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10.08.2024 , 13:30 Uhr
Sehr schade, habe dort gerne eingekauft. Aber nach der Entwicklung der letzten Jahre verständlich. Im Zuge der Inflation haben sich die Preise so massiv erhöht, dass man viele Sachen eigentlich nur noch im Sale kaufen konnte. Esprit war zwar noch nie günstig, aber im Gegensatz zu Lebensmitteln ist Kleidung nicht lebensnotwendig. Zur Not tut es auch ein günstigeres Teil von H&M und Co. Und wer sich Qualität leisten kann, kauft lieber gleich bei nachhaltigen Anbietern wie Armedangels. Mit Esprit-Logo herumzulaufen ist nicht mehr cool. Die Qualität und Haltbarkeit war meist besser als bei den Billiganbietern, und man hatte ein breites, nicht ausuferndes Sortiment mit gutem Onlineshop. An sich - was will man mehr? Leider fehlte das Alleinstellungsmerkmal. Bei den Designs, der Passform oder dem Thema Nachhaltigkeit war man bestenfalls durchschnittlich oder schwamm mit den allgemeinen Trends mit. Trotzdem denke ich grundsätzlich, dass es für eine solche Marke einen Markt geben müsste, denn wollen wir wirklich alle nur noch Billigmode oder Luxusmarken kaufen? Ohne Pandemie und Inflation und mit besserem Marketing hätte sich die Marke sicher noch lange halten können.
zum Beitrag08.05.2022 , 17:39 Uhr
Die Vorschläge zur Lösung der Probleme auf dem Wohnungsmarkt werden wirklich immer abenteuerlicher. Ja, es ist ungerecht, wenn Omis in Berlin auf 100 qm für 500 Euro Altmietvertrag wohnen, während sich 3-köpfige Familien auf 2-Zimmerwohnungen für 1000 Euro bewerben müssen. Aber wie soll das Umverteilen denn in der Praxis funktionieren? Nehmen wir mal an, ein Single wohnt allein auf 60 qm - wenn das eine der typischen Wohnungen mit Wohnküche und nur einem Schlafzimmer ist, ist die trotz der Größe nicht unbedingt WG-geeignet. So viele 25 qm Single-Wohnungen gibt es ja gar nicht in Deutschland, wie es Single-Haushalte gibt. Man kann ja auch nicht jeden umquartieren, dem mal eben der Partner oder die Partnerin abhanden kommt.
zum Beitrag26.04.2022 , 12:14 Uhr
Kann mir schon vorstellen, dass man ein wenig Dreck vermisst, wenn man sich plötzlich in einer allzu homogenen Schicht aus weißen Gutverdienern wiederfindet. Die Autorin scheint sich auf die etwas weniger sauberen Stadtteile von Hamburg oder vielleicht Berlin zu beziehen. Persönlich würde ich eher das Flair von Studienstädten vermissen, die ja meistens auch nicht wie geleckt aussehen. Grölende Jugendliche und dumme Proleten können mir auch in der saubersten Umgebung gerne weiterhin gestohlen bleiben...
zum Beitrag23.02.2022 , 08:49 Uhr
Ist jemand qualifiziert, über die Liebe und Beziehungen zu schreiben, der seit 20 Jahren beziehungsweise seit Anfang 20 keine anderen PartnerInnen mehr hatte? Da fehlt doch einiges an Erfahrungen, auch negativen. Wenn der andere nicht mitzieht oder sich neu verliebt, kann man noch so sehr Beziehungsarbeit leisten und es wird das Scheitern nicht verhindern. Würde sagen, er hat einfach Glück gehabt!
zum Beitrag16.01.2022 , 11:03 Uhr
Erstaunlich finde ich vor allem, wie anscheinend nur ein paar Kleinigkeiten zwischen einem coolen, erfüllenden Job und einem frustrierenden liegen, bei dem man innerlich schon gekündigt hat. Selbstbestimmte Schichten, übriggebliebene Lebensmittel mitnehmen, Ansprechpartner bei Problemen, eine Klimaanlage im Aufenthaltsraum - das ist ja alles kein Hexenwerk. Dass man als Frau dem Körper keinen Gefallen tut, in 8-Stunden-Schichten Bierkisten per Rad in Wohnungen ohne Aufzug zu transportieren, hätte man auch vorher wissen können. Mal 2-3 Stunden am Tag leichte Restaurant-Bestellungen ausfahren ist sicher ein netter Nebenjob, aber als Hauptbeschäftigung ist doch klar, dass das keinen Spaß macht und für den Körper schädlich ist. Ich denke, dass es aber in jedem Job so ist, dass der anfängliche Enthusiasmus nachlässt und man auf dem Boden der Realität ankommt. Dass es ein Job ist, bei dem man ohne Qualifikationen und mit flexibler Zeiteinteilung sich etwas dazuverdienen kann (mit Trinkgeld sogar brauchbarer Stundenlohn), wird mit der Zeit zur Selbstverständlichkeit. Aber wo hat man das schon?
zum Beitrag18.11.2021 , 06:08 Uhr
Klar, von 20.000 Euro lässt es sich schon eine Weile studieren oder ausbilden, aber ist dafür nicht eigentlich das Bafög gedacht? Das könnte man ja erhöhen und auch für Auslandspraktika gibt es bereits Unterstützungsmöglichkeiten - es muss ja nicht immer USA oder Australien sein. Die Idee von Wohneigentum ist geradezu lächerlich bei diesem Betrag - soll man sich davon eine Garage kaufen? Auch bei Unternehmensgründungen könnte man sinnvollerweise diejenigen unterstützen, die das auch tatsächlich vorhaben und das werden die wenigsten sein. Im Endeffekt werden sich die meisten davon ein entspannteres Studium mit weniger Nebenjobs und schönerer Wohnung gönnen. Ist zwar nicht verkehrt, aber das Ziel der Wohlstandsumverteilung wird man so nicht erreichen in einem Land, in dem gute 2-Zimmerwohnungen in der Großstadt eine halbe Million kosten.
zum Beitrag29.10.2021 , 06:00 Uhr
Es scheint, dass der "ganz normale Typ" die Frau entweder vergewaltigt hat oder zumindest hätte erkennen müssen, dass sie nicht mehr einwilligungsfähig ist. Leider ist offensichtlich, warum die Indizien nicht für eine Verurteilung reichen. Das Problem ist nicht dieser eine Fall, sondern dass das bei solchen Fällen fast immer so ist und Vergewaltiger deshalb immer so weitermachen können, ohne dass sie jemals zur Rechenschaft gezogen werden. Denn echte Beweise gibt es fast nie - bis die Frauen raffen, dass vielleicht K.O.-Tropfen im Spiel waren, sind sie schon nicht mehr nachweisbar und im Schlafzimmer gibt es in der Regel keine Zeugen. In dubio pro reo ist ein hohes Gut, aber was macht man, wenn damit vor allem die Täter geschützt werden? Ich könnte mir ein System vorstellen, in dem Verdächtige bei der ersten Anzeige straffrei davonkommen, aber spätestens wenn zwei bis drei Frauen unabhängig voneinander innerhalb von ein paar Jahren denselben Mann beschuldigen, sollte das auch ohne wasserdichten Beweis für eine Verurteilung ausreichen.
zum Beitrag07.09.2021 , 15:00 Uhr
In Bezug auf "Christian Schulz" sollte noch erwähnt werden, dass die meisten Vermieter eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung verlangen, welche er aufgrund seiner Vorgeschichte nicht nachweisen kann. Bei einer Miete von gerade mal 435 Euro ständig in Rückstand zu geraten trotz Job ist allerdings auch eine Leistung. Mein Mitleid hält sich in Grenzen und da würde ich als Mutter auch denken, dass der Sohn lernen muss, sein Leben selbst auf die Reihe zu bekommen. Mehr Mitgefühl habe ich mit Migranten, die für ihre Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche oft wirklich nichts können. Trotzdem ist die Grundaussage des Artikels richtig, dass es auch für arbeitende Menschen immer schwieriger wird. Selbst Gutverdiener müssen oft erst mal als Zwischenlösung irgendeine Bruchbude beziehen, bis sie nach monatelanger Suche etwas Brauchbares finden. Wenn sowieso nur günstige Wohnungen infrage kommen und man dann noch irgendein Vermittlungshindernis wie die Männer im Artikel hat, kann es wirklich schwierig werden.
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