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Miguel Iglesias
Ganz nüchtern betrachtet sagt dieses Geständnis nichts über die Wahrheit aus: Schließlich weiß die Verteidigung meist vorher, ob eine Verurteilung ansteht. Es war als das klügste auf den Deal einzusteigen. Wäre seine Darstellung hingegen wahr und es bestünde - aus welchen Gründen auch immer - keine Aussicht das Verfahren zu gewinnen, würde ich am seiner Stelle aus Deutschland auswandern. Das geht ohne Vortrafen nun mal leichter.. von Wahrheit reden wir hier lieber nicht. Ich würde immer noch gerne wissen, was in den fehlenden zwei Sekunden passiert ist, er könnte da seinen Stern auch abgenommen haben.. Könnte, aber jetzt kennen wir ja die WAHRHEIT!
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Die Unschuldsvermutung setzt voraus, dass auch ermittelt wird. Wie man leider schon seit Jahren beobachten kann, sind die Behörden vielerorts "auf dem rechten Auge blind". Es ist immer die Feigheit, die zur vermeintlichen Tugend erhoben wird: Der ehrenamtliche Helfer, der sich so für sein Land und die Sicherheit einsetzt, ganz um den Idealen seiner verkorksten Erziehung zu genügen. Das kann ich mir schon an einer Hand ausrechnen, dass so jemand, der so viel Angst vor dem Leben hat bzw. es nicht richtig lebt, zu Jähzornanfällen neigt (vgl. Theodor Itten, Jähzorn: Psychotherapeutische Antworten auf ein unberechenbares Gefühl). Eigentlich sollte dieses vorbildhafte Verhalten gerade aufhorchen lassen. Aber es erscheint hierzulande alles viel zu normal. Ausraster werden eben von vielen geleugnet, da will man sich nicht mit befassen. Die deutsche Bevölkerung hat kein grundlegendes Problem, um dass man sich kümmern müsste. Lieber schweigt man alles was war und noch kommt tot. Am Ende gilt dann wieder die alte biblische Weisheit, dass "der Herr, dein Gott [..] die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen". Es erledigt sich doch alles alleine, es ist nur eine Frage der Zeit.
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Es könnte ja so einfach sein, wenn man die Sache einmal differenziert betrachtet. Leider artet es allzu häufig in unzulässigen Verallgemeinerungen aus. Dabei steht (zu Recht) im Art. 1 des Grundgesetzes ein oft zu wenig beachteter Satz: "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Bedauerlicherweise verstehen viele Richter zu wenig von der nationalen Geschichte und von der Philosophie hinter diesem Grundsatz moderner Rechtsstaaten. Denn auch in Ratgebern zu häuslicher Gewalt ist stets nur von Schuldzuweisungen die Rede. Wer die europäische Geschichte aufmerksam studiert hat, weiß, dass es dafür zwei unterschiedliche Motivatoren gibt: Die einen fühlen sich machtlos, die anderen selbst schuldig. Weder das eine noch das andere ist zwangsläufig männlich oder weiblich. Beides oder auch nur eines davon kann in unterschiedlichen Konstellationen in einer Beziehung vorkommen. Vor allem in Deutschland sind Männer überdurchschnittlich häufig hysterisch (typ. Kontrollverhalten). Da es hierbei um Herrschaft geht, sind insbesondere auch Richter hierzulande oft von diesem Charakterzug betroffen. Da aber jeder sich selbst positiv sehen will, kommt es schnell zu dieser Vereinseitung auf der Motivebene, sodass am Ende völlig willkürliche Urteile fallen. Tatsächlich rückt man mit einem hysterischen Richter nahe an den Faschismus heran, sodass hier auch eine gewisse Frauenfeindlichkeit unterstellt werden kann. Allerdings gibt es auch wieder die "Reaktionsbildung" die alles in das Gegenteil verkehren kann. Schlussendlich gibt es kein Patentrezept, aber dafür sind Richter da. Das Problem ist hier vielmehr, dass letztere das in sie gesetzte Vertrauen nicht verdienen, da sie oft selbst zu wenig von diesen psychodynamischen Erfahrungen mitbringen. Stattdessen entscheiden sie anhand ihrer Vorurteile, welche Bottom-Up über die Zeit gewachsen sind, anstatt wie das Verfassungsgericht fordert, Theoriegeleitet aus einem tieferen Verständnis heraus, nämlich Top-Down. Dafür wäre Selbstreflexion nötig.
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Hier wird ganz klar die Persönlichkeit der jungen Frau übergangen. Der Artikel beschreibt es treffend so: "So aggressiv, dass die junge Praktikantin keinerlei Gelegenheit hat, sich darüber klarzuwerden, was sie selbst will". Wobei sich hier berechtigterweise die Frage stellt, was hier unter 'aggressiv' zu verstehen ist. Die Psychologie hat dahingehend in der Vergangenheit schon die ein oder andere merkwürdige Definition versucht, die wohl heute kaum noch haltbar ist. Offenbar wurde das Verhalten des älteren Schauspielers von der Dame aber als grenzüberschreitend wahrgenommen: Es handelt sich folglich um eine Nichtachtung. Dies ist im (deutschen) Strafgesetzbuch als Beleidigung normiert. Das Problem dürfte hier also eher sein, konkrete Anhaltspunkte für den Ausdruck der Verachtung zu finden, denn eine Beleidigung ist - in Deutschland - definitiv keine "Grauzone" mehr. Leider wird es selten verfolgt, da es wohl vielen nicht gelingt es präzise zu erfassen und es mehr ein diffuses Gefühl und damit überspitzt ausgedrückt Esoterik bleibt.
Der entscheidende Punkt an dieser Geschichte ist wohl der, dass die Persönlichkeit der Frau übergangen wurde. Dies führt einen auch auf die Spur, dass der Mann offenbar kein echtes Interesse an ihr hatte, sich also nicht hat innerlich von ihr bewegen lassen. Vielmehr suchte er offenbar ihre Nähe, ohne im gleichen Maß Empathie für sie zu empfinden. Es handelt sich also um Gewalt, denn es verursacht in dem Opfer Schmerzen der Ausgrenzung. In dem Moment, wo man einem Menschen seine Entwicklungsmöglichkeiten und auch seine Hoffnung auf Besseres nimmt, tut man ihm seelische Gewalt an. Das unterscheidet uns aber gerade von den Dingen. Vgl. auch die thoeretische Abahndlung von Avishai Margalit:
Politik der Würde -
Über Achtung und Verachtung.
Ich hoffe, es haben noch mehr Menschen den Mut, damit an die Öffentlichkeit zu treten, denn es ist keine Einbildung!
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[Re]: Viele Menschen glauben eben lieber an eine gerechte Welt und übersehen ihrer eigenen Privilegien. Es ist eben doch ein Unterschied, ob man kein Auto oder nichts zu essen hat.. die Herkunft hat darauf einen erheblichen Einfluss, nicht nur der Wille ;-)
zum BeitragMiguel Iglesias
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass in der Bundeswehr und einigen speziellen Behörden das gleiche Spiel gespielt wird: Man könnte also auch einmal über den Militärischen Abschirmdienst (MAD) berichten. Vermutlich tun sich da die gleichen Abgründe auf. Man hat den Eindruck dort wird schärfer gegen links als gegen rechts vorgegangen. Jeder Nazi, der nicht auffällig wird scheint dort willkommen, linke Kräfte werden hingegen einer "eingehenden Prüfung" unterzogen. Ob das wirklich Sinn eine Geheimdienstes ist? Offiziellgibt es natürlich kein Rassismus!
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