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Kuratorium der taz Panter Stiftung Ein Mehrgenerationen-Projekt

Für Vielfalt im Journalismus, Pressefreiheit und gegen Rechtsruck: Amna Franzke und Martin Kaul dazu, warum sie im Kuratorium der taz Panter Stiftung mitwirken.

Amna Franzke und Martin Kaul sind die jüngsten Kuratoriumsmitglieder der taz Panter Stiftung Anke Peters

Was hat euch dazu bewegt, Kuratoriumsmitglieder der taz Panter Stiftung zu werden?

Martin Kaul: Es gibt Dinge, finde ich, zu denen man nicht Nein sagt, wenn man gefragt wird. Die Mitarbeit im Kuratorium der taz Panter Stiftung gehört für mich dazu. Als langjähriger taz-Redakteur, der inzwischen woanders arbeitet, empfinde ich es als Ehre, mich auf diese Weise noch im taz-Kosmos einbringen zu können.

Amna Franzke: Ging mir ganz ähnlich. Als ich die Anfrage bekam, habe ich erst mal die Liste der aktuellen und ehemaligen Kuratoriumsmitglieder durchgescrollt und dachte: „Krass, da kann ich ja nicht Nein sagen. Was für eine ehrenvolle Aufgabe!“ Erst recht, wenn man sich ansieht, was die Stiftung alles in den letzten 15 Jahren auf die Beine gestellt hat.

MK: Die Panter Stiftung leistet eine unglaublich wichtige Arbeit: Viele junge, inspirierende Jour­na­lis­t*in­nen haben nur aufgrund der großen Spendenbereitschaft von Un­ter­stüt­ze­r*in­nen und aufgrund der Arbeit und den Netzwerken der Stiftung ihren Weg in den Journalismus gefunden. Und für so viele internationale junge Kol­le­g*in­nen hat sich aufgrund der Unterstützung durch die Stiftung ein ganz neues Universum geöffnet, von dem wir heute alle profitieren. Der Geist, mit dem die Stiftung Journalismus, Internationalität und Zukunftsfreude zusammenbringt, ist einfach beeindruckend.

Das Kuratorium

Bei der taz Panter Stiftung entscheidet das Kuratorium über die Aktivitäten der Stiftung. Aktuell sind es 11 Kuratoriumsmitglieder, die von der Mittelvergabe bis zur Berufung des geschäftsführenden Vorstands das Sagen haben. Amna Franzke und Martin Kaul sind seit Kurzem Teil des Kuratoriums.

Wie lange seid ihr bereits beim Kuratorium?

MK: Wir sind, was das angeht, ja noch ganz kecke Hühnchen. Es geht gerade erst los.

Und ihr seid die Jüngsten im Kuratorium, das gerade 11 Mitglieder hat. Erlebt ihr eine schwierige Generationslücke mit den älteren Mitgliedern oder sind die Sitzungen und ist die Zusammenarbeit eher eine Bereicherung und ein bunter Austausch?

MK: Ich freue mich über das Kompliment – aber ich bin Baujahr 1981. Ich glaube, in Sachen ­Jüngersein geht da durchaus noch was. Aber was ja stimmt: Die Stiftung ist ­natürlich eine unglaublich wichtige Institution, die nur durch die Ini­tia­tive und das jahrzehntelange Engagement der Gründergeneration der taz überhaupt bis heute so erfolgreich existiert. In ihr sollen auch unterschiedliche ­Generationen zu Hause sein, Menschen unterschiedlicher Herkunft und Perspektiven – und ich glaube, an diesem Gedanken bauen wir weiter. Das Gesamtprojekt taz war ja immer schon ein Mehrgenerationen- und ein Viele-Perspektiven-Projekt.

AF: Anders funktioniert das ja auch gar nicht. Und wenn es mal Reibung gibt, dann ist das was Positives. Taz-typisch habe ich in unserer ersten Kuratoriumssitzung gleich den Satz gehört: „Jugend – das ist ja noch kein Verdienst.“ Ich mag das! Außerdem bin ich es gewohnt, die Jüngste zu sein. Das war ich auch oft, als ich mit 22 Jahren Redakteurin in der taz wurde.

Das Kuratorium entscheidet über die Projektanträge und die Hauptrichtungen der taz Panter Stiftung mit. Gibt es Aspekte oder Bereiche, wofür ihr euch besonders engagiert bzw. für die ihr euch eine starke Förderung bei der Stiftung wünscht?

AF: Was mich umtreibt, ist die Frage, wie wir junge Menschen für Journalismus begeistern können und wie eine junge, diverse Generation den Journalismus verändern wird. Bei dieser Frage sind wir ganz nah an der taz-DNA. Wenn heute eine Gruppe junger Menschen die taz neu gründen würde, wie sähe das Projekt aus?

MK: Ich finde, die Stiftung steht mit ihrem jungen, internationalen Ansatz sehr gut da. Sie ist kein ­heimlicher taz-Subventionsverein, sondern realisiert echte Projekte internationaler Begegnung und fördert ja wirklich auf vielfältigste Weise junge Jour­na­lis­t*in­nen weltweit und Demokratieprojekte auch da, wo es drauf ankommt: im Lokalen. Ganz ehrlich: An dieser Stelle sehe ich keinen Revolutionsbedarf. Aber wenn du mich fragst, wo ich Arbeitsbedarf sehe: darin, die Pressefreiheit und unser friedliches Zusammenleben vor den immer ­massiveren Angriffen von Chauvinisten und Rechts­extremisten zu schützen.

Ab Januar übernehme ich die Stiftungsleitung. Habt ihr Hinweise für mich aus eurer Sicht als Kuratoriumsmitglieder?

AF: Ich finde, unsere Aufgabe sollte es sein, dich erst mal machen zu lassen.

MK: Ich habe vor allem Lust auf die Zusammenarbeit mit dir. Ich hoffe, du stellst dich auch bald hier auf so einer schönen Seite vor!