern konsequewnt gegen die4 beiden katholiken Klioniken,hier die Mitarbeiter vorgehen.

    Was bedeutete dass eigentlich katholisch zu sein,nach der gefeierten Heiligen Messe im Alltagsleben?