+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Tote bei russischem Beschuss in Kyjiw
Russland hat Kyjiw mit Drohnen und Raketen angegriffen. Die EU-Kommission stellt Pläne vor, um russische Gasimporte zu verbieten.

EU-Kommission treibt Pläne für Ende russischer Gasimporte voran
Die EU-Kommission schreitet ungeachtet der Widerstände von Ländern wie Ungarn und der Slowakei mit ihren Plänen für ein Importverbot russischer Gaslieferungen voran. Die Brüsseler Behörde will noch am Dienstag Details vorstellen, wonach bis Ende 2027 der Import von Erdgas und verflüssigtem Gas (LNG) aus Russland in die EU komplett verboten sein soll. Ungarn und die Slowakei haben sich gegen die Pläne ausgesprochen. Die EU-Kommission kann diese aber mit einer qualifizierten Mehrheit durchsetzen.
Ziel der EU ist es, die Abhängigkeit von russischem Gas dauerhaft zu beenden. Der Anteil russischen Gases am EU-Gesamtverbrauch ist seit Beginn des Krieges deutlich gesunken – von rund 45 Prozent vor dem russischen Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 auf derzeit etwa 19 Prozent. (rtr)
Selenskyj zu Luftangriff: Das ist reiner Terror
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert wegen des schweren russischen Luftangriffs auf sein Land ein energisches internationales Eingreifen gegen Moskau. „Solche Angriffe sind purer Terrorismus. Und die ganze Welt, die USA und Europa müssen endlich als zivilisierte Gesellschaften auf Terroristen reagieren“, schrieb Selenskyj im sozialen Netzwerk X. Kremlchef Wladimir Putin tue das, „weil er es sich leisten kann, den Krieg fortzusetzen“.
Selenskyj hätte eigentlich heute beim G7-Gipfel in Kanada mit US-Präsident Donald Trump über weitere Sanktionen gegen Moskau und Waffenkäufe sprechen wollen. Allerdings hat Trump das Treffen der wichtigsten demokratischen Industriestaaten schon wieder verlassen.
Der ukrainische Präsident sprach von mindestens 15 Toten und 75 Verletzten landesweit durch den Angriff. Vor allem die Hauptstadt Kyjiw wurde schwer getroffen. Die russische Armee habe mehr als 440 Drohnen und 32 Raketen eingesetzt, schrieb Selenskyj. (dpa)
Viele Tote bei russischem Beschuss in Kyjiw
Unter den Toten war auch ein US-Bürger, wie der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko Reportern mitteilte. In einem einzigen Wohnblock seien 30 Wohnungen zerstört worden.
In der Nacht zum Dienstag waren stundenlang Explosionen zu hören. In zwei Kyjiwer Bezirken brachen Brände aus, die durch herabfallende Trümmer der von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossenen Drohnen entstanden waren, wie Bürgermeister Vitali Klitschko mitteilte.
Der Angriff ereignete sich während des G7-Gipfels in Kanada, an dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnimmt. Selenskyj sollte am Dienstag (Ortszeit) in Kanada mit US-Präsident Donald Trump zusammentreffen. Das Weiße Haus gab jedoch bekannt, dass Trump wegen der Spannungen im Nahen Osten unerwartet am Montagabend statt am Dienstagabend nach Washington zurückkehren werde. (ap)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Analyse zum Krieg zwischen Iran & Israel
Drehbuch mit offenem Ende
Strafbarkeit von Holocaustvergleichen
Wir brauchen keine Metaphernpolizei
G7-Gipfel in Kanada
Trump reist von G7 ab und beleidigt Macron
Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen
Kann denn Hilfe Sünde sein?
Antimilitaristisches Aktionsnetzwerk
Der nächste Veteranentag kommt bestimmt
EU-Verordnung gegen Elektroschrott
Wenn reparieren nur günstiger wäre und schneller ginge