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30.12.2021 , 00:50 Uhr
Ich finde die Verve, mit der Herr Wimalasena das Recht des Proletariats auf Billigfleisch und Böllern verteidigt, ja wirklich bemerkenswert und das Ansinnen, dieser von unserer Politik vernachlässigten Bevölkerungsgruppe mit solchen Kommentaren zu Aufmerksamkeit zu verhelfen, wirklich nobel. Allerdings halte ich die Art und Weise, in der die Probleme wie hohe Lebenshaltungskosten (beim Thema billiges Essen) oder Verbot von Freizeitangeboten (wie jetzt im Kontext des Böllerverbots) angesprochen werden, für problematisch, weil so maximal die Symptome und nicht die Ursachen der Marginalisierung bekämpft würden und stattdessen zwei vollkommen gerechte Sachen, nämlich Sozialpolitik und Umweltpolitik, gegeneinander ausgespielt werden.
Warum geht es also immer nur darum, den Zugang relativ armer Menschen zu billigsten Waren und Aktivitäten erhalten zu wollen, anstatt Ihnen höherwertige Waren und bessere Unterhaltung ermöglichen zu wollen? Sollte man solche Themen nicht mal ganzheitlich denken, anstatt progressive Vorhaben vorn vornherein zu verteufeln, weil man der Verteidiger des kleinen Mannes ist? Wenn sich inzwischen sogar die CDU nicht zu doof dabei vorkommt, die sozialen Folgen solcher Maßnahmen zu betonen, dann sollte man deren eigentliches Ziel, nämlich den sozialpolitischen Status Quo bloß nicht zugunsten niedriger Einkommen zu verändern, immer im Hinterkopf behalten. Wer dann unkritisch in die Kritik an Özdemir oder dem Böllerverbot einstimmt, gibt der CDU nur Argumente, warum alles so bleiben muss, wie es vermeintlich schon immer war.
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