+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Ukrainisches Militär ersetzt Kommandeur
Die ukrainische Militärführung ersetzt den für die Verteidigung des Donbass zuständigen Kommandeur. Die ukrainische Armee meldet Beschuss einer Ölanlage in Russland.
Russland stockt Kampfeinheiten mit Nordkoreanern auf
Russland stockt die Verbände, die ukrainische Truppen in der russischen Region Kursk bekämpfen, nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskjy mit einer „beachtlichen Anzahl“ nordkoreanischer Soldaten auf. Selenskjy bekräftigt, die Beteiligung nordkoreanischer Soldaten an den Kämpfen stelle eine Eskalation in dem seit 34 Monate andauernden Krieg dar. (rtr)
Ukraine ersetzt Kommandeur für den Donbass
Die ukrainische Militärführung ersetzt den für die Verteidigung des Donbass zuständigen Kommandeur. General Olexandr Tarnawskiy wurde zum Leiter der operativen und taktischen Gruppe Donezk ernannt und löste damit General Olexandr Lutsenko ab, erklärt ein Vertreter des Generalstabs Reuters. Lutsenko wurde von ukrainischen Militärbloggern und einigen Gesetzgebern vorgeworfen, den stetigen Vormarsch der russischen Truppen auf die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk nicht gestoppt zu haben. Derzeit versucht ukrainische Truppen den wichtigen Verkehrsknotenpunkt zu halten. Vergangenen Monat hat Präsident Wolodymyr Selenskjy mehrere Generäle ersetzt und erklärt, dass Veränderungen notwendig seien. (rtr)
Ukraine meldet Beschuss einer Ölanlage in Russland
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben mit einem Drohnenangriff eine Ölanlage in der russischen Region Orjol getroffen. Dabei handele es sich um eine für die Treibstoff-Versorgung der russischen Truppen wichtige Anlage etwa 170 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt, teilt das Militär mit.
Zuvor hatte der russische Regionalgouverneur Andrej Klitschko über den Kurznachrichtendienst Telegram mitgeteilt, dass ukrainische Drohnen eine Treibstoffanlage getroffen hätten. Dadurch sei ein Brand ausgelöst worden. Verletzt worden sei niemand. Die Luftabwehr habe insgesamt elf Drohnen über der Region abgeschossen. Orjol grenzt an die russische Region Kursk, in der ukrainische Truppen noch einige Ortschaften unter ihrer Kontrolle haben, nachdem sie im August mit einer überraschenden Gegenoffensive in das Gebiet vorgedrungen waren. (rtr)
Gouverneur: Junge bei ukrainischem Angriff in Russland getötet
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf den Süden von Russland ist nach Angaben eines Gouverneurs ein neunjähriger Junge getötet worden. Das Kind sei gestorben, als das Haus der Familie außerhalb der Stadt Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine getroffen worden sei, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Samstag bei Telegram mit.
Die Mutter und eine sieben Monate alte Schwester des Jungen seien mit Verletzungen ins Krankenhaus gekommen. Gladkow veröffentlichte Fotos, die nach seinen Angaben die Folgen des Angriffs zeigten. Zu sehen war ein Haus mit Löchern im Dach und in der Vorderwand, umgeben von Trümmern. (ap)
Scholz dringt auf Frieden in Ukraine
Bundeskanzler Olaf Scholz hat für eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg geworben. „Die Ukraine ist nicht (…) ein Proxy-Staat ohne eigene Verteidigungsfähigkeit, sondern ein Land, das sich entschieden hat, nach Europa zu marschieren, das eine starke Demokratie hat und das eine sehr starke Armee hat, ausgerüstet mit westlichen Waffen“, sagte der SPD-Kanzlerkandidat bei der Landesvertreterversammlung der SPD Brandenburg in Potsdam. Es sei an der Zeit, dafür eine Lösung zu finden. „Die Ukraine wird überleben und wird leben und stark sein – und es muss einen Frieden geben, der das Töten beendet.“
Der SPD-Politiker bekräftigte seine Ablehnung, weitreichende Waffen zu liefern. „Es wäre falsch, wenn man sagt: Wir wollen, dass jetzt der Krieg so geführt werden kann, dass die von uns gelieferten Waffen tief in das Hinterland hineingehen“, sagte Scholz. „Deshalb erkläre ich hier klar und deutlich: Das werde ich nicht tun.“ Er betonte: „Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass die Souveränität der Ukraine gesichert bleibt und dass das Töten irgendwann auch aufhört.“ (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!