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10.04.2021 , 23:04 Uhr
Was haben Sie denn da zusammengeschrieben, Herr Laudenbach? Ich hatte eine Buchbesprechung erwartet und bekam einen Schlingerkurs Ihrer Gedanken und Meinungen zu lesen. Von einer Buchbesprechung erwarte ich, dass das Buch erst einmal vorgestellt wird, Inhalt, Struktur und Quellen sind zu charakterisieren. Wenn es sich - wie im vorliegenden Fall - um einen Beitrag zur Gesellschaftspolitik handelt, sind die Grundüberzeugungen des Autors (soweit sie bekannt sind) sicher auch von Belang. Danach kann sich der Kulturjournalist den logischen Fehlern widmen. Zuletzt ist dann dem Kritiker die Möglichkeit gegeben, die ganze Richtung des Buches zu kritisieren und seine eigenen Überzeugungen zum Thema kurz und ggf. als Kontrapunkt darzulegen. Nichts von dem habe ich im Beitrag gefunden. Ausgehend von dem Konflikt Thierse/Esken, bei dem Sie, Herr Laudenbach, die Unterstellungen von Frau Esken beklagen, erweitern Sie den Diskurs auf die Identitätspolitik. Dazu nehmen Sie von irgendwoher eine Begrifflichkeit des Buchautors („propagandistische Totalverblödung“) und vermischen und verrühren Opfer, Gendersprache und eigene Einstellungen in verwegener Weise um zur Conclusio zu kommen: Die Moral liegt bei den Identitären. Und um das noch zu toppen, unterstellen Sie Herrn Murdoch, dass er über die NY Post Lügen über die Cancel Culture bei der NY Times verbreiten lässt (und G. di Lorenzo das nicht einmal merkt). Sie tun hiermit Gleiches wie Frau Esken, Unterstellungen ohne Substanz! Im Weiteren gibt es zuhauf Verdrehungen, Andeutungen und Ironisierungen. Nach meiner Beobachtung hat dieses Buch Sie in so große Verwirrung gebracht, dass Sie dem Leser keine klaren Gedanken mitteilen konnten. Das hat mich richtig neugierig gemacht. Ich werde mir das Buch kaufen und darin lesen bis ich die Stelle gefunden habe, auf die ihre letzte Frage gründet: ob Herrn Stegemann die kritischen Stimmen gegen Asylsuchende und andere Geflüchtete noch nicht laut genug sind?
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