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18.02.2019 , 08:15 Uhr
Was jetzt indirekt auch auf die Debatte hinausläuft, ob man Femen wirklich als emanzipatorische Bewegung ernst nehmen sollte, oder sie mit ihren Aktionen mit Oben-Ohne-Fotografien gutaussehender Frauen nicht eher sexistische Denkmuster reproduziert haben? Gerade im aktuell im Bezug auf die pseudo-feministischen Ansätze der AfD eine berechtigte Frage...
zum Beitrag11.11.2018 , 10:29 Uhr
Hhhmm...ich kann mich aber in meine eigene Jugendzeit hineinversetzen und da haben eher sexuelle Fantasien im Punkto Frauen/Mädchen eine Rolle gespielt als Gewalt- oder Tötungsfantasien. Ich kenne auch keinen ehemaligen Mitschüler, der damals wie heute solche Fantasien offen eingestehen würde. Gewalt gegen Frauen war auch unter homogenen Gruppen heranwachsenden Männern ein absolutes Tabu. Auch wenn diese vielleicht auch sexistisches Tendenzen hatten. Ich denke nicht, dass sich das auf einem selben Level bewegt, ob ich in jemanden nicht aufs Klo lasse, alle Heizungen aufdrehe, oder ob ich jemanden hinrichte, Leichen schände oder ähnliches. Ich hab früher übrigens auch Ego-Shooter gespielt und das immer noch gelegentlich. Aber es geht hier weniger um die Spieler und den Inhalt des Spiels, als um das Veröffentlichen eines Menschenverachtenden Szenarios innerhalb einer virtuellen Welt, die diese Möglichkeit lediglich zulässt. Dazu eingeladen wird eigentlich nicht, denke ich. Hab das Spiel nicht selbst gespielt. Ich denke aber nicht, dass es dem Spieler innerhalb des Spiels einen Vorteil bzw. Bonuspunkte eröffnet, wenn der Charakter sich so verhält...
zum Beitrag11.11.2018 , 09:48 Uhr
Also ich finde, dass hier doch unterschieden werden muss. Das in einer virtuellen Realität eine Gewaltfantasie ausgelebt werden kann, die man vielleicht hat, halte ich unter gewissen Umständen für gar nicht so falsch. Diese Tendenzen gibt es ja auch in der Pornografie. Ob das zu erhöhten Verhaltensweisen dieser Art im realen Leben führt, ist nicht klar, bzw. lässt sich nicht pauschalisierend feststellen. Ich denke, sowas kann immer auch ein Spiel sein und bleiben, bei dem jemand ein Ventil findet für Dinge, die er/sie vielleicht selbst nicht versteht/mag oder beführwortet. Man blicke diesbezüglich auf die BDSM-Szene. Wenige Anhänger würden sich dazu öffentlich bekennen, weil gesellschaftlich eine große Ablehnung stattfindet. Letztendlich ist es aber nur ein Spiel und die Mitspieler/Innen haben (meistens) immer einen großen Respekt voreinander. Das sich allerdings jemand öffentlich zu diskriminierendem Verhalten bekennt bzw. es zur Schau stellt, derartiges bei seiner Fan-Base fördert und sich später als machtlos bezüglich der losgetretenen Dynamik hinstellt, ist sehr bedenklich. Da ist die heimlich im stillen Kämmerlein ausgelebte Fantasie, die hoffentlich auch immer eine solche bleibt nämlich auf einmal in die Öffentlichkeit gezerrt und findet Befürwortung. Leute, die sich nicht reflektieren und solche Tendenzen haben (wofür sie ja eventuell gar nichts könne), bekommen diese auf einmal legitimiert und erhalten eine Bestätigung für eine Verhaltensart, die vorher eigentlich ein relativ gesundes Ventil hatte. Den virtuellen Raum eben....
zum Beitrag11.11.2018 , 09:29 Uhr
Wenn man sich offen gegen eine rechtliche Gleichstellung einer Gruppe richtet, dann ist das innerhalb einer Assoziationskette doch schon irgendwie verachtend gegenüber dieser Gruppe, oder nicht? Die einzelnen Ausprägungen von Feminismus dabei mal außen vor gelassen. Denn es werden ja, wenn man sich als Anti-Feminist bezeichnet dort auch keine Unterscheidungen getroffen. Wenn ich als Antifaschist den Faschismus verachte, dann sehe ich diese Assoziationskette hier durchaus als Analogie. Dann muss ich selbstreflektierend sagen, dass ich jede Form des Faschismus verachte. So daneben ist das nicht, würde ich sagen.
zum Beitrag11.11.2018 , 09:19 Uhr
Da muss ich dir widersprechen und ich bin übrigens ein Mann. Es macht einen erheblichen Unterschied, ob ein beliebiger virtueller Charakter für die Auslebung einer Gewaltfantasie herhalten muss, oder eine spezifische Verkörperung einer Personengruppe mit direkter Verbindung zu dieser. Wer irgendeine Gewaltfantasie am Computer auslebt und dies quasi wahllos tut oder anhand eines wechselbaren Stereotyps (Polizist, Militär, Krimminelle, die Bösen etc.), der richtet sich dabei im weitesten Sinne gegen einen Menschen und damit auch gegen sich selbst. Wer seine Gewaltfantasie derartig gerichtet auf eine bestimmte Gruppe richtet, der das auch in der realen Welt vorhandene Opfer nicht entziehen kann (Frauen, Schwule, Ausländer, Behinderte etc.), der lebt diskriminierende Gewaltfantasien aus. Das ist sehr bedenklich und verängstigend, besonders wenn man dieser Gruppe angehört...
zum Beitrag