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Abbas ermahnt AhmadinedschadQuatsch nicht so viel über Israel

Palästinenserpräsident Abbas hat seinen iranischen Amtskollegen gebeten, nicht so oft von der Zerstörung Israels zu sprechen. Wichtiger sei es, über Palästina zu reden.

Hält keine blumigen Reden über Israel: der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad. Bild: ap

TEL AVIV/KAIRO dpa | Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad täte nach Worten von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gut daran, mehr über Palästina und weniger über die Zerstörung Israels zu sprechen.

Abbas habe seinem iranischen Amtskollegen bei einem Treffen in Kairo nahe gelegt, öfter die Notwendigkeit zu betonen, einen Palästinenserstaat in den Grenzen von 1967 zu errichten und dafür auf Äußerungen zu verzichten, „Israel von der Landkarte des Nahen Ostens auszuradieren“, berichtete die israelische Zeitung Haaretz unter Berufung auf Angaben aus Ägypten.

Abbas habe bei dem Treffen am Vortag am Rande des Gipfels der Organisation für islamische Kooperation (OIC) in der ägyptischen Hauptstadt betont, Ahmadinedschads israelfeindliche Äußerungen spielten Israel in die Hände und schadeten der palästinensischen Sache. Ahmadinedschads Reaktion auf die Kritik wurde zunächst nicht bekannt.

Die Beziehungen zwischen der gemäßigten Fatah von Abbas und dem Iran sind seit langem gespannt. Die Fatah wirft Teheran vor, die palästinensische Konkurrenzorganisation Hamas im Gazastreifen zu unterstützen und eine Mitschuld an den bisherigen Misserfolgen bei der Versöhnung zwischen Fatah und Hamas zu tragen.

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9 Kommentare

 / 
  • E
    end.the.occupation

    >> ob abbas nicht den arabischen widerstand gegen die zionisten schwächt.

     

    Schwächen? Abbas ist eine Marionette an den Fäden Netanjahus. Siehe 'Palestine Papers'.

     

    Daher die Begeisterung von Frau Knaul für Abbas.

  • S
    suse

    und da delirieren sie wieder, die kenner der persich-arabischen freundschaft ...

     

    passt es euch nicht, dass mittlerweile selbst die als palästinenser bezeichneten araber genug vom propagandageschwätz des irren von teheran haben?

     

    bei eurem ächsten anti-ra-zirkel würde ich nur zu gern mäuschen spielen und gespannt auf die frage warten, ob abbas nicht den arabischen widerstand gegen die zionisten schwächt.

  • G
    Gonzi

    Zumindest wäre verständlich, wenn Abbas die Iraner gebeten hätte, ihre Ansichten zu dem israelischen Staat unaufgeregter, aber dennoch sachlich präzise darzustellen.

    Über verbale Kraftakte aus Teheran freut man sich natürlich in den israelischen Kreisen, weil sie doch schnell benutzt werden, um die dabei zurecht aufgezeigten historischen und gegenwärtigen Misslichkeiten, die mit dem Staat Israel hervorgerufen wurden, vergessen zu machen.

     

    Man darf ruhig mal gegenüberstellen, ob im vergangenen Jahr mehr Menschen unter der Führung in Teheran oder der Israels durch Gewalt in ihrem jeweiligen Herrschaftsbereich zu Tode gebracht wurden.

    Dann wird man auch begreifen, wie wichtig Sanktionen gegen diese Eiferer des Zionismus wären, um ein Ende der gröbsten, akut Menschenleben bedrohenden israelischen Untaten zu erreichen.

     

    Aufsehen würde aber auch hervorrufen, wenn Abbas und Ahmadinedschad sich darüber austauschen könnten, unter welchen Bedingungen man die Todesstrafe aus dem Strafvollzug herausnehmen könnte – das ließe ja auch Obama alt aussehen.

