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29.01.2020 , 19:51 Uhr
Ich unterstütze die taz nun schon seit einiger Zeit finanziell und schätze sehr, dass Themen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden. Dennoch bin ich hier enttäuscht.
Die Kritik am Film generell als Shitstorm abzutun gleicht der Abwehrhaltung, die fast alle etablierten Medien schon 2018 an den Tag legten. Es wurde bereits damals kolportiert, bei den Kritikern handle es sich um hysterische Mütter, die den Film nicht gesehen hätten. Diese Behauptung wurde auch nicht zurückgenommen, als sich Fachleute und Verbände, wie zum Beispiel der Kinderschutzbund ebenfalls sehr kritisch äußerten. Kurzum, eine Diskussion wurde nicht zugelassen.
Als Organisator der damaligen Demonstration "Für eine gewaltfreie Kindheit" (also weder gegen Film noch gegen die Klinik), suchte ich vorab mehrfach das Gespräch mit den anderen Beteiligten. Dies wurde jedoch nie beantwortet, weder von der Klinik, dem Filmteam, noch von der Süddeutschen Zeitung, die dem Film in der Rezension bescheinigte "Für jeden, der selbst Kinder hat, ist der Film ein Muss." Und so wurde auch ich nur eine hysterische Mutter.
Es geht nicht darum, dass der Film gemacht oder ausgestrahlt wurde, es geht um den fehlenden Kontext. Es geht eben darum, dass nicht eingeordnet wird, was in der Klinik geschieht. Es ist unbestritten, dass Menschen in Not geholfen werden muss. Hier wird jedoch nicht nur so getan, als seien die gezeigten Methoden alternativlos, sondern allein durch den Titel und die Bewerbung mit dem "Muss" für jeden, der selbst Kinder hat, wird so suggeriert, das seien generell geeignete Mittel, nicht nur in Extremsituationen.
Auch die Bitte an die ARD, dem Film eine Diskussion vor- oder nachzuschalten wurden nicht beantwortet.
Sollte es mal einen Film geben, der "Flüchtlingsschule" heißt und die Arbeit der libyschen Küstenwache unkommentiert zur "Diskussion" stellt, bin ich auf Ihr Urteil gespannt.
Ich bin keine hysterische Mutter, nur ein müder Vater.
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