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„6 aus 49“-Erfinder ist totDer Erfinder der Hoffnung

1955 startete in Deutschland das Lotto mit dem System „6 aus 49“. Der Erfinder dieses Glücksspiels, Lothar Lammers, ist im Alter von 86 Jahren gestorben.

Ein undatiertes Foto Lothar Lammers, dem Erfinder des erfolgreichsten Glücksspiels Deutschlands. Bild: dpa

Wenn es einen Mann gibt, der das Glück erfunden hat, ist es Lothar Lammers. An seine „Sechs Richtigen“ knüpfen Menschen seit 57 Jahren ihre Hoffnungen. Jetzt ist der Erfinder des Lottospiels „6 aus 49“ im Alter von 86 Jahren gestorben.

Er selbst, hat Lammers einmal gesagt, würde nur selten einen Wettschein ausfüllen. „Ich laufe nicht irgendwelchen Träumen hinterher“. Doch schon während seines Studiums packt ihn eine Idee, die ihn nicht mehr loslässt: eine Alternative zu den im Nachkriegsdeutschland verbreiteten Sportwetten. Ob Fan oder nicht, alle sollten ihre Kreuzchen machen können und eine – sehr geringe – Chance auf einen Gewinn in Millionenhöhe haben.

Gemeinsam mit dem Mathematiker Peter Weiand analysiert Lammers Wettsysteme anderer Länder; monatelang rechnen sie Gewinnwahrscheinlichkeiten durch. Das Ergebnis ist simpel: Die SpielerInnen zahlen einen geringen Beitrag und wählen aus 49 Zahlen sechs aus – der Rest ist Glück. Und Hoffnung.

Doch die Chefs der marktbeherrschenden Fußball-Toto-Gesellschaft, bei der sich Lammers durchs Studium jobbt, wollen davon nichts hören. „Wochenlang haben wir Geschäftsführer und Verwaltungsrat mit unserem Gesamtkonzept förmlich auf der Brust gekniet. Erhört wurden wir nicht“, erinnerte sich Lammers in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.

Mehr Glück haben die beiden jungen Geschäftsmänner bei einem Bankenkonsortium, das die damals kleine Nordwestdeutsche Klassenlotterie betreibt: Am 9. Oktober 1955 startet das neue Glücksspiel – und schon bald ist die Ziehung der Lottozahlen so wenig aus den deutschen Wohnzimmern wegzudenken wie das tägliche Kännchen Kaffee vom Kuchentisch.

Glück war es nicht, dass Lammers, der bis in die 80er Jahre Chef der Westdeutschen Lotteriegesellschaft blieb, zum Erfolg verhalf. Denn ihm war klar: Sein Wettsystem musste mit hohen Summen in den oberen Gewinnklassen locken, gleichzeitig aber viele kleine Gewinne streuen – um Enttäuschung zu vermeiden. Vielleicht ist Lammers also doch eher der Mann, der die Hoffnung erfunden hat, nicht das Glück.

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1 Kommentar

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  • K
    Kekse

    Was ist den Lotto anderes, als staatlich organisierter Raub, bei dem man einen winzigen Bruchteil der Beute an die zuvor mit falschen Hoffnungen und Erwartungen gefütterten Bestohlenen zurückgibt?