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04.02.2023 , 07:15 Uhr
Die 100 Hektar Moor die für die Futterproduktion des Betriebes entwässert werden emittieren jedes Jahr 3.500 bis 5.500 Tonnen CO2.
Das entspricht den Emissionen von ungefähr 500 Bundesbürger*innen oder 1.000 Transatlantik-Flügen.
Hier vom erreichen einer ausgeglichenen CO2-Bilanz zu sprechen ist ein krasses Beispiel von Greenwashing. Statt Ablenkungsmanöver benötigt es wirksame Lösungen. Diese beinhalten Wiedervernässung und den Verzicht auf Tierhaltung. Je früher wir uns mit dieser Realität anfreunden, desto mehr Zeit und Ressourcen bleibt uns für die Anpassung.
zum Beitrag18.02.2021 , 07:03 Uhr
"Zuerst schlossen sich Ärzte und Krankenschwestern CDM an. Inzwischen sind Mitarbeiter:innen"
Ich finde ja die geschlechtergerechte Sprache der TAZ Autor*innen gut und auch ganz spannend immer mal unterschiedliche Ansätzen zu lesen.
Das hier ist aber ein krasser Fail. Wie wäre es mit Pflegekräften und Ärzt*innen oder medizinisches Personal?
Gerade bei Pflegekräften ist da ein besonders krasser Zustand, da diese noch oft mit Vornamen, aka Schwester Tobias angesprochenen werden. Zumindest ist das hier in Greifswald so.
Könnte die TAZ ja mal einen Artikel zu machen, würde mich freuen.
zum Beitrag20.11.2019 , 08:12 Uhr
"Die Petra-Anwältin allerdings schon. Das riecht schonnach Eigeninteresse...."
Ich denke nicht dass es hier um Eigeninteresse geht, Anwält*innen können viel leichter Geld verdienen.
Aber selbst wenn das so wäre, warum sollte nicht mit dem Tun von Guten Dingen Geld verdient werden? Das mit dem Tun von schlechten Dingen Geld verdient wird nehmen wir einfach hin.
ABER: das größte und offensichtliche Eigeninteresse ist doch unseres nichtmenschliche Tiere auszubeuten um damit Geld zu verdienen und tierische Produkte zu konsumieren.
zum Beitrag20.11.2019 , 06:07 Uhr
Natürlich haben Tiere auch Rechte. Einerseits unterliegen sie einem gewissen Schutz:
"Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. §1 TierSchG
Wobei wirtschaftliches Interessen allerdings als vernünftiger Grund gelten.
Natürlich haben Tiere selbst Gesetze, die Rangordnung etc. kann man durchaus als ein solches Konstrukt interpretieren. Von verschiedenen Tieren wissen wir auch dass sie moralisches Verhalten aufweisen: www.ted.com/talks/...morals?language=de
Abgesehn davon ist die rechtliche und moralische Berücksichtigung nicht an die eigene Fähigkeit gebunden selbst moralisch handeln zu können. Das trifft für ein Kind genauso zu wie für ein nichtmenschliches Tier.
Wenn Aktiongenossenschaften nichthumane Rechtspersonen sein können dann ist es durchaus extrem Grausam und Zynisch dies nichtmenschlichen Tieren nicht zuzugestehen.
Wir leben nicht mehr im Drittenreich, aber dies zählt zu unseren Verbrechen gegen andere Lebewesen bei dem wir alle Wegschauen und Mittäter*innen sind.
zum Beitrag19.11.2019 , 07:01 Uhr
Jedes Lebewesen welches Schmerz empfinden kann hat ein Interesse daran diesen nicht zu empfinden. Dass wir dieses Interesse nichtmenschlichen Tieren nicht zugestehen folgt dem selben Prinzip wie Sexismus, Rassismus und Antisemitismus.
Wir grenzen uns durch eine für das Interesse unbedeutende Eigenschaft ab (Geschlecht, Phänotyp, Religion oder Art (Mensch vs. Schwein)) und stehen Wesen die nicht zu unserer Gruppe gehören diese Interessen nicht zu.
Dass so eine Klage dann auf Formalitäten reduziert wird und die Interessen nicht eingeklagt werden können ist grausam und zynisch.
Die "Holocaust auf ihrem Teller" Kampagne geht auf verschiedene jüdische Intellektuelle zurück, z.B. Adorno oder Isaac Bashevis Singer und seiner Aussage "Für Tiere sind alle Menschen Nazis“.
