: ... einem Bürgermeister der Takt
20 Jahre nach dem Mauerfall hat der Bürgermeister einer ostdeutschen Stadt ein bisschen DDR aufleben lassen - und den Orden "Banner der Arbeit" der SED-Diktatur an einen Mitarbeiter verliehen.
Die Stadt Prenzlau in der Uckermark hat gerade ihr 775-jähriges Bestehen ausgiebig gefeiert - so gut, dass der Bürgermeister und Linke-Politiker Hans-Peter Moser den Cheforganisator der Jubiläumsfeier mit einer besonderen Anerkennung bedenken wollte. Also verlieh er ihm im Rathaus kurzerhand den DDR-Orden "Banner der Arbeit Stufe I" samt Urkunde.
Nun gibt sich Moser reumütig. Die "Verleihung" des Ordens sei noch im Eindruck des Festumzuges zur 775-Jahr-Feier der Stadt Prenzlau geschehen, bei dem auch die DDR-Geschichte eine Rolle spielte. Sie sei "nur als netter Spaß gedacht" gewesen, teilte Moser am Dienstag mit. Das Ganze sei nur eine "unbedachte Ungeschicklichkeit".
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!