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+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++Putin will Soldatenmütter treffen

Russland Präsident will sich angeblich mit Müttern von Soldaten treffen. Ukraine rechnet mit Stromausfällen bis März. Selenski erinnert an Proteste.

Sorgt sich jetzt um Soldatenmütter: Waldimir Putin Foto: Mikhail Metzel / Sputnik / Kremlin Pool Photo via AP

Putin will Soldatenmütter treffen

Russlands Präsident Wladimir Putin wird sich einem Zeitungsbericht zufolge in den kommenden Tagen mit Müttern russischer Soldaten treffen. Offiziell wurde ein solches Treffen bislang nicht angekündigt. Der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, wollte es weder bestätigen noch dementieren, berichtet die Zeitung Wedomosti. In Russland ist am 27. November Muttertag. (rtr)

Stromausfälle bis März in der Ukraine

Die Ukrainer müssen sich laut einem großen Energieversorger wegen der beschädigten Infrastruktur auf Stromausfälle bis Ende März einstellen. „Ich möchte, dass jeder versteht: Die Ukrainer werden höchstwahrscheinlich bis mindestens Ende März mit Stromausfällen leben müssen“, schreibt Sergei Kowalenko, Chef des großen privaten Energieversorgers Yasno in Kiew, auf seiner Facebook-Seite. „Legen Sie sich einen Vorrat an warmer Kleidung und Decken an und überlegen Sie, wie Sie auch einen längeren Stromausfall überstehen können.“

Der Netzbetreiber habe neue Beschränkungen für die Stromverteilung angekündigt, was dazu führt habe, dass mehr als 950.000 Kunden vom Stromnetz getrennt seien. In einigen Regionen der Ukraine sind die Temperaturen bereits unter den Gefrierpunkt gefallen, auch in der Hauptstadt Kiew. (rtr)

Evakuierung für Bewohner von Cherson angeboten

Die ukrainische Regierung bietet den Bewohnern der Stadt Cherson, die nach dem Abzug der russischen Besatzer weiterhin größtenteils ohne Strom und fließendes Wasser ist, eine Evakuierung in Regionen mit besserer Infrastruktur sowie eine kostenfreie Unterkunft an. „Angesichts der schwierigen Sicherheitslage in der Stadt und der Infrastrukturprobleme können Sie für den Winter in sicherere Regionen des Landes evakuiert werden“, schreibt die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk auf Telegram. (rtr)

Erinnerung an Protest auf Maidan vor neun Jahren

Ukraines Präsdinet Wolodimir Selenski hat in seiner Videoansprache am Montag an den Beginn der proeuropäischen Demonstrationen auf dem Unabhängigkeitsplatz der Hauptstadt Kiew, dem Maidan, vor neun Jahren am 21. November 2013, erinnert. Der Protest führte im Februar 2014 zum Sturz der Russland freundlich gesinnten Regierung. Moskau nutzte aber die Schwächephase der Ukraine, um die Halbinsel Krim zu annektieren und wenig später auch den Krieg in der Ostukraine zu beginnen.

Freiheit und Würde des ukrainischen Volkes seien mehr als tausend Jahre alt, sagte Selenski. Das Volk habe viele Bedrohungen seiner Freiheit und Existenz überstanden. „Und jetzt haben wir eine historische Chance, die ukrainische Freiheit ein für alle Mal zu schützen“, sagte er mit Blick auf den erhofften Sieg über die russischen Angreifer. (dpa)

Heftige Gefechte im Donbass

Zu den Kämpfen im Donbass teilte der ukrainische Generalstab mit, Russland konzentriere seine Angriffe auf die Städte Awdijiwka und Bachmut im Gebiet Donezk. An anderen Orten sprach der Generalstab von einer „aktiven Verteidigung“ der russischen Truppen – dort greifen also offenbar die Ukrainer an. Genannt wurden die Orte Kupjansk und Lyman sowie Nowopawliwka und die Front im Gebiet Saporischschja. Die russischen Truppen wehrten sich mit Panzern, Mörsern, Rohr- und Raketenartillerie, hieß es.

Dem offiziellen Bericht zufolge verstärkten die russischen Truppen in der Südukraine ihre Verteidigungslinien auf dem südlichen Ufer des Flusses Dnipro. Nach inoffiziellen Angaben nimmt die ukrainische Artillerie diesen Raum in Richtung Krim mit ihren weittragenden Geschützen unter Feuer. Russische Militärblogger berichteten von einem erfolgreichen russischen Vorstoß auf den Ort Marjinka bei Donezk. Die ukrainische Stadt Wowtschansk im Gebiet Charkiw wurde am Montagabend von den Geschossen russischer Mehrfachraketenwerfer getroffen, wie örtliche Behörden berichteten. (dpa)

IAEA: Atombrennstoffe in Saporischschja lagern sicher

Unmittelbare Bedenken wegen der nuklearen Sicherheit des AKW Saporischschja gebe es nicht, sagte der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi. Vier IAEA-Experten hätten das größte europäische Atomkraftwerk nach erneutem Beschuss in den letzten Tagen überprüft. Der Status der sechs Reaktoreinheiten sei stabil. Die Unversehrtheit des abgebrannten Brennstoffs, des frischen Brennstoffs und des schwach-, mittel- und hochradioaktiven Abfalls in ihren Lagern sei bestätigt worden. (dpa)

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2 Kommentare

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  • Die armen Mütter sind doch gestraft genug und jetzt das noch!!!

  • Russischen Präsidenten Wladimir Putins angebliches Vorhaben, mit russischen Soldaten Frauen, Müttern zu sprechen, deren Männer, Söhne in seinem völkerrechtswidrigen Urainekrieg zigtausenfach zu Tode kamen, verwundet wurden, lässt Erinnerungen aufkommen an Untergang russischen Prestige Projekts seit 1991 des Atom U-Boots Kursk 12. August 2000. Da war Putin erst vor 8 Monaten ins russische Präsidentenamt gelangt, als Soldaten Frauen, Mütter gegen Putins Schweigen und Untätigkeit protestierten, unterdrückte Informationen, dass er Hilfsangebote aus den Niederlanden mit notwendiger Expertise Know How zurückgewiesen hatte, öffentlich beklagten, statt noch lebenden Mannschaftsteil, der Klopfenzeichen gab, in gesunkener Kursk auf 108 Meter Tiefe in der Barentssee zu retten, sie über das Schicksal ihrer Männer, Söhne informiert werden wollten. Damals hatte Putin die Frauen, Mütter schließlich auf einer öffentlichen Veranstaltung angehört, allerdings nur kurz, um dann in Straight Modus zu wechseln, Frauen, Mütter mit angeblichen Fakten im Stakkato Stil zu überhäufen, dass es sich um alles Mögliche, evtl. Sabotage handeln könnte, aber nicht um Versagen russischer Marineführung, noch russischer Regierung, die zum Untergang der Kursk geführt habe, er, die Marineführung alles veranlasst haben, wenn auch bisher vergeblich, noch lebende Männer, Söhne in der Kursk zu retten, was wiederum definitiv unbestritten sei. Was nicht stimmte, wie folgende Recherchen in Russland in Zusammenarbeit mit weiteren Recherchen in anderen Ländern eindeutig offenlegten