Diese Kampagne hat natürlich verschiedene Seiten. Einerseits verletzt sie ggf. Überlebende und Nachfahren (weil sie nicht verstanden wird). oder sie wird als Abwertung interpretiert. Auf der anderen Seite steht das Leid von Milliarden von Tieren die von uns gequält werden und die in Teilen gleiche oder ähnliche Interessen wie Menschen haben dieses Leid nicht zu empfinden.
Wir, die uns als Gruppe Mensch abgegrenzt haben erkennen dies nicht an, genau wie Sexist*innen, Rassist*innen und Antisemit*innen.
Wo die Grenze zwischen angemessenen und unangemessenen Handlungen im Einsatz gegen dieses Unrecht verläuft ist meiner Meinung nach deutlich komplexer als hier und anderswo gerne dargestellt.
zum Beitrag24.08.2019 , 07:22 Uhr
Vielleicht wollte der Bauer tatsächlich wie unten geschrieben eine Ohrmarke setzen o.Ä. Wenn das Tier nun bei dieser Aktion angreift könnte man das schon als Indiz dafür nehmen dass er sein Herdenmitglied verteidigen wollte.
Wenn ich mich als Vater beobachte wie aggressiv ich werde wenn es um den Schutz meinee Kinder geht kann finde ich das naheliegend. Sicher stammen viele unsere Gefühle und unser Verhalten gegenüber unseren Nachkommen aus unserer Entwicklungsgeschichte und wir teilen diese mit anderen Tieren.
Ich finde es fraglich ob es angebracht ist diese Organisation als Tierrechtsorganisation zu bezeichnen. Ich denke es gibt gute Hinweise dass ihre Hauptorientierung darauf abzielt Spenden von Mensch zu sammeln die große Empathie mit Tieren haben. Und dass solche abstoßenden Aktionen eine PR-Aktion sind.
zum Beitrag23.08.2019 , 20:11 Uhr
Ja, das ist sicher eine komplexe Sache.
Man könnte deshalb auch Argumentieren um so wichtiger genau zu definieren ob man nun den Menschen mit jüdischem Glauben, den Menschen mit jüdischem kulturellen Hintergrund oder was auch immer meint.
Ich habe heute auch beim lesen über den Begriff Schoa gelernt dass man als Nachfahre der Täter diesen Begriff besser nicht nutzt. Von daher würde ich Eigenbezeichnungen auch nicht per se als akzeptierbar ansehen.
Leider wird der Begriff Jude auch abwertend genutzt. Man hat mich hier schon auf der Straße zusammenhangslos als Judensau beschimpft und die örtliche Polizei konnte darin keine Beleidigung erkennen und sie wollten die Anzeige nicht aufnehmen. Schlimme Zeit und erschreckende Zustände hier. Das macht die Frage wie mit dem Begriff (und nicht nur damit) umgehen um so wichtiger.
Sicher wird mir demnächst etwas über den Weg laufen dass sich dmait beschäftigt.
zum Beitrag23.08.2019 , 19:29 Uhr
Erstmal ging es ja nur darum sich klar zu machen, dass diese klare Grenze zwischen Menschen und nichtmenschlichen Tieren eben nicht existiert. Die Unterschiede sind graduell und einzelne Individuen der jeweiligen Art verfügen über wesentlich geringere oder umfangreichere Fähigkeiten als Individuen der anderen Art.
Jetzt müssen sie also rausfinden, ob auch Hühner, Schweine und Kühe etc. über Eigenschaften verfügen die sie ähnlich beeindrucken können.
Eine kleine Suche wird sicher einige Indizien hervorbringen. Dann müssen sie noch entscheiden ob sie eher nach dem Prinzip im Zweifel für den Angeklagten vorgehen oder lieber solange töten und essen bis sie sich ganz sicher sind dass das auch wirklich grausam ist... . Mit Hilfe dieses Prinzips kann man dann auch noch einige Jahre rechtfertigen Kleinkinder zu essen... .
Aber freut mich dass sie sich das Video angeschaut haben, es ist ja auch wirklich unterhaltsam und spannend. Ich habe auch Zeit gebraucht, ich bin also voller Hoffnung - sorry ;-)
zum Beitrag23.08.2019 , 12:38 Uhr
Das Video sollten sie sich anschauen. Sonst komme ich auf die Idee sie wollen garnicht ihre Position hinterfragen.
