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04.07.2021 , 22:43 Uhr
Hmm, auch jetzt herrscht schon Ärzte und Psychotherapeutenmangel ambulant und stationär. Eine Forderung nach mehr Haftung würde die Versorgung weiter verschlechtern und somit die Gefahr erhöhen. Eine Gefahr zu prognostiziere ist sehr schwierig, es gibt ja keine Röntgenaufnahme o.ä dafür! Ich finde, Sie machen es sich sehr leicht mit der Vorstellung, dass Ärzte schludrig sind, mit mehr Druck besser arbeiten würden und die Gefahr gebannt wäre. Im Wunsch nach Kontrollierbarkeit wird schnell der Finger auf irgendwen gezeigt. Gegen den Willen behandelt werden dürfen nur Menschen mit eindeutiger und akuter (d.h. in den nächsten Stunden/Tagen) Fremd- oder Eigengefärdung, was innerhalb von 3 Tagen richterlich überprüft werden muss (Regeln je Bundesland verschieden). Die Hürden für eine Zwangsmedikation, welche bei Psychose notwendig wäre, sind noch höher. Der Abwägungsprozess, wer aus Schutz gegen den Willen zurückgehalten bzw. untergebracht wird und wer nicht (da dies Freiheitsentzug wäre und die persönliche Freiheit und eigene Willensentscheidung ein hohes Gut sind) kann nie zu 100% perfekt ausgehen. Damit müssen wir leben, auch wenn Ärzte, Polizei, Personal in der Obdachlosenunterkunft etc. ihr Bestes tun, um die Gefahr zu minimieren.
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