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19.12.2020 , 16:32 Uhr
"Aber wenn einem Kind in einer Pandemie nichts Schlimmeres zustößt, als dass es nur kurzfristig vorbereitet eine Maske trägt, dann kann man es nur beglückwünschen." ... Zehneinhalb Prozent der Kinder und siebeneinhalb Prozent der Frauen, die sich zu Hause in Quarantäne befanden, wurden beispielsweise Opfer körperlicher Gewalt (siehe TAZ v. 2.6.2020)! Frauen haben zu 90 % die Betreuung und Beschulung übernommen - ein eigenes Unternehmen oder Arbeit sollte plötzlich aufgegeben werden - mit Langzeitfolgen selbstverständlich. Insgesamt neun Monate Kinder ohne Unterricht - ich nehme an, Frau Gräff ist stets ordentlich beschult worden! Bildungsgerechtigkeit wird ohnehin gerade vollständig abgeschafft - eigentlich genauso wie die komplette Schulpflicht, seitdem wir uns darauf geeinigt haben, dass es für Schule ausreichend ist, wenn irgendwelche Arbeitsblätter an Mütter versendet und das Ausfüllen gefordert wird (bis zur Pandemie wurde auch Akademikern das Homeschooling mit den Kindern verboten, weil Unterricht durch Lehrkräfte der Schulen zu erfolgen habe). Existenzsorgen lassen die Bildungsdefizite des eigenen Kindes noch schlimmer aussehen - Frau Gräff hätte wahrscheinlich in so einem Fall das nötige Kleingeld für eins der plötzlich zahlreichen Nachhilfeunternehmen...Wenn aber Frau Gräff es so sagt, wird wohl gestiegene Gewalt an Frauen und Kindern, die bestimmt auch durch familiäre Konflikte wegen neuer Abhängigkeiten von Frauen entstanden ist, die jetzt wieder perspektivlos daheim die Kinder hüten (der Job ist nämlich zumeist nach der dritten Quarantäne + lockdown dann doch irgendwann weg ;)), nicht so schlimm sein. Solidarität ist ja das Gebot der Stunde und das heißt eben derzeit, "auf alles einschlagen, was sich wagt, seine Meinung zu äußern und den Blick auch mal auf andere Leidtragende der Pandemie zu richten": ...Auf Kinder zum Beispiel - die zählen im Gegensatz zu manch´ einem fitten 65-Jährigen tatsächlich immer zu den Schwächsten der Gesellschaft!
zum Beitrag10.12.2020 , 14:17 Uhr
Ich habe da eine Idee - statt das hundertste Angebot zur Übernahme von Einkäufen an ältere Menschen zu richten, damit diese nicht raus müssen (obwohl diese immer dankend ablehnen, weil sie gerne mal raus wollen), könnte man bei entsprechender Kapazität mal der Alleinerziehenden von nebenan Babysitting oder Hausaufgabenbetreuung anbieten ...
zum Beitrag10.12.2020 , 13:47 Uhr
Wie soll eine Gesellschaft verstehen, warum von März bis teils nach den Sommerferien Schulen ohne Probleme von heute auf morgen geschlossen werden konnten, während nunmehr die Hürden einer erneuten Schulschließung überwindbar zu sein scheinen? ....Da müsste die Politik vielleicht einfach mal zugeben, dass monatelang erhebliche Versäumnisse bei der Regelung von Betreuung und Beschulung der Kinder zu großen Schäden in Familien geführt haben.
Diejenigen, die die Öffnung des Schulbetriebes trotz steigender Infektionszahlen für unverantwortlich halten, scheinen noch unter dem Eindruck des ersten Lockdowns zu stehen, in welchem über Monate hinweg – teils bis nach den Sommerferien – eine Beschulung unter hohem Arbeitseinsatz der Elternschaft erfolgt war.
79 % der Lehrer unterrichteten in Grundschulen vornehmlich über die Versendung von Arbeitsblättern. Die Kommunikation mit Lehrern fand bei den jüngeren Schülern oft ausschließlich über E-Mail-Verkehr mit deren Eltern statt (deutsches-schulpor...er-infografik.png). Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mussten die zusätzlichen Aufgaben bei der Unterrichtung oft noch nach Feierabend leisten, was Lehrer oftmals schlichtweg übersahen und teils eifrig die Mitwirkung der Eltern beim homeschooling einforderten. Die Regierung hätte im ersten lockdown gut daran getan, in dieser Situation dadurch Druck aus den Familien zu nehmen, dass über die geltende Rechtslage klar informiert wird und hierdurch keine überzogenen Anforderungen an Familien in Bezug auf das Homeschooling gestellt werden. Die fehlgeleitete Kommunikation zwischen Schule und Eltern in Bezug auf den jeweils geforderten Arbeitseinsatz und den rechtlichen Rahmen des homeschoolings verhinderte von Anfang an einen sinnvollen Umgang mit Bildung in der Pandemie.
zum Beitrag10.12.2020 , 06:09 Uhr
Ich möchte die Problematik nochmals differenzierter angehen: Homeschooling war nicht zwangsläufig der Grund für die familiäre (Über-) Belastung - das war vielmehr die je nach Alter des Schülers nötige Einbindung der Eltern in die zumeist über Arbeitsblätter erfolgte Unterrichtung der Kinder. Letztlich würde bei Beibehaltung des homeschooling-Konzepts aus dem ersten lockdown eine weitere unzulässige Arbeit der Eltern als Hilfslehrer erfolgen - unter Umständen auch mit der Folge von Ansprüchen auf Ausgleich (juristisch als staatliche Indienstnahme Privater für öffentliche Aufgaben zu werten). Die Aussetzung der Schulpflicht will man offenbar auch vermeiden - der Bildungsanspruch der Kinder steht hier zur Diskussion!
zum Beitrag