Leider wird ja Rassissmus etc. auch von Mehrheiten getragen, deshalb erscheint mir das kein guter Maßstab.
Es ist tatsächlich ein enormes Problem, dass Menschen oft lieber an ihrer eigenen Meinung festhalten als sich von logischen Argumenten überzeugen zu lassen. Es geht oft nicht darum die bessere Antwort zu finden oder die Position des anderen zu verstehen sondern nur darum die eigene Position zu erhalten.
Ich habe selbst vor 10 Jahren diesen Peta Vergleich als so abwägig gesehen wie es hier von manchen beschrieben wird und habe eine anthropozentrische Position vertreten. Dann habe ich mich ausgiebig mit den Argumenten des Pathozentrismus beschäftigt und habe die Position die ich durch meine Sozialisierung übernommen habe revidiert.
zum Beitrag23.08.2019 , 11:51 Uhr
Ich denke es läuft daraus hinauf dass es
a) einerseits keine absoulten Werte gibt und deshalb alle Position mehr oder weniger gleich nebeneinander stehen und
b) es Positionen gibt auf die sich eine Gesellschaft einigen kann und diese dann zum Maßstab macht und in Gesetzen umsetzt.
Dann ist bei b) die Frage auf welcher Grundlage man sich auf diese Positionen einigt. Da halte ich meine Vorschläge bezüglich Logik und neutrale Betrachtung für eine gute Grundlage. Mehrheitsentscheidungen scheinen mir offensichtlich ungeeignet. Was habe sie für Vorschläge?
Einmal Googlen hat zu moralischem Verhalten bei Tieren zum Beispiel diesen Vortrag zum Vorschein gebracht: www.youtube.com/watch?v=GcJxRqTs5nk
Es gibt auch Veröffentlichungen, hier z.B. sind einige Artikel referenziert. link.springer.com/.../s10892-018-9275-3
zum Beitrag23.08.2019 , 10:55 Uhr
Es gibt durchaus Untersuchungen zu verschiedenen Tieren die soetwas wie ein moralisches Verhalten aufzeigen. Es gibt da also nicht diese kategorische Trennung.
Natürlich gibt es keinen absoluten Maßstab. Und alle Argumente und Logik ist relativ. Allerdings finde ich dass es sich dabei um eine ähnliche Frage wie mit der herkömmlichen Physik und der Quantenphysik handelt. Natürlich ist die herkömmliche Physik keine exakte Beschreibung der Welt - sie ist aber eine ausreichende für unser tägliches Leben.
Akzeptieren sie, dass das Essen von Kleinkindern (mit ihrer Argumentation abzüglich der Potentialitäts-Hilfestellung) ein Beispiel für eine gleichwertige Position ist? Eine die wir als Ausdruck der Individualität hinnehmen müssen?
zum Beitrag23.08.2019 , 09:54 Uhr
Oder Menschen mit Rechtschreibschwäche statt Rechschreibidiot ;-) Dass man in diesem Forum die Sachen nicht korrigieren kann ist garstig.
zum Beitrag23.08.2019 , 09:46 Uhr
Ich frage mich ob es sowas wie Juden und Christen etc. überhaupt gibt. Das sind Menschen die an eine bestimmte Religion glauben. Diesen Glauben können sie beliebig ändern und dann gehören sie nicht mehr zu dieser Gruppe.
Ich denke das ist präziser und stellt das wesentliche Merkmal, Mensch, in den Fordergrund. Genauso wie ich Menschen mit Behinderung wesentlich präziser finde als Berhinderte.
zum Beitrag23.08.2019 , 00:54 Uhr
Ein Huhn hat als Lebewesen mit Schmerzempfinden und Selbstbewusstsein ein Interesse kein Schmerz zu empfinden und nicht getötet zu werden.
Ich finde es spannend zu sehen dass Hühner Beziehungen zu individuellen Menschen eingehen können und Rituale mit diesen praktizieren.
