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3.900 Stellen sollen wegOpel streicht jeden siebten Job

Opel legt einen Sanierungsplan vor: Demnach will man in Europa 2,7 Milliarden Euro Staatshilfe bekommen – 1,5 Milliarden aus Deutschland. Und dennoch allein hierzulande 3.900 Jobs streichen.

Einer der drei ist vermutlich seinen Job los: Opel-Arbeiter in Bochum. Bild: ap

FRANKFURT afp/dpa/taz | Opel will für seine Sanierung Staatshilfen in Höhe von 2,7 Milliarden Euro beantragen. Das Geld solle aus den europäischen Ländern mit Opel-Standorten kommen, erklärte Opel-Chef Nick Reilly am Dienstag in Frankfurt bei der Vorstellung des Sanierungsplans für das Unternehmen.

Außerdem will Opel in Deutschland rund 3.900 Stellen abbauen. Insgesamt beschäftigt Opel samt seinen Konzern-Töchtern in Deutschland zur Zeit fast 26.000 Mitarbeiter. Damit streicht der Konzern hierzulande mehr als jeden siebten Job.

Alles zusammen genommen habe der Rüsselsheimer Autobauer einen Finanzierungsbedarf von 3,3 Milliarden Euro zur Umsetzung des Zukunftsplans. Der US-Mutterkonzern General Motors (GM) habe hierzu bereits mit 600 Millionen US-Dollar beigetragen. Zudem habe GM im Januar Vorauszahlungen von 650 Millionen Euro geleistet, damit Opel seinen laufenden Finanzbedarf decken könne.

Bei der Bundesregierung und den vier Bundesländern mit Standorten hat Opel insgesamt 1,5 Milliarden Euro Staatshilfe beantragt. Das sagte Wirtschaftsminister Rainer Brüderle am Dienstag in Berlin. "Wir werden die Unterlagen sorgfältig auswerten", sagte der FDP-Politiker.

Der Antrag werde vereinbarungsgemäß zunächst von der EU-Kommission begutachtet. Damit solle ein Subventionswettlauf zwischen den Staaten mit Opel-Standorten und Wettbewerbsverzerrungen vermieden werden. Brüderle zufolge hat Opel die übrigen 1,2 Milliarden Euro in Großbritannien, Spanien, Polen und Österreich beantragt.

Am stärksten von dem Stellenabbau an den deutschen Standorten ist das Werk in Bochum betroffen, in dem 1.800 Jobs (von 5.300 Jobs) wegfallen sollen – das ist jeder dritte Arbeitsplatz. Am Stammsitz Rüsselsheim sollen den Angaben zufolge 860 Stellen gestrichen werden, in Kaiserslautern und Eisenach jeweils 300. Zudem will Opel 650 Stellen in der Verwaltung streichen.

Opel bekräftigte auch die Absicht, das Werk im belgischen Antwerpen schließen zu wollen. Insgesamt ist zur Sanierung des Autobauers an allen europäischen Standorten ein Stellenabbau von 8.300 Arbeitsplätzen geplant, sagte Reilly, betroffen seien 1.300 Stellen in der Verwaltung und 7.000 in der Produktion. Alles in allem beschäftigt GM 55.000 Menschen in Europa.

Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) reagierte mit Kritik. "Nach unserer ersten Einschätzung wird es geboten sein, dass GM als Eigentümer seine Beteiligung an der Sanierung und Neuaufstellung deutlich erhöht." Das Opel-Konzept wurde gemeinsam mit einem Gutachten einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft am Dienstag der Bundesregierung zugestellt.

Opel will bis 2014 etwa elf Milliarden Euro in den Rüsselsheimer Autobauer investieren. Damit sollen 80 Prozent der Produkte erneuert werden. Der Plan sieht vor, dass Opel 2011 die Gewinnschwelle erreicht und 2012 wieder Gewinn macht.

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4 Kommentare

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  • RH
    rare hog

    und wie lange halten die 1,5 milliarden?

    wann hält opel das nächste mal die hand auf?

    in 1 jahr? in 2 jahren?

    das ist doch ein fass ohne boden wo man schon die uhr danach stellen kann, wann die nächste finanzspritze fällig ist!

  • P
    Popel

    einfach zu geil. Das ist Realsatire.

  • K
    karnevalist

    Wieder ein typisches Beispiel der sog. Marktwirtschaft. Eine Firma will Geld (aus Steuern) von der Regierung und will im Gegenzug Mitarbeiter, also Steuerzahler, entlassen.

    Die entlassenen können dann hernach als "Aufstocker" einem "Billigjob" nachgehen. Aufstocken tut auch der Steuerzahler, also diejenigen welche (noch) fair bezahlte Arbeit haben.

    Man braucht kein Ökonom zu sein um zu sehen wo das ganze hinführen wird...

    Ach ja, wer soll denn die "schlank" produzierten Autos kaufen?

  • GC
    Groggy Croton

    warum soll man opel was schenken?

    die hatten doch ihre gewinne in irland versteuert.

    also, staatskenete nur gegen anteilsscheine.