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meine Kommentare
chrystal
Zur Erinnerung, wen die taz hier gerade pusht und unterstützt: Fatih Akin war einer der Fürsprecher Roman Polanskis, es ging um:(Zitat Wikipedia, de.wikipedia.org/w...er_Vergewaltigung)
"1977 wurde Polański in Los Angeles wegen „Vergewaltigung unter Verwendung betäubender Mittel“ der damals 13 Jahre alten Samantha Jane Gailey [...] angeklagt. Um die Minderjährige zu schützen, schlug ihr Anwalt eine Verständigung im Strafverfahren (englisch plea bargain) vor, damit sie nicht öffentlich vor Gericht aussagen musste. Der Staatsanwalt stimmte zu, ebenso Polańskis Verteidiger; die Anklage wurde damit auf „außerehelichen Geschlechtsverkehr mit einer Minderjährigen“ reduziert; im Rahmen dieser Verständigung bekannte sich Polański schuldig."
Zitat zu den Vernehmungsprotokollen aus einem tagesspiegel-Artikel dazu (www.tagesspiegel.d...film/1835584.html)
"Polanski war damals 43 Jahre alt. Samantha Gailey war 13. Er war ein berühmter Regisseur und gab vor, Fotos von dem Mädchen machen zu wollen. Nachdem er ihr Champagner und ein Beruhigungsmittel gegeben hat, verlangt er immer mehr von ihr. [...] Anschließend weist er sie an, ins Schlafzimmer zu gehen und vergewaltigt sie. Zwischendurch fragt er, ob sie die Pille nimmt. Als sie verneint, macht er mit Analverkehr weiter. Das verstörte und betrunkene Mädchen bittet ihn vor und während der Tat mehrmals, aufzuhören, sie sagt deutlich nein, und bittet ihn, sie nach Hause zu bringen."
Der taz-Artikel zur Petition (taz.de/Diskussion-...olanski/!5155281/):
zum Beitrag" Das, was Polanski 1977 mit dem 13 Jahre alten Mädchen tat, ist den Unterzeichnenden keinen Satz wert - eine Bagatelle, das gute alte Kavaliersdelikt."
chrystal
Ja, cis- und trans-Frauen sollten solidarisch zusammenarbeiten. Aber so simpel und eindeutig, wie es hier klingt, ist es nicht.
- Es gibt nunmal eine lange Zeit der Sozialisierung in der Kindheit, in der wir vieles über unseren Platz in der Welt lernen. Die ist bei cis- und Transfrauen strukturell unterschiedlich - es macht einen Unterschied, ob man die Welt in dem Bewusstsein beobachtet, dass man selbst mal eine Frau werden soll, oder in dem Bewusstsein, dass man ein Mann werden soll (und sich das vielleicht völlig daneben anfühlt). Das sind einfach unterschiedliche Erfahrungen in einer prägenden Zeit und unterschiedliche Probleme, die daraus entstehen. Und es ärgert mich, dass es heutzutage in vielen Kreisen undiskutabel ist, bestimmte Diskussionen mit Menschen führen zu wollen, die als Mädchen sozialisiert wurden. Warum tun alle so, als sei das völlig belanglos, wo wir sonst so viel über Kindheitprägungen sprechen?
- In sexuellen Experimentierräumen gibt es für viele Frauen (cis und trans!) den Bedarf, mal einen Vulva-only Raum zu haben - in der Regel, weil diese Frauen schlechte Assoziationen mit Penissen haben, die sie der sexistischen Welt verdanken, die Penisse gerne mal als Machtinstrument versteht (ich empfehle hier beispielsweise schlechten deutsch-Rap). Leider habe ich erlebt, dass selbst auf großen Veranstaltungen die Idee, einen (!) kleinen(!) penisfreien Raum zu haben, mit Hass, Aggression und komplettem Unverständnis reagiert wurde. Das ist nicht schwesterlich, sondern aggressive Raumnahme auf Kosten anderer.
- Oft sind Frauenräume (cis und trans) generell nicht mehr akzeptiert, sondern es wird gefordert, sich generell für "queer" zu öffnen. Auch wieder: queere Räume sind toll, aber kann es bitte auch noch Frauenräume geben? Der Alltag einer Transfrau, die seit Jahren out ist, ist anders als der einer genderqueeren Person, die ihr tägliches Leben ungebrochen als Mann verbringt, aber sich innerlich nicht so fühlt.
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Dieser Beitrag illustriert hervorragend die Machtverhältnisse bzw. wer lautstark Rechte einfordert und dann auch die entsprechende Aufmerksamkeit bekommt und wer nicht:
" Dabei ging es in dem Text ausdrücklich um Menstruation, und es gibt durchaus Frauen, die nicht menstruieren."
-> Newsflash: Auch manche cis-Frauen menstruieren nicht, und keine menstruiert ihr ganzes Leben lang. Dafür menstruieren bspw viele Transmänner. DAS sind die Gründe, aus denen sich die Kampagne, auf die Rowling sich bezieht, von menstruierenden Menschen und nicht von Frauen schreibt. Trans-Frauen wären bei der Wortwahl "Frauen" genausoviel oder vielmehr genausowenig diskriminiert wie nicht-menstruierende cis-Frauen. Wieso also der Hinweis, dass nicht alle Frauen menstruieren, statt dem Hinweis, dass nicht alle Menstruierenden Frauen sind von Seiten des Autors? Und wieso geht es also in diesem Artikel, wo gender explizit benannt ist, nur um trans-Frauen? Ein Schelm, wer sich dabei denkt, dass die sich am meisten Gehör verschaffen, die als Jungs sozialisiert wurden...
Und weil mal wieder TERF durch den Raum geschmissen wird: Ja, die ständigen Attacken, sobald etwas für Frauen (cis UND trans) organisiert wird, schränken unsere Räume ein: Von Menschen, die ihr Leben jeden Tag als Mann leben, aber Zugang zu Frauenhäusern fordern, weil sie sich als genderqueer identifizieren, bis hin zu Beschimpfungen und dem Angebot von "Desensibilisierung-Workshops" (conversion therapy, anyone?) für Frauen (übrigens auch trans UND cis), die keinen Sex mit Menschen mit Penis wollen: Alles schon erlebt, und zwar live und nicht auf Twitter...Und die Frauen (trans UND cis), die ob früh oder spät dazu erzogen wurden, an alle zu denken und niemandem wehzutun, stellen ihre Bedürfnisse hintenan und öffnen ihre Räume bis es die Räume quasi nicht mehr gibt...
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