Dass Menschen Fähigkeiten haben die andere Tiere nicht haben ist mir nicht neu und man kann sich darüber freuen. Diese Fähigkeiten haben aber nicht alle Menschen und viele Tiere haben "mehr" Fähigkeiten als manche Menschen. Trotzdem sollten wir Menschen ohne diese Fähigkeiten nicht Einperren, Qäulen und Töten. Nicht weil sie Menschen sind sondern weil sie Leidempfinden können und ein Interesse an einem guten selbstbestimmten Leben haben - wie andere nichtmenschliche Tiere eben auch.
zum Beitrag22.08.2019 , 22:54 Uhr
Im Gegenteil, ich denke ein Ansatz der gleiche Interessen ähnlich behandelt ist zutiefst "human".
Vielleicht sollten sie sich mal mit Hühnern beschäftigen, das sind erstaunliche Tiere mit einem augeprägtem Sozialverhalten die in der Lage sind spannende Beziehungen auch zu Menschen aufzubauen (auf Youtube viel besser als Katzenvideos...).
Es geht nicht darum Menschen und nichtmenschliche Tiere gleich zu behandeln sondern gleiche interessen gleich zu berücksichtigen. Das ist die Feinheit.
zum Beitrag22.08.2019 , 21:23 Uhr
da sie ja scheinbar erhebliche Empathie im Falle von menschlichen Lebewesen empfinden frage ich mich warum sie so empathielos sind wenn es um das Leid nichtmenschlicher Lebewesen geht.
zum Beitrag22.08.2019 , 21:21 Uhr
Auch wen nich keine Lust habe auf sowas zu antworten.
Was hat das Berufsrisiko mit Mitleid zu tun? Es gibt sicher Fälle in denen sich Mitleid mit den Getötenten in Grenzen halten kann.
Hier ist das ganz klar nicht der Fall. Die Getöteten und ihre Angehörigen haben und erleben sicherlich Leid in großem Umfang und Mitleid ist da sicherlich ein angemessenes Gefühl.
zum Beitrag22.08.2019 , 21:12 Uhr
a) ich denke durchaus, das Menschen in der Regel aufgrund ihrer kognitiven Fähigkeiten (wenn diese vorhanden sind) weitere Arten von Leid empfinden. Aber ein Teil des Leids ist eben auch gleich. Beispiel: ich denke der Trennungsschmerz der beim wegnehmen der Nachkommen ensteht ist sicher ähnlich. Aber vermutlich kann sich nur der Mensch vorstellen wie der wegenommene Nachkomme leidet - und empfindet dadurch zusätzliches Leid. Das ändert aber nichts daran dass gleich Interessen gleich zu berücksichtigen sind. Ein Teil des Leids ist sehr ähnlich.
b) Sie unterscheiden sich vermutlich auch nicht in der Anzahl ihrer Finger. Welche Rolle spielt die "sinnproduzierende Kapazität" wenn es um die Berücksichtigung von Leid geht. Das Kriterium ist willkürlich und subjektiv.
c) das überzeugt mich nicht bzw. ich verstehe es nicht. Können sie das bitte nochmal erklären?
zum Beitrag22.08.2019 , 20:40 Uhr
Meine ursprüngliche Nachricht gehört weiter nach unten, da ist mir ein Fehler unterlaufen.
Ich denke schon das wir in der Lage sind uns in die Position eines relativ neutralen Betrachters zu versetzen. Wir können uns zum Beispiel vorstellen, dass wir nicht wissen ob wir als Mensch oder nicht menschliches Tier in dieser Welt existieren und uns dann Gedanken machen wie wir diese Welt in diesem Fall gestalten würden (es ist ja auch schon ziemlich viel Bekannt was uns hilft uns in andere Spezies zumindest rudimentär hineinzuversetzen). Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass sie ihre Position auch vertreten würden wenn die Möglichkeit besteht dass sie als Nutztier geboren werden.
Ich denke auch nicht, dass die Fähigkeit selbst moralisch zu handeln eine Relevanz dafür hat ob die Interesse eines Lebewesens berücksichtigt werden müssen - wir essen ja auch keine Kleinkinder... .
Ich denke auch, dass es keine vollständig logisch erklärbare Moral gibt. Allerdings denke ich dass es Begründungen gibt die logischer sind als andere. Die Subjektivität findet auf einem anderen Argumentativen Niveau statt.
Ich denke das meine Position weniger willkürlich ist als ihre. Und logischer da sie ja auch nicht zustimmen würden dass wir Kleinkinder oder Menschen mit defekten in Hirnregionen indenen die Moral angesiedelt ist töten und essen dürfen weil sie noch nicht moralisch handeln können. Sie könne mich aber gerne