5. Spieltag Fußball-Bundesliga: HSV wieder Erster von unten
Nach dem Rauswurf des Managers gelingt dem VfB Stuttgart in Dortmund ein Achtungserfolg. Der HSV ging leer aus. Hertha BSC gelang der erste Saisonsieg.
BERLIN dpa | Am Tag der Trennung von Manager Fredi Bobic hat der VfB Stuttgart einen Überraschungssieg bei Borussia Dortmund verpasst. Die Schwaben mussten am Mittwoch zum Abschluss des fünften Spieltages der Fußball-Bundesliga nach einer 2:0-Führung mit einem 2:2 (0:0) zufrieden sein. Auch ohne den ersten Saisonerfolg verließ der VfB aber den letzten Platz, auf den der punktgleiche Hamburger SV durch das 0:1 (0:1) bei Borussia Mönchengladbach zurückfiel.
Einen Punkt hinter Spitzenreiter Bayern München folgen Bayer Leverkusen und Hannover 96. Die Leverkusener rehabilitierten sich mit dem 1:0 (1:0) über den FC Augsburg für die erste Saisonpleite in Wolfsburg, auch Hannover kommt nach dem 1:0 (1:0) über den 1. FC Köln nun auf zehn Zähler. 1899 Hoffenheim, Mainz 05 und Gladbach folgen mit jeweils neun Punkten. Hertha BSC gelang mit dem 1:0 (1:0) über den VfL Wolfsburg der erste Saisonsieg.
Angesichts des Abschieds von Bobic sprach der seit dem Vormittag unterrichtete Stuttgarter Trainer Armin Veh von einer nicht normalen Vorbereitung auf das Spiel in Dortmund. Seine Schützlinge zogen sich unter diesen Umständen beim personell stark geschwächten Vizemeister von Anfang an gut aus der Affäre und besaßen durch einen Heber von Christian Gentner gleich eine gute Chance.
Bei einem Lupfer von Shinji Kagawa auf die Latte war der VfB vor der Pause im Glück, ehe Daniel Didavi ein Zuspiel von Gentner zur Führung gegen die konfuse BVB-Abwehr nutzte (48.). Ein Fehler von Marcel Schmelzer leitete 20 Minuten später den zweiten Treffer von Didavi ein, Kagawas Kopfball segelte dagegen knapp vorbei.
Pierre-Emerick Aubameyang (73.) machte es wieder spannend, Ciro Immobile gelang sogar noch der Ausgleich, nachdem Torwart Sven Ulreich einen Freistoß von Schmelzer unterlief (86.). Damit fahren die Dortmunder zumindest nicht mit zwei Niederlagen nacheinander zum Derby auf Schalke.
HSV offensiv schwach, Leverkusen vorsichtig
Beim Hamburger SV war vom Neuanfang nach dem 0:0 gegen den FC Bayern vor allem offensiv kaum etwas zu spüren. Die abwartenden Gladbacher waren bei Kontern gefährlicher, Max Kruse traf erst den Pfosten und staubte dann ungestört zum 1:0 ab (25.). Eine höhere Führung wäre danach möglich gewesen, die Hanseaten von Neu-Trainer Josef Zinnbauer waren vom ersten Saisontor dagegen weit entfernt.
Bayer Leverkusen agierte gegen die zuletzt zweimal siegreichen Augsburger nicht ganz so offensiv wie in den ersten Partien. Nach dem 1:4 in Wolfsburg zeigten sich die Rheinländer geduldiger, die erste große Lücke nutzte Heung-Min Son (33.) nach Zuspiel von Roberto Hilbert. Fünf Minuten später unterbrach Schiedsrichter Guido Winkmann die Partie wegen eines Unwetters für neun Minuten. Anschließend änderte sich nichts mehr am Spielstand.
Hannover 96 benötigte keine sechs Minuten, um Bundesliga-Rückkehrer 1. FC Köln im fünften Saisonspiel das erste Gegentor einzuschenken. Der spanische Neuzugang Joselu traf flach aus der Drehung. Die offensiv bislang eher zurückhaltenden Kölner machten mit zunehmender Spielzeit immer mehr Druck, jedoch ohne Erfolg.
Die Wolfsburger kamen nach dem ersten Saisonsieg über Leverkusen gegen die bislang defensivschwache Hertha kaum zum Zug und besaßen nur eine gute Chance vor dem Wechsel. Die Berliner nutzten ihre erste Möglichkeit durch Neuzugang Salomon Kalou. Bei seinem Startelf-Debüt köpfte der Ivorer eine Flanke von Marcel Ndjeng ein, der dem tändelnden Ricardo Rodriguez den Ball abgenommen hatte (35.). Kalou vergab bei einem Konter allein vor dem Tor in der zweiten Hälfte das mögliche 2:0, so dass es bis zum Schluss eng blieb.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
Juso-Chef über Bundestagswahlkampf
„Das ist unsere Bedingung“
taz-Recherche zu Gewalt gegen Frauen
Weil sie weiblich sind
Verein „Hand in Hand für unser Land“
Wenig Menschen und Traktoren bei Rechtspopulisten-Demo
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen