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15. Jubiläum „Da fängt man klein an ...“

Um die Freiheit des Wortes und die unabhängige Presse zu unterstützen, wurde die taz Panter Stiftung vor 15 Jahren gegründet.

Eine Stiftung ist für die Ewigkeit gedacht. Das klingt, als hätten Gott oder der Teufel die Hand im Spiel, dabei geht es schlicht um das Stiftungsrecht. Das legt fest, dass Stiftungen ein dauerhaftes, unauflösliches Engagement – sowohl was das eingebrachte Vermögen angeht als auch den Stiftungszweck.

Hatten wir das im Sinn, als wir vor 15 Jahren die taz Panter Stiftung gegründet haben? Ja, irgendwie schon. Uns ging es tatsächlich um etwas, das bleibt. In einer Stiftung sollte die Idee der taz weiterwirken – unabhängig von allen Veränderungen der Medienlandschaft. Freiheit des Wortes, unabhängige Presse, verantwortungsvoller Journalismus! Wie die linke Tageszeitung taz sollte die gemeinnützige Stiftung zu einer guten und gerechten Gesellschaft beitragen. Mit anderen Mitteln, versteht sich.

Wer eine Stiftung will, braucht ein Vermögen. Woher nehmen? Wie immer in ihrer Geschichte setzte die taz auf die Begeisterung von vielen und wurde nicht enttäuscht. „Vom Wort zur Tat!“ Diesem Aufruf folgten 2008 prompt 800 Gründungsstifter:innen, die mit 700.000 Euro den Grundstock für das Projekt lieferten. Bereits ein Jahr später hatte der Panter sein Stiftungsvermögen dank Spenden und anderen Zuwendungen verdoppelt und entwickelte Strukturen, um mit der Arbeit zu beginnen.

Sie ahnen, wie die Geschichte weitergeht. Da fängt man klein an und lässt in der „taz Akademie“ junge Leute in den Journalismus reinriechen. Der Plan: Nachwuchs fördern, Talente entdecken, künftige Journalist:innen-Generationen in ihrem Berufswunsch bestärken. Ist es da nicht auch sinnvoll, einigen dieser Enthusiast:innen eine journalistische Ausbildung zu ermöglichen? Also wird das Panter Volontariat geschaffen.

Doch die Pressefreiheit ist weltweit bedroht, wie können wir uns da nur diesseits des deutschen Tellerrands bewegen? Der Panter richtet seinen Blick nach Osteuropa, nach Afrika und Asien. Konzipiert Workshops, bildet Netzwerke. Dann kam der Krieg in der Ukraine, und wieder reagiert der Panter rasch auf die politischen Ereignisse: bringt Workshopteilnehmer:innen aus Belarus, Russland und der Ukraine zu einem Projekt zusammen, das den Dialog trotz des Kriegs aufrechterhalten will.

Und immer, liebe Freund:innen der Stiftung, sind Sie mit dabei. Verfolgen aufmerksam, was wir tun, und helfen. Keiner Idee, keiner Kampagne versagen Sie Ihre Unterstützung. Sie ermöglichen unsere Arbeit überhaupt erst. Ohne Ihre Spenden hätte keines der vielen Panter-Projekte verwirklicht werden können. Ohne Sie gäbe es keine Stiftung! Bekanntlich hat der Panter Krallen. Bleiben Sie an unserer Seite, damit die Krallen scharf bleiben!

Bascha Mika war von 1998 bis 2009 Chefredakteurin der taz. Sie ist Kuratoriumsmitglied der taz Panter Stiftung