  • S
    Senckbley

    Abbas und Ahmadinedschad sind beide Verlierer der Geschichte, ihre Zeit ist abgelaufen. Dem Zionismus gehört die Zukunft, und der Iran wird wieder zum Hort der Menschenrechte und der Zivilisation. Das Interview mit Cyrus Reza Pahlavi im Fokus ist diesbezüglich sehr lesenswert: http://bit.ly/LFkntr

    Selbstverständlich werden sich dann auch die Spannungen dieser beiden Länder auflösen und Günther Grass braucht keine besorgten Gedichte mehr zu schreiben.

  • MH
    Marco Hoffmann

    "

    für pal. Funktionärsmaßstäbe

    "

    ( 08. 02. 2013 13: 44 UHR von Harald)

     

    Oh, der Gerechtigkeitsaspekt aus Sayanim-Munde. Eine kompetente Instanz, die den Putsch der Hamas gegen korrupte Fatah-funktionäre lobt?

     

    Israel sorgt sich um das Erblühen der palästinensischen Wirtschaft und gibt 400millionen gestohlene dollar zurück, bevor der um wasser, land und geld bestohlene nachbar zur sahel-zone wird - menschenfreundlichkeit pur und von herzen.

     

    Machen wir und nichts vor, das Einzige, was Palästina bei Hasbara-harald noch gehör verschafft ist das hier:

     

    "

    Iran broadcasts footage ' extracted from CIA spy drone'

     

    Tehran claims to reverse-engineer RQ-170 Sentinel, adding Iran is producing 'more than 20 types of drones' and intends to export

    "

    http://www.guardian.co.uk/world/2013/feb/07/iran-footage-cia-spy-drone

  • BK
    Bitte kennzeichnen

    Bitte den Beitrag von R.Z. als Propaganda kennzeichnen, es könnte sonst jemand denken, irgendwer würde den Unsinn den er schreibt tatsächlich glauben.

  • U
    Ute

    Sind das die Neuigkeiten aus dem Heiligen Land?

     

    Hat die dpa keinen Korrespondenten in Kairo oder warum soll sie sich gerade hier zur Fabrikation einer Ulk-Nachricht auf Ha´aretz berufen?

     

    Hat die dpa, immerhin sich aus Tel-Aviv und nicht aus dem illegalen Regierungssitz in Westjerusalem verlautbarend, keine bedeutenderen Meldungen vorzutragen, liegt hier die Auswahlentscheidung bei der taz ?

     

    Da war gerade eine Verhaftungswelle gegenüber Hamas-Abgeordneten im Westjordanland zu verzeichnen, von anderen tagtäglichen Schikanen und Schweinereien gegenüber der dortigen Bevölkerung könnte auch berichtet werden, wenn man sich nur die israelischen Zeitungen anschauen wollte – auch von Seiten einer Nachrichtenagentur.

     

    Zudem ist in israelischen Zeitungen die Skepsis zu spüren, die das Zusammenwirken der Israelis mit dem bulgarischen Außenminister über eine angebliche Beteiligung der Hisbollah am Burgas-Attentat, wie auch die dürftigen Hinweise, die das stützen sollen, hervorgerufen haben – auch dies kein Thema?

     

    Und was ist mit den Erwartungen an die neue Obama-Regierung in Tel-Aviv, was macht das Geschachere um Posten, Einfluss, Glaubwürdigkeit und Positionen bei der neuen israelischen Regierung?

     

    Gerade die politischen Aussagen – man denke nicht nur an Bennet – aus den Reihen der meisten israelischen Parteien, die im Grunde die Nichtbereitschaft zeigen, einen Palästinenserstaat entstehen zu lassen, böten doch Anlass zu betrachten,

    warum die israelische Regierung beständig verlangt, Abbas dürfe nicht mit der Hamas eine Einheitsregierung bilden.

     

    Auch könnte dpa betrachten, wie jene Staaten, die so tun, als müsse man die Hamas boykottieren, damit umgehen, dass Netanjahu entschiedene Gegner einer Zweistaatenlösung in seinen eigenen Reihen auftreten lässt und mit Parteien zu koalieren gedenkt, die eben auch dieses Ansinnen vertreten.

