Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
29.04.2014 , 18:33 Uhr
Tja, unsere liebe taz ist in der Kultur leider, leider das, was man gerne "berufsjugendlich" nennt. Das sieht man jeden Tag an taz2, und heute daran, dass Anne Fromm die Verlautbarungen des Bayerischen Rundfunks (BR) kritiklos übernimmt – "Jugend" geht immer.
Der BR ist der einzige öffentlich-rechtliche Sender, der ein Vollprogramm mit vorwiegend klassischer Musik plus ein wenig Weltmusik und Jazz anbietet. BR-Klassik eben, das viele Jahre B4 hieß. Sowas findet Frau Fromm elitär, ganz klar, und deshalb nur eins: abschaffungswürdig.
Wie sieht es tatsächlich aus? Der BR hat 5 Programme. B1 bringt Pop für Oma, Opa und das Landvolk, B3 bietet Pop für die Erwachsenen. Auch B2 – das Wort-Kulturprogramm – sendet auch zwischendurch Musik, und dreimal dürft Ihr raten, was. Klar, Popmusik. B5 ist ein reiner Info-Sender, ohne Musik. Und was wird ein Jugendsender, den digital bisherig niemand hören will, auf den B4-UKW-Frequenzen bieten? Genau: nochmal Popmusik, diesmal für die Jungen.
Im Unterschied zum Pop ist klassische Musik nicht an eine Generation gebunden, Menschen hören sie in jedem Lebensalter. Es ist geradezu bösartig, sie als Musik der "Alten" zu diskreditieren – aber es kommt von der taz genauso wie von der BR-Intendanz.
Ist BR-Klassik erst einmal ins Digitale verbannt, kann man in Bayern über UKW nur noch Popmusik hören,z.B. auch im Autoradio. Wer Pop nicht mag, hat Pech gehabt. Wo da der Bildungs- und Kulturauftrag des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks und überhaupt die Vielfalt bleibt, ist sehr wohl fraglich. Wer die Vielfalt fordert, redet deshalb nicht den Vorlieben der Alten das Wort und beschwört schon gar nicht (ganz klar lächerlich) den "Untergang des Abendlandes" herauf. Dass Ihr es so hindreht, ist eine – Verzeihung – saublöde Masche. Sie wird nicht dadurch besser, dass sie uralt ist.
zum Beitrag