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29.01.2020 , 20:55 Uhr
Die Überschrift des Artikels müsste "Kontroversen ignorieren" statt Kontroversen aushalten lauten. Proteste des deutschen Kinderschutzbundes, zahlreichen renommierten Verbänden und allen voran des Kinderarztes Herbert Renz-Polster mit Shitstorm abzutun, nur weil sich bei so viel Prostest nicht jeder um höflichen Ausdruck bemüht hat, grenzt an Ignoranz. Und wenn man dann sagt, gerade weil der Film so viel Widerspruch ausgelöst hat, wird es zur Farce, wenn von Seiten der Filmemacher oder der Klinik nie jemand ernsthaft in die Diskussion mit Herrn Renz-polster eingestiegen ist. Ich bin sehr enttäuscht über einen derart oberflächliche Kommentare in der Taz. Wenn man einen Film "Elternschule" nennt und daraufhin in den ersten Rezensionen Applaus für die starke Erziehung aufbrandet, wonach der "Film ein Muss für alle Eltern ist" zeigt sich, dass ja bereits die Rezensenten Erziehung und Therapie verwechselt haben oder warum genau sollten sich sonst Eltern den Film anschauen? Der Film mixt in einem gefährlichen Maße pädagogische Wahrheiten (Kinder brauchen Führung/Leitung/Halt) mit unmenschlichen Schlussfolgerungen (ich führe es, indem ich es bis zur Erschöpfung hinter mir herstolpern lasse) Deswegen ist der Film für Eltern gefährlich. Preisunwürdig ist er, weil die Filmemacher die Kamera blind applaudierend auf Herrn Langer richten (zeigt sich in zahlreichen interviewaußerungen) und gar nicht merken, was sie da filmen/dass es längst andere Therapieansätze gibt/ dass Wahrheiten mit Grenzverletzungen und Gewalt an Kindern vermischt werden. Der Schnitt, die Musik betonen dieses unkritische Applaudieren nochmals. Das Wort neutrale Beobachtung müsste durch das Wort "naiv" ersetzt werden.
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