    Doch schön, daß dpa mitteilt, das Zerstörungsgerede werde eigentlich gar nicht ernst genommen – nur halt, wenn man es braucht.

  • R
    R.J

    Quatsch nicht so viel dummes Zeug über Ahmadinedschad und Abbas!

     

    Der Bericht ist unglaubwürdig und er enthält wohl kaum den Wortlaut von Gesprächen zwischen diesen beiden Regierungschefs.

    Denn es gibt keine Absichtserklärungen von Ahmadinedschad, „Israel von der Landkarte des Nahen Ostens auszuradieren“ zu wollen, warum sollte Abbas dann solch eine Forderung formuliert haben?

     

    Vielmehr sind wiederholte Erwartungen von Seiten iranischer Führer festzustellen gewesen,

    der Zionistenstaat würde eines Tages von der Landkarte verschwinden, wie eben etwa auch die Sowjetunion von ihr verschwunden ist. Und weder in Palästina noch in weiten Teilen der Nichtwestlichen Welt, lässt man sich anderes vorgaukeln.

     

    Zudem gilt auch der Iran als Unterstützer der arabischen Initiative aus dem Jahre 2002/3, eine Anerkennung des israelischen Staates bei Abzug aus den 1967 besetzten Gebieten und bei einer annehmbaren Regelung der Flüchtlingsfrage anzubieten.

     

    Mit anderen Worten, es wird, durch solch eine angebliche Forderung nach Unterlassen, der Versuch unternommen,

    Abbas indirekt als Kronzeugen für Äußerungen von Ahmadinedschad zu machen, die dem von der israelischen Propaganda beständig in den Mund gelegt werden,.

     

    Abbas mag sich mehr Unterstützung aus Teheran für ein Vorgehen mit und in der UN gerade durch die „blockfreien“ Staaten wünschen, weiß aber sehr wohl auch,

    die Feinde eines Palästinenserstaat sitzen in Israel, den USA und anderen Staaten, die mit einer Unterstützung des Zionistenstaates von ihren vergangenen und gegenwärtigen Untaten ablenken wollen.

     

    Es bleibt ein Grundübel dieser Staaten, dass sie Verständnis für die Existenz eines „jüdischen“ Staat äußern, sich aber nicht der Frage stellen, warum solch ein Staat, wenn er denn historisch geboten gewesen wäre, in Palästina und zu Lasten des palästinensischen Volkes entstehen und dort einen Fortbestand haben sollte.

  • H
    Harald

    "Ahmadinedschads Reaktion auf die Kritik wurde zunächst nicht bekannt." Schade eigentlich.

     

    Aber geht nicht, da sonst ja irgendwie rauskäme, in welchem Abstand dem Friedensfürsten und seiner o.a. hedegaard'schen Einrahmung, die Palästinenser am Gesäß vorbeigehen.

     

    Wer würde sich denn um die Palis kümmern, mit Infrastruktur, medizinischer Versorgung, Arbeitsplätzen und sonstigem täglichen Bedarf?

     

    Bisher kommen dafür nur die Satane Israel, USA und EU auf. Ein bißchen Spielgeld (für pal. Funktionärsmaßstäbe) wirft noch Saudi Arabien in den Topf, um das Gesicht zu wahren und sich die lästigen Cousins vom Leib zu halten.

     

    Dieses erfolgreiche Geschäftsmodell bräche auseinander, sollte der innigste Wunsch Achmadines wahr werden. Und was würde aus den 30.000 bei der UNRWA beschäftigten Palästinensern werden?

     

    Dann würde das schwere Schicksal von Arafats Witwe, die sich mit einem Viertel des vom Gatten erworbenen Vermögens zufrieden geben mußte, Schule machen. Ganze 250 Millionen Dollar sind ihr nur geblieben.