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07.02.2022 , 12:19 Uhr
Es fängt schon in der sub-Headline unter dem gewohnten taz-Niveau an: "Ein schwurbelnder Chef und Tricksereien bei der Impfpflicht" - Ich kann bisher in keinem Medium, das "Schwurbeln" in seinen journalistischen Wortschatz aus dem beißend-pejorativen volksmundlichen Sprachgebrauch übernommen hat, eine andere als abwertende und negativ polarisierende Intention erkennen. "Schwurbeln" ist ein Begriff, der sich in einer (guten) Reportage in meinen Augen verbietet. Man kann Details aufdecken und darstellen, die für sich sprechen und dem aufmerksamen Leser (ich hoffe immernoch, die taz geht davon aus, nur solche zu haben) wird nicht entgehen, woher der Wind weht.
Es sei denn man möchte dem Leser von vornherein die von dem Begriff nicht trennbare vorzunehmende Abwertung des Beschriebenen nahe legen - und das ist der Geschmack, der sich durch den gesamten Artikel zieht: Hier wurde gezielt gesucht - und ja, auch gefunden! Da ist sicher manches dabei, was der Klinik Anlass zur kritischen Selbstüberprüfung geben sollte - aber im Gesamtbild handelt es sich um - nüchtern betrachtet - Vergehen, deren Nachrichtenwert sich in Grenzen hält. Zumal die Reportage zwar zwischen den Zeilen unterstellt, dass hier Menschenleben auf´s Spiel gesetzt wurden, aber ebenso dafür jegliche Belege schuldig bleibt, wie die Klinik nicht beweisen kann, wie groß genau sie impfend und auf den Covid-Stationen behandelnd in Berlin beigetragen hat. Die fehlenden Belege werden hier angemahnt - im eigenen Schreiben bleiben die Autoren ihrerseits wesentliche Belege schuldig.
Nach meinem Kenntnisstand hat nur diese Klinik in Berlin ein eigenes Impfzentrum aufgebaut und >150.000 Impfungen durchgeführt, insbesondere Booster, in einer Zeit, als die 3.Impfung noch kaum zu haben war. Einem solchen Haus im gleichen Atemzug Impfgegnerschaft (und gleichzeitig eine PR-Aktion und Geldmacherei) zu unterstellen, erscheint mindestens weit hergeholt.
Was ist die Intention von Autoren und Redaktion mit diesem Text?
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