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21.12.2019 , 12:54 Uhr
OMG. Manchmal frage ich mich wirklich, was in den letzten Jahren eigentlich mit der durchschnittlichen Intelligenz der Menschen passiert ist.
Wenn ich ein Schwein Schwein nenne, ist es keine Beleidigung, sondern eine sachliche Bezeichnung. Wenn ich einen Polizisten als Schwein bezeichne, habe ich danach ernste (auch rechtliche) Probleme. Mag sein, dass das auch nur "logischer Ausdruck meiner Meinung" in dem Moment war – ist aber jedem klar, dass es Folgen nach sich ziehen wird.
Wenn jemand eine (Trans-)Frau als Mann bezeichnet, dann hat das nichts mit "Logik" oder "Sachlichkeit" zu tun, sondern ist reine kalte Berechnung. Eine Person wie Maya Forstater weiß in dem Moment ganz genau, dass sie einer anderen Person mit ihrer Ignoranz Schaden zufügt und tut dies willentlich mit der Intention, ohnehin in unserer Gesellschaft diskriminierte, marginalisierte Personen noch weiter zu verletzen. In dem Moment stellt Person A ihre persönliche Befindlichkeit ("Aber du hast nun mal XY-Chromosome") über die Lebensrealität von Person B (tagtägliche Diskriminierung, Gewalt, Anfeindungen aufgrund ihrer Identität). Und das wollen Sie verteidigen? Person A bricht sich keinen Ast ab, wenn sie Person B als Frau bezeichnet. Für Person B geht es bei diesen Bezeichnungen aber um die Anerkennung ihrer Existenz in unserer Gesellschaft.
Außerdem: was sind Sie alle so irre interessiert an den Chromosomen anderer Menschen? Was geht Sie das eigentlich an? Fragen Sie Ihre neuen Bekannten auch regelmäßig nach ihren letzten DNA- und Hormontests oder der Blutgruppe? Oder lassen Sie sich auch mal auf Menschen ein, ohne ihre Erbkrankheiten vorher analysiert zu haben? Und warum bitte ist Ihre Einschätzung zu anderen Menschen eigentlich wichtiger als deren Selbstwahrnehmung? Warum ist Ihr Urteil das, was anderen Menschen die Existenzberechtigung zu oder abspricht? Würde ich mal drüber nachdenken...
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