Italien und der Kommunismus : Was utopisch bleibt
Ein Gespräch mit Enrico Ippolito über seinen Roman „Was rot war“, Erinnerungen und das Ende einer Utopie. Moderiert von Daniel Schulz.
Noch ein Buch über Italien? Über das Land, über das man in Deutschland am meisten zu wissen zu glaubt? Enrico Ippolito hat sein Debüt über eine wichtige aber hierzulande wenig bekannte Facette geschrieben. Er zeichnet in „Was rot war“ die letzten Jahre der mächtigen Kommunistischen Partei nach, und er tut das anhand der Freundschaft zweier Frauen. Die eine kommt aus dem armen Sizilien, für sie erfüllt sich ein Traum, als sie an der Parteischule nahe Rom aufgenommen wird.
Für die andere, die aus großbürgerlichem Elternhaus in der Hauptstadt stammt, erfüllt sich lediglich, was ihr zusteht. Zusammen verfolgen sie große Ziele, auch gegen die Widerstände der politischen Führung.
In seinem Roman verhandelt Ippolito gegenwärtige Fragen. Wie weit geht man, um seine politischen Ambitionen zu verfolgen? Wo endet die Freundschaft, wo beginnt der Verrat? Wie scheitern unerschütterlich erscheinende Institutionen und woran gehen Utopien zugrunde? Was können uns Erinnerungen heute noch über das Sentimentale hinaus sagen?
Mit taz-Redakteur Daniel Schulz spricht Ippolito über die Kunst des kühlen Erzählens, warum er sich für sein Interesse an Realpolitik nicht die FDP unter Christian Lindner ausgesucht hat und wie man eine Sprache lebendig macht, die nur noch in Briefen existiert.
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Enrico Ippolito ist Autor beim Spiegel. Zuvor hat er dort das Kulturressort geleitet und war Chef des taz-Gesellschafts- und Medienressorts. Sein Debüt „Was rot war” ist im Kindler-Verlag erschienen. Er ist einer der Autor:innen der Anthologie „Unsere Heimat ist Euer Albtraum“ (Ullstein).
Daniel Schulz leitet zusammen mit Sabine Seifert das Ressort Reportage und Recherche.
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taz Talk - Was rot war
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