14.10.25 : taz bleibt Tageszeitung. Als epaper und auf taz.de
Aktuelle Pressemitteilungen der taz
Die taz erscheint diesen Freitag letztmalig mit einer gedruckten Werktagsausgabe. Ab der kommenden Woche ist die samstags erscheinende wochentaz das einzige Printprodukt der taz. Doch die taz bleibt Tageszeitung: Montags bis Freitag erscheint sie weiterhin als E-Paper. Und natürlich informiert die taz jederzeit aktuell über taz.de und über ihre Social Media Kanäle.
Die taz vollzieht damit als erste überregionale deutsche Tageszeitung den Umstieg ins Digitale: Chefredaktion und Geschäftsführung haben heute in einer Pressekonferenz erläutert, was die Voraussetzungen technischer, verlegerischer und publizistischer Natur für diese fundamentale Umstellung waren.
„Während die Druck- und Vertriebskosten in den letzten Jahren immer weiter gestiegen sind, haben sich die Lesegewohnheiten stark verändert. Schon jetzt lesen fast 60 Prozent unserer täglichen Abonnent*innen die taz nur digital“ stellt Geschäftsführer Andreas Marggraf klar.
Um so weit zu kommen, hat die taz ihre treuen Print-Abonnent*innen über mehrere Jahre hinweg regelmäßig informiert und über die Notwendigkeit des Umstiegs aufgeklärt – und nun, kurz vor der Seitenwende, viele Leser*innen überzeugt. „Bereits 57 Prozent der früheren Print-Leser*innen haben angegeben, den Wechsel mit uns zu gehen, und zeigen damit, dass es auf die Inhalte der taz ankommt – nicht auf das Medium“, sagt Geschäftsführerin Aline Lüllmann. „Der Anteil an Umwandlungen in Zukunftsabo- Produkte, den wir erreichen mussten, um den Wandel als Medienhaus erfolgreich zu überstehen, lag bei 40 Prozent. Diese Mindestmarke haben wir gemeinsam als ganzes Haus erreicht“, ergänzt Lüllmann.
Mit einer Reise quer durchs Land zu ihren Leser*innen und aufwendigen telefonischen Beratungs-Aktionen ist die taz mit ihrer Community in Kontakt gekommen. Die mittlerweile über 25.000 Genoss*innen der taz stimmten schon im letzten Jahr auf ihrer Generalversammlung mit 77 Prozent für diesen Schritt.
Auch online ist die taz so erfolgreich wie noch nie. Über 45.000 Menschen beteiligen sich über das freiwillige Bezahlmodell „taz zahl ich“, die Reichweite der Website steigt ebenfalls mit zuletzt über 15 Millionen Besuchen im Monat. Seit dem Relaunch der Website im letzten Jahr steigen außerdem die Zugriffe auf die Seite über Suchmaschinen. Eine bemerkenswerte Entwicklung, ist bei anderen Medien doch eine gegenläufige Entwicklung wegen der zunehmenden Nutzung von KI Chatbots zu verzeichnen.
„Wir erklären uns dies mit der Qualität unseres Journalismus“, sagt Katrin Gottschalk, Vize- Chefredakteurin der taz und Leiterin der digitalen Produktentwicklung. „Wir haben nie auf die Generierung von Inhalt für Suchmaschinen gesetzt, sondern auf die gezielte Verbreitung unserer Berichterstattung aus linker Perspektive. Diese ist im Digitalen noch erfolgreicher als gedruckt.“
Auch die Social Media Kanäle der taz sehen keinen Einbruch, im Gegenteil. Die Followerschaft bei Instagram etwa ist im vergangenen Jahr mit einem Wachstum von 183 Prozent praktisch explodiert.
„Mit dem digitalen Wachstum und dem bei der „wochentaz“ im Rücken sind wir für den Schritt bereit“, sagt Barbara Junge, Chefredakteurin der taz. „Ich wünsche mir für uns und für die anderen Qualitätszeitungen, dass wir alle den Sprung schaffen. In diesen kritischen Zeiten ist Qualitätsjournalismus essentiell für die Stabilität der Demokratie.“
„Unsere Zahlen geben uns recht“, sagt Ulrike Winkelmann, ebenfalls Chefredakteurin der taz. „Der Bedarf an Journalismus wächst, der seriös recherchiert, kontrovers diskutiert, aber auch eine klare Haltung hat – nämlich sich dem Rechtsrutsch mit aller Kraft entgegenzusetzen. Wir nennen das gern links und antifaschistisch.“
Die letzte gedruckte Werktagsausgabe der taz erscheint am 17.10.2025: Die Ausgabe enthält 10 Beiträge von deutschen und internationalen Autor*innen exklusiv für die taz. Unter dem Motto Solidarität und Aufbruch schreiben u.a. T.C. Boyle, Francesca Melandri, Fatma Aydemir, Sibylle Berg, Feridun Zaimoglu, Annett Gröschner, Wenke Seemann und Peggy Mädler.
Außerdem erfindet die Redaktion der taz die Geschichte ihrer Transformation neu: in Form eines autofiktionalen Agententhrillers. Die Gestaltung dieser besonderen Ausgabe übernimmt für und mit der taz der international gefeierte Künstler Christian Jankowski, der dafür die Macher*innen der Zeitung in Szene setzt – vom Verlag bis zur Druckerei.
Auch die erste rein digitale Ausgabe der taz am 20. Oktober 2025 wird eine besondere Gestaltung bekommen. Darin begrüßt die renommierte Künstlerin Kerstin Brätsch mit ihrer vielschichtigen Digitalmalerei die Leser*innen der taz.