32. Spieltag Fußball-Bundesliga: Wolfsburg macht Königsklasse klar
Im Abstiegskampf verliert Paderborn wichtige Punkte. Beim VfL Wolfsburg gewinnt nicht nur das Spiel, sondern auch Max Kruse. Köln hingegen schafft den Verbleib in der Liga.
PADERBORDN/KÖLN dpa | Der VfL Wolfsburg hat seine zweite Teilnahme an der Champions League nach 2009 perfekt gemacht und Minuten nach dem 3:1 (2:0) beim SC Paderborn den Transfer von Max Kruse bekanntgegeben. Die Niedersachsen gewannen am Sonntag nach zuletzt drei sieglosen Partien hintereinander in der Fußball-Bundesliga.
Gastgeber Paderborn knüpfte in dem ungleichen Duell nicht an die jüngst guten Ergebnisse an. Der Underdog konnte die Punktverluste der Konkurrenz im Abstiegskampf nicht nutzen und rutschte zwei Spieltage vor dem Saisonfinale auf den vorletzten Rang ab.
Nach einer Ecke köpfte Timm Klose die Gäste mit seinem ersten Treffer im VfL-Trikot (16. Minute) in Führung. Wolfsburgs Toptorjäger Bas Dost legte mit seinem Saisontreffer Nummer 15 und 16 (25./82.) nach. Nach einer Vorlage von Ivan Perisic verlor zuerst Daniel Brückner den Niederländer aus den Augen, der aus kurzer Distanz nur noch den Fuß hinhalten musste. Acht Minuten vor Schluss entschied der 25-Jährige die Partie mit einem Abstauber – ehe in der Nachspielzeit noch Lukas Rupp (90.+1) für den SC traf.
VfL-Manager Klaus Allofs verkündete nach dem Spiel bei Sky den Wechsel des Gladbachers Max Kruse. „Ich kenne Max aus Bremer Zeiten und denke, er hat genau beobachtet was in Wolfsburg passiert. Er hat das Gefühl, dass er in diese Mannschaft hineinpasst“, sagte er.
Der SC Paderborn verpasste den Sprung auf Tabellenrang 14, nachdem Freiburg, Hamburg und Hannover 96 nur einen Punkt holen konnten. Dabei hatte Paderborn vor dem Spiel noch einmal alles mobilisiert. Das vom Club für den Endspurt ausgerufene Motto „Lass mal erstklassig bleiben“ setzten die Ostwestfalen aber auf dem Platz vor 14.659 Zuschauern nicht um. Auch gegen den Pokalfinalisten bekam der Aufsteiger mit der schlechtesten Abwehr aller Bundesligisten seine Defensiv-Probleme nicht in den Griff.
Paderborns einzige Spitze Lukas Rupp (11.) setzte nach einem relativ ruhigen aber engagierten Beginn beider Teams einen ersten Warnschuss ab. Auch Moritz Stoppelkamp (37./41.) vergab gute Chancen. Insgesamt aber enttäuschte die Elf von Coach André Breitenreiter im Heimspiel vor den Partien auf Schalke und gegen den VfB Stuttgart. Von dem von Breitenreiter beschriebenen „Brennen und Leuchten in den Augen“ der Spieler war nicht viel zu sehen.
Dem VfL reichte eine routinierte zweite Hälfte, um den zweiten Tabellenrang hinter dem alten und neuen Meister FC Bayern München zu halten. Paderborn liegt als Siebzehnter mit 31 Punkten gleichauf mit Hannover 96 auf dem Relegationsrang und SC Freiburg direkt darüber.
Schalke bangt um Europa League
Der 1. FC Köln hat zwei Spieltage vor Saisonende den Traum vom Bundesliga-Verbleib verwirklicht und lässt Schalke 04 weiter um das Minimalziel Europa League bangen. Während der Aufsteiger aus der Domstadt dank des 2:0 (1:0)-Heimsieges am Sonntag feiern durfte, haben die Königsblauen auf Rang sechs nur noch jeweils zwei Punkte Vorsprung auf Revierrivale Dortmund und Bremen. Die Schalker spielen nun noch gegen die Abstiegskandidaten Paderborn und Hamburg. Während die Gelsenkirchener seit Dezember 2014 auf einen Auswärtssieg warten, ist der 1. FC Köln nach den Toren von Marcel Risse (34.) und Yannick Gerhardt (89.) daheim nun schon seit neun Partien ungeschlagen.
Die Gastgeber begannen vor den 46.500 Zuschauern aktiver, ohne allerdings zu großen Chancen zu kommen. Nach einer Viertelstunde fanden die Schalker besser in die Partie. Die erstmals nach längerer Zeit in die Startformation zurückgekehrten Julian Draxler und Kevin-Prince Boateng sowie Leroy Sané versuchten, Impulse im Aufbauspiel zu geben. Bis auf einen verzogenen Schuss von Sané (9.) und einen zu schwachen Kopfball von Dennis Aogo (21.) sprang gegen die gewohnt stabile FC-Defensive jedoch nichts heraus. In der Spitze fehlte der gelb-gesperrte Klaas-Jan Huntelaar, Eric-Maxim Choupo-Moting hing völlig in der Luft.
Mit dem schönsten Angriff der ersten Hälfte gelang den Gastgebern die zu diesem Zeitpunkt dennoch etwas überraschende Führung. Auf der starken linken Seite leitete der agile Außenverteidiger Jonas Hector einen Konter ein, Kevin Vogt spielte per Steilpass Kazuki Nagasawa frei. Der einzige Neue in Kölns Startformation scheiterte noch an Torwart Ralf Fährmann, den Abpraller drückte Risse jedoch zu seinem fünften Saisontor ins Netz.
Als Ujah den Platz verließ, musste bei Schalke der enttäuschende Boateng vom Platz, für ihn schickte Trainer Roberto Di Matteo Jefferson Farfán auf das Feld, wenig später brachte er Max Meyer für Draxler. Der bei Köln gekommene Dusan Svento hätte nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung mit der ersten Chance der zweiten Hälfte das 2:0 erzielen müssen, zirkelte allein vor Fährmann jedoch den Ball am Pfosten vorbei (61.). Derartige Szenen verzeichnete Schalke trotz seiner Bemühungen weiterhin nicht. Risse hatte sogar noch seinen zweiten Treffer auf dem Fuß (81.), Fährmann parierte jedoch. Gerhardt machte schließlich nach einem Konter alles klar.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!