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25.03.2021 , 12:34 Uhr
Bergamo (3)
Warum gerade Bergamo? Von den ca. 1.000.000 Einwohnern der Provinz Bergamo sind also in der Zeit vom Februar bis April 2020 ca. 6.000 Personen an Covid-19 gestorben. Nicht präzisiert wird in dieser Statistik, ob sie „an“ oder „mit“ Covid verstorben sind. Bekanntlich gehören Bergamo und das Hinterland zu den am meisten industrialisierten und somit im Hinblick auf die Umwelt zu den höchst belasteten Zonen Europas. Die Confindustria, Italiens größte Arbeitgeberorganisation, hat nach den ersten Allarm-Meldungen über Covid-19 Erkrankungen die in- und ausländische Kundschaft der in und um Bergamo angesiedelten Industriebetriebe dadurch zu beruhigen versucht, dass sie ein englischsprachiges Video ins worldwide web stellte: „(Business in) Bergamo is running“. Also: Macht Euch keine Sorgen. Die Geschäfte gehen weiter!
[https://www.youtube.com/watch?v=Dt13NlmZa2Q&t=11s ]
Ob eine Korrelation zwischen der dreckigen Atemluft (sog. Feinstaub) und dem Corona-Virus besteht, darüber gab es Untersuchungen. Ergebnis: Ja. Unabhängig davon bedarf es wohl keiner besonderen Phantasie sich vorzustellen, dass der jahrelang eingeatmete Industriedreck und die Belastung der Lungen durch ein Corona-Virus eine tödliche Mixtur ist. Insbesondere für ältere Leute.
[https://www.bergamonews.it/2020/04/05/coronavirus-linquinamento-avrebbe-favorito-il-diffondersi-in-val-seriana/362433/]
Die Verantwortlichen für den Dreck in der Atemluft? Wer wenn nicht die in den Expertenkommissionen auf kommunaler, regionaler und nationaler Ebene sitzenden Ärzte, die die Entscheidungsträger in „Wirtschaft und Gesellschaft“ all die Jahre dahingehend versichern, dass der Grad der Belastung, die sog. Grenzwerte, unbedenklich sei. Wäre nicht auch gegen sie Anzeige zu erstatten? Zumindest wegen Unterlassung?!
Wer auf solche Zusammenhänge hinweist, wird flugs mit dem Stigma eines „Querdenkers“ gebrandmarkt, wie neulich der Unterzeichnete vom „Community team“ des SPIEGEL, nur weil er, wie übrigens auch die Schriftstellerin und Verfassungsrichterin von Brandenburg, Julia Zeh, selbige also nicht nur seiner Meinung nach als „Gesundheitsdiktatur“ bzw. „Doktatur“ bezeichnet.
zum Beitrag25.03.2021 , 12:30 Uhr
Bergamo (2)
Das gesamte Krankenhaussystem war (und ist noch immer) auf massenhaft Kranke nicht eingerichtet, man will nur solche Kranke, mit denen Gewinn zu machen ist und deren „Behandlung“ von den Krankenkassen gut bezahlt wird. Kliniken, die jetzt Intensivbetten freihalten und dafür die üblichen – lukrativen – Operationen ausfallen lassen, sollen entschädigt werden. Das jetzt allgemeine „man muss auch mal auf was verzichten“, gilt beim Medizinbusiness offensichtlich nicht. [https://www.medicinademocratica.org/wp/?p=11265, https://ilmanifesto.it/lo-stop-al-virus-non-risolvera-lemergenza/]
Die Leute wurden in ihre Wohnzellen eingesperrt, damit die Ärzte Zeit hatten, sich auf deren kontrollierten Zugang zu den Krankenhäusern vorzubereiten, also eine Anzahl intensivmedizinscher Betten samt Lungenmaschinen und Schutzmaterial bereit zu haben. Deutschland hat im Vergleich zu anderen Ländern viel mehr (28.000) intensivmedizinische Betten. Aber die Betten allein nützen gar nichts, wenn kein Personal da ist und das war schon seit Jahren Mangelware. Und die Lungenmaschinen, die jetzt bestellt werden, nützen auch nichts, wenn keiner da ist, der sie bedienen kann. Schutzkleidung war sowieso Mangelware schon von Anfang an.
Warum also nicht insbesondere auch gegen die für die (Nicht)Behandlung verantwortlichen Ärzte Strafanzeige erstatten?!
Warum gerade Bergamo?
zum Beitrag25.03.2021 , 12:27 Uhr
Bergamo (1)
„Vor allem aber erinnerte er (der Regierungschef) an die vielen Opfer, nannte einige von ihnen – Polizist*innen, Pfarrer, Krankenpfleger*innen, Dorf¬bür¬ger¬meis¬te¬r*in¬nen – beim Namen. Um an sie zu erinnern, pflanzte er den ersten Baum des Gedenkwaldes …“ Einzelschicksale, wie hier suggeriert wird? NEIN! Kollektivschicksal. Militärlastwagen, die die Leichen entsorgen, da es auf den örtlichen Friedhöfen keinen Platz mehr für frische Gräber gibt. Die Verstorbenen: anonym bestattet, ohne Trauerzeremonien, ohne Angehörigen. Die Toten sind unbekannt, wie schon zu Lebzeiten, eben. Alle datentechnisch voll erfasst, als Tote wie als Lebende ununterscheidbar tot, bis auf die Daten im Datenschutz. Lebenszeichen? Nein, Todeszeichen. Die Angehörigen haben sich selbst-organisiert, Anzeige erstattet, so der SPIEGEL („Corona-Sammelklagen in Italien“). Gegen Unbekannt! ABER: Wer sich der „Sammelanzeige“ anschließen will, so auf ihrer Webseite („Noi denuncieremo“) wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass eine Anzeige GEGEN Ärzte und das Pflegepersonal NICHT berücksichtigt wird! [https://www.noidenunceremo.it/ ]
Man lese nochmals die Berichte von damals (Februar / März 2020). Die in den Krankenhäusern von Bergamo und Umgebung tätigen Ärzte, in Abstimmung mit den Hausärzten (sog. ‚medico di famiglia‘) und den Krankentransportdiensten wenden eine „atypische“ Triage (= Selektion) an: wer über 65 ist, wird nicht abgewiesen; wenn sich beim Notruf überhaupt sich jemand meldet, wird meist eine oberflächliche Ferndiagnose erstellt, werden irgendwelche Medikamente ‚verschrieben‘, die die Atembeschwerden lindern sollen. So gelangen viele ältere Personen, wenn sie nicht schon vorher zu Hause gestorben sind, völlig geschwächt ins Krankenhaus, wo sie dann bei Besuchsverbot, verkabelt an eine Maschine, mutterseelenallein wegsterben. [https://www.sicp.it/documenti/altri/2020/03/siaarti-raccomandazioni-di-etica-clinica-per-lammissione-a-trattamenti-intensivi-e-per-la-loro-sospensione/; ]
zum Beitrag