■ JUSTIZ: 10 Jahre für Mafia- Handlanger gefordert
Berlin. Im Prozeß gegen den Ukrainer Igor B. beantragte gestern Oberstaatsanwältin Monika Diederich eine Haftstrafe von zehn Jahren für versuchte Tötung in mehreren Fällen. Sie hält den 24jährigen Angeklagten für schuldig, im Juli 1991 — in einem italienischen Restaurant in der Fasanenstraße — in eine Gruppe von vier Russen hineingeschossen zu haben. Die Männer und ein am Nebentisch sitzender Gast wurden zum Teil schwer verletzt. Igor B. soll im Auftrag — auch wenn dies nicht bewiesen werden kann — einer russischen kriminellen Organisation gehandelt haben (siehe taz vom 10.6.). Der Pflichtverteidiger Kollage plädierte für Freispruch. Eine Tötungsabsicht sei nicht beweisbar, der Angeklagte als Schütze nicht eindeutig identifiziert, und Igor B. sei durch die Verletzungen, die der zurückschießende Gast ihm beibrachte, schon schwer gestraft.
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