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15.02.2019 , 09:28 Uhr
Herr Köhler schätzt die aufgenommene NO2-Menge Pro Zigarette auf 500ug, Herr Kreuzfeldt schätzt sie aus den von ihm genannten Gründen niedriger.
Es gibt eine Publikation des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages (WD 8 - 3000 - 034/18), die sich mit dem Thema auseinandersetzt. Die Spannbreite für alle Stickoxide im Hauptstromrauch wird mit 100-600 ug NOx/Zigarette angegeben, der Seitenstromrauch enthalte mindestens die vierfache Menge. Genaue Daten zur Aufnahme von NOx aus dem Seitenstromrauch gebe es nicht. Wahrscheinlich ist es (meine Meinung) wohl schon so, dass das Setting, in dem geraucht wird, ganz entscheidend für die NOx-Exposition ist: eine Zigarette unter freiem Himmel ist eine ganz andere Baustelle, als viele Zigaretten (ggf. noch mit anderen Rauchern zusammen) in einem geschlossenen Raum, wo das NOx kumuliert und über längere Zeit wiederholt reinhaliert wird. Wie gesagt, dazu gibt es keine Studien, aber Herr Köhler hatte vielleicht den Systemadministrator vor Augen, der jede Nacht von zuhause aus Computer wartet und sich mit 60 Zigaretten wach hält und diese Tätigkeit so schon seit vielen Jahren ausübt.
Der zweite Punkt ist nun: kann man mit diesem Kollektiv der Kettenraucher das lineare Modell eines Zusammenhanges von NO2-Exposition und Mortalität z.B. an Herz-Kreislauferkrankungen, das z.B. vom Umweltbundesamt in epidemiologischen Studien publiziert wurde, falsifizieren? Die Möglichkeit der Falsifikation ist eine Grundvoraussetzung für Wissenschaft.
Meine Antwort ist bislang leider: ich kann es nicht. Denn dazu benötige ich die Steigung der Gerade des linearen Zusammenhangs und die kann ich leider in keiner Publikation des UBA finden und auch sonst nirgends.
Ich werfe das hier mal als Frage in den Ring für alle, die das Thema nochmal sachlich angehen wollen und bitte um Rückmeldung über Angaben zur Steigung der Gerade (z.B. Exposition NO2/YLL, bitte mit Quellenangabe), mit der man dann gemeinsam weiter rechnen kann.
Danke an alle!
zum Beitrag14.02.2019 , 22:35 Uhr
Danke für die Vereinfachung des Rechenwegs, Don Geraldo. Es geht ja um eine Abschätzung der Größenordnung, nicht mehr. Köhler sagt letztlich, dass das lineare Dosis-Wirkungsmodell, das die Epidemiologen in mittleren Dosisbereichen festgestellt haben, nicht in den Hochdosisbereich (Kettenraucher) extrapoliert werden kann, da das lineare Modell um Größenordnungen daneben liegt. Ergo dürfen Zweifel geäußert werden, ob eine Extrapolation in den Niedrigdosisbereich richtig sind. Was sagt denn unser Wissenschaftsredakteur dazu?
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