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24.02.2022 , 11:34 Uhr
Ich stimme grundsätzlich mit Ihnen überein, jedoch laden Sie meiner Meinung nach der Autorin und Ihrer Familie eine unnötige emotionale Schuld auf, wenn Sie Dinge schreiben wie "ging im entscheidenden Moment nicht ans Telefon" oder "hat nicht gemerkt, dass er im Sterben lag".
Die Fragen, die sich die Autorin stellt, sind für mich - der einen Angehörigen dadurch verlor, dass er sich im Krankenhaus mit COVID-19 angesteckt hatte - halte ich durchaus für gerechtfertigt und nachvollziehbar. Maßnahmen zu hinterfragen ist niemals schlecht, solange man die richtigen Schlüsse daraus zieht.
Ich erkenne hier auch eine gewisse Absurdität, dass man Verwandte erst dann besuchen kann, wenn es salopp gesagt schon zu spät ist, dann dafür recht unkompliziert.
zum Beitrag24.02.2022 , 11:17 Uhr
Mein Onkel kam mit Schlaganfall ins Krankenhaus kam und steckte sich dort mit COVID-19, woran er schließlich verstarb - ebenfalls alleine, weil er sich zum (Selbst-)Schutz völlig isoliert hatte. Er hat vor seinem Tod seine Enkelkinder monatelang nicht mehr gesehen. In seinen Augen ein kurzfristiger Verzicht, um lange für sie da sein zu können.
Zwei Schicksale, die sich unterscheiden und doch irgendwie gleich sind. Würde mein Onkel vielleicht noch leben, wenn es striktere Besuchsregeln ohne Ausnahme gegeben hätte? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Wir werden es nie erfahren. Ich denke, die bisherigen Regeln waren der beste Kompromiss, der machbar war, daher hadere ich auch nicht damit.
Ich mache es der Autorin nicht zum Vorwurf, dass sie ihren Vater gern noch einmal gesehen hätte. Es ist ein verständlicher Wunsch, den ich ihr gegönnt hätte. Mein aufrichtiges Beileid, Frau Fastabend. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie sehr viel Kraft und seien Sie bitte nicht zu streng mit sich selbst.
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