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25.04.2024 , 08:45 Uhr
Der Artikel geht von der Prämisse aus, dass eine Mehrheit der Anhängerschaft der AfD in dem Sinne anständig ist, dass sie die Einhaltung von Regeln gutheißt, Schmiergelder verschmäht, den Behörden grundsätzlich vertraut und eine Unterwerfung unter Diktaturen ablehnt.
Diese Annahne halte ich für gewagt. Im AfD-typischen Denken ist die "Wir-gegen-die"-Dichotomie zu sehr verankert, um ihr Werte überzuordnen - ähnlich wie in den USA auch bei "Trump"-Anhängern. Nicht wenige hätten das Schmiergeld auch heimlich genommen. Viele träumen von einer Diktatur, wenn sie ihnen nur Vorteile verschafft. Viele gehen davon aus, dass Behörden ohnehin vom Interesse vermeintlicher Gruppen oder gar Verschwörern geleitet agieren, unterlegt mit "Whataboutism" - "die anderen, die da oben, machen so etwas doch auch, denen geht keiner an den Kragen, nur ich und meinesgleichen, wir dürfen es nicht."
Was nicht entzaubert werden muss, ist die AfD, sondern die Mär, dass deren Anhängerschaft grundgebildete Menschen seien, die nur Desinformation aufgesessen, weil in den Strudel einer Filterblase geraten sind. Nein, es sind Menschen, denen all die Regeln überkomplex erscheinen, so dass man sie ohnehin nicht einhalten kann (was "die da oben" ja auch nicht tun), so dass die Durchsetzung von Regeln des Zusammenlebens letztendlich nur ein Machtspiel ist.
Und so adelt letztendlich jeder Regelbruch: Stark und anlehnenswert sind die, die Regeln ungeschoren brechen können. Putin will gar nicht glauben, dass festgenommene angebliche Terroristen rechtsstaatlich behandelt werden und die "Wahlen" fair waren. Er will demonstrieren: "Ich halte offensichtlich Regeln nicht ein und komme damit durch. Und das zeigt meine Stärke; seid besser meine Freunde." Die AfD imitiert dies im Kleinen. Je mehr Regelbrüche ihr nachgewiesen werden, umso bessere Werbung ist es in ihrer eigenen Logik für sie, sofern die Regelverletzungen nur zu unmaßgeblichen Sanktionen führen, die eingepreist werden können.
zum Beitrag21.04.2023 , 16:40 Uhr
Mich hatte es immer irritiert, wenn Filmemacher Filme über Filmemacher gedreht hatten (in wenigstens unterhaltsamer Weise: "Pastewka"). Wie gern kommuniziert man doch in eigener Sache und denkt, alle #WELT interessiert das (jetzt musste ich auch mal auf den Hashtag-Großbuchstaben-HYPE aufspringen). Wenn man also als Autor will, dass alle Zeitungen über einen schreiben, schreibt man offenbar am besten über Zeitungen. Und dann über natürlich rein fiktive Leute, die schon immer keiner leiden konnte, aber die alle neiden konnten, damit die Wettbewerber tagelang Honig saugen können und kostenlos Werbung im redaktionellen Teil schalten. Und da alle aus der kaufkräftigen Generation die Blum vom Böll in der Schule lesen mussten, kann man dann noch ein paar Stilelemente übernehmen und übertreiben, damit das Ergebnis als "Hochliteratur" gilt und Feuilleton-würdig wird. Ach so: Den "Du-Prolog" gab es schon einmal, sogar in einen #metoo-Buch. Einfach mal "Bittersüßer Nachtschatten" von Ann-Kathrin Wasle anschauen; die Parallelen sind sichtbar (keine Werbung; ich verdiene an dem Buch nichts). Beste Grüße - Alexander Dawian
zum Beitrag10.07.2021 , 22:56 Uhr
Es soll auch Hetero-Frauen geben, die (je nach persönlicher Neigung) muskulöse Männer mit nacktem Oberkörper oder meinetwegen im "Blaumann" oder in einem feinen Anzug erotisch finden. Andererseits gibt es Hetero-Männer, die von Frauenbrüsten nicht besonders "angemacht" werden. Und die angeblich durch die Aktion geschützten Kinder empfinden da gar nichts. Diese Diskriminierung von Frauen ist auch für mich als mittelaltem, heterosexuellem, weißem Mann, der ja als solcher angeblich "by default" so etwas gut finden müsste, unerträglich. Ebenso wie ich als Jurist den § 118 OWiG derart unbestimmt finde, dass seine Verfassungsmäßigkeit äußerst zweifelhaft ist. Man lasse sich den Wortlaut auf der Zunge zergehen, geht es eigentlich unbestimmter? "... wer eine grob ungehörige Handlung vornimmt, die geeignet ist, die Allgemeinheit zu belästigen oder zu gefährden und die öffentliche Ordnung zu beeinträchtigen." So las sich damals das DDR-Strafrecht; eines Rechtsstaats ist eine solche Bestimmung unwürdig.
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