Lecture mit Eszter Kováts : Gender als Feindbild der Rechten
„taz Talks meets Queer Lectures“: Vortrag von Eszter Kováts über Probleme mit einer progressiven politischen Einheitsfront.
Queerfeministische und identitäre Politikentwürfe können leicht von rechtspopulistischen Parteien, etwa in Ungarn, Slowenien, Polen, aber auch in Deutschland, abgetan werden – und oft hat deren Kritik leider eine argumentative Kraft, die verfängt.
Eszter Kováts setzt sich mit diesen Entwicklungen seit langer Zeit auseinander und analysiert, warum die Rechten mitunter erschreckend einfach die Diskurshoheit erlangen.
„Zwischen Phobien und Hegemonien“ – so könnte man die These der ungarischen Politikwissenschaftlerin bündeln. Eine Kritik an herrschenden Gendertheorien. Normalerweise wird Kritisches zu Gendertheorien abgetan. Könnte ja den Rechten nützen! Als ob das die Theorien besser macht.
Eszter Kováts ist Expertin zu queerfeministischen Mühen, die Deutungshoheit über das diskursive Feld der sexuellen und identitären Feld zu gewinnen. Ihr Vorschlag: Nur radikales Beleuchten fadenscheiniger Theorien ist nützlich, etwas dem Rechtspopulismus wie im Ungarn Viktor Orbans entgegenzusetzen. Eine Diagnose aus nächster Nähe!
Eszter Kováts, Jahrgang 1983, ist Politikwissenschaftlerin und Doktorandin an der Universitat ELTE, Budapest. Von 2012 bis 2019 war sie zuständig für das ostmitteleuropäische Genderprogramm der Friedrich-Ebert-Stiftung in Budapest. 2020 erhielt sie das DAAD-Forschungsstipendium an der Humboldt-Universitat zu Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte: Politische Kontroverse um das Konzept Gender in Europa, Rechtspopulismus, Krise der Sorgearbeit, Ost-West-Ungleichheiten. Bereits im April war Sie zu Gast bei den taz Talks, damals zum Thema „Demokratie – nein danke! Am rechten Rand in Europa“ und der Situation in Polen und Ungarn.
Moderation: Jan Feddersen, taz-Redakteur für besondere Aufgaben sowie Kurator der taz Talks und des taz Lab.
Ein taz Talk in Kooperation mit der Initiative Queer Nations.
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taz Talks meets Queer Lectures: Eszter Kováts zu Queerfeminismus & Rechtspopulismus
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