Myanmar
Proteste und Bürgerkrieg nach dem Putsch
Im südostasiatischen Myanmar (ehemals Burma/Birma) hat der Militärputsch vom 1. Februar 2021 den demokratischen Reformprozess abrupt beendet. Mitglieder der Regierung von Aung San Suu Kyi wurden verhaftet. Die friedlichen Massenproteste gegen den Coup hat die Junta mit Waffengewalt zerschlagen und viele in den Untergrund oder ins Exil getrieben. Die pro-demokratische Gegenregierung und immer besser organisierte bewaffnete Oppositionsgruppen bekämpfen die Militärherrschaft, die von Russland unterstützt wird und mit westlichen Sanktionen belegt ist. Bis heute kann die Junta keine volle Kontrolle über das Land gewinnen. Ein Friedensplan der Nachbarländer blieb wirkungslos. Myanmar steckt in einer schweren wirtschaftlichen und sozialen Krise.
Für mehr als eine Million muslimischer Rohingya, die in den letzten Jahrzehnten nach Bangladesch vertrieben wurden und dort etwa im größten Flüchtlingslager der Welt ausharren, gibt es mangels Sicherheitsgarantien keine Perspektive nach Myanmar zurückzukehren. Die Perspektivlosigkeit in den Lagern entlädt sich in wachsender Gewalt und neuen Fluchtbewegungen über das Meer.
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taz Talk Myanmar