: 65 Jahre B31
1931 wurde die Reichsstraße 31 zum erstenmal geplant. Die heutige Streckenführung ist seit 1976 in der Diskussion und heftig umstritten. Zur Freiburger Bürgermeisterwahl 1982 kündigte der SPD-Kandidat Böhme an, er würde sich nur dann für die Straße einsetzen, wenn sie als Tunnel unter der Stadt hindurchgeführt werde. Böhme wurde gewählt; 1983 folgte der erste Entwurf der heutigen Pläne, 1984 der Planfeststellungsbeschluß. Erste Einwände kamen aus dem Regierungspräsidium: Man zweifelte an der Finanzierbarkeit des durchgehenden Stadttunnels.
Vom Tunnel blieben später aus finanziellen Gründen nur zwei Teilstücke übrig. Im Frühjahr 1993 mußte nach einem gerichtlichen Vergleich zwischen den 32 Klägern gegen die „B31 neu“, dem Regierungspräsidium und der Stadt der Planfeststellungsbeschluß geändert werden: Lärmschutzgalerien und eine Verlängerung der beiden Tunnelteilstücke wurden aufgenommen. Es folgten Klagen neuer Betroffener gegen die Schadstoffwerte an den Tunnelenden. März 1994: Erster Spatenstich unter großem Protest. Die Kosten, in Bonn noch 1993 mit 211 Millionen Mark angesetzt, werden inzwischen mit über 600 Millionen Mark beziffert.
Der Baubeginn verzögert sich wegen der Privatfinanzierung weiter. GegnerInnen der B 31 neu feierten im März den zweiten Jahrestag des Spatenstichs mit einer Lichterkette. Die letzte der alten Klagen gegen die Pläne von 1984 wurde vom Bundesverwaltungsgericht in Berlin abgewiesen. Neue Klagen gegen die Abgas-Emissionen sind vom Freiburger ans Mannheimer Verwaltungsgericht weitergereicht worden, das in letzter Instanz entscheidet.
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