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21.08.2021 , 11:02 Uhr
Schön und gut – aber sagen Sie mal, Seitenwechsel: warum beuten denn die Unsozialen ausgerechnet die, ich zitiere, "Finanzschwachen" aus? Und nicht z.B. die "neureichen Benzfahrer"? Da gäbe es doch auch viel mehr zu holen! Kein Wunder, dass der Kapitalismus ständig in der Krise ist...
zum Beitrag19.08.2021 , 10:03 Uhr
Frau van Dyck erwähnt sehr richtig, welche Gruppe im Bundestag unterrepräsentiert, nicht aber welche Gruppe deutlich überrepräsentiert ist: nämlich diejenige, zu der sie selbst gehört, Beamte und Angehörige des Öffentlichen Dienstes. Ich will ihre Arbeit überhaupt nicht in Abrede stellen, im Gegenteil: aber angesichts ihres makrosoziologischen Ansatzes wäre etwas mehr Selbstreflexion wünschenswert. So richtig und wichtig es ist, große Vermögen durch angemessene Besteuerung an gesellschaftlichen Kosten zu beteiligen, so unehrlich finde ich die alleinige Fokussierung auf die sehr kleine Gruppe der wirklich Wohlhabenden, wenn es um soziale Ungleichheit geht. Die Privilegien, die Beamte und Angehörige des Öffentlichen Dienstes im Hinblick auf die Alters- und Gesundheitsvorsorge genießen (oder auch im Hinblick auf die Möglichkeiten zur politischen Partizipation, z.B. durch Freistellung und entsprechende Arbeitsplatzgarantien), konstituieren gerade durch die Größe dieser Gruppe soziale Ungleichheit per se. Und ja: es gibt natürlich viele Geringverdiener im Öffentlichen Dienst. Aber eben bei weitem nicht nur. Und muss jemand, der z.B. in der Personalabteilung einer Behörde arbeitet, auf Lebenszeit verbeamtet sein? Was hinzu kommt: die hohe Steuer- und Abgabenlast in Deutschland trägt (natürlich neben anderen Faktoren) mit dazu bei, dass selbst Gutverdiener kaum aus eigener Kraft Vermögen aufbauen können. Wäre das nicht eine schöne Vorstellung: durch eine Kombination aus der Besteuerung von Vermögen und reduzierte Ausgaben, die durch eine radikale Reform des Öffentlichen Dienstes möglich würden, die Abgabenlast so weit zu senken, dass selbst Menschen aus sozial benachteiligten Schichten aus eigener Kraft zu Wohlstand kommen könnten? Ich will hier keine „amerikanischen“ Verhältnisse – aber blind für das eigene Milieu zu sein, weil es vielleicht unbequem werden könnte, bringt die Debatte auf Dauer nicht weiter.
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