18 Bundeswehr-Fahrzeuge abgefackelt: Polizei geht von Brandstiftung aus
Am Wochenende brannten 18 Bundeswehr-Fahrzeuge in Bremen. Nun ermittelt der für politisch motivierte Kriminalität zuständige Staatsschutz.
Auf dem Firmengelände sollten die Bundeswehrfahrzeuge nach Informationen der dpa mit speziellen Bauteilen nachgerüstet werden. Verletzt wurde niemand. Nun wurde auch die Staatsschutzabteilung hinzugezogen, die bei Taten mit politischem Hintergrund ermittelt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.
Die Staatsanwaltschaft ist vorsichtiger: Nach wie vor sei nicht geklärt, ob es sich überhaupt um vorsätzliche Brandlegung handele. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man noch nicht von einem Brandanschlag sprechen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Bremen der taz. Ob es sich bei dem Brand von diesem Wochenende also überhaupt um eine Straftat und, wenn ja, um eine politisch motivierte Tat handelt, ist noch unklar. Ein Bekennerschreiben ist noch nicht aufgetaucht.
In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Anschlägen aus dem linksautonomen Spektrum, die sich gegen die Bundeswehr richteten. Bei einem Anschlag in Dresden wurden 2009 insgesamt 42 Fahrzeuge der Bundeswehr durch unbekannte TäterInnen zerstört. Das war der bisher schwerste Anschlag dieser Art.
In Bremen wurde im Februar 2015 ein Kleinwagen der Bundeswehr durch einen Brand zerstört. Dazu bekannten sich in einem Schreiben „autonome Gruppen“. Darin heißt es unter anderem: „Die Bundeswehr ist eine menschenverachtende Institution und probiert, sich als seriöses Unternehmen zu geben“, deswegen hätten sie das Auto „abgefackelt“.
Im März dieses Jahres wurden in Leipzig mehrere Lkws der Bundeswehr in Brand gesteckt; dazu bekannte sich laut Informationen der Leipziger Volkszeitung die „Autonome Gruppe Joachim Gauck und Ursula von der Leyen“. Es entstand ein Schaden im sechsstelligen Bereich. „Was hier kaputt gemacht wird, kann woanders keine Menschenleben zerstören“, hieß es in einem Schreiben der Gruppe auf einer linken Internetplattform.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Israel, Nan Goldin und die Linke
Politische Spiritualität?
Matheleistungen an Grundschulen
Ein Viertel kann nicht richtig rechnen
Innenminister zur Migrationspolitik
Härter, immer härter
Nikotinbeutel Snus
Wie ein Pflaster – aber mit Style
Prozess gegen Letzte Generation
Wie die Hoffnung auf Klimaschutz stirbt
Börsen-Rekordhoch
Der DAX ist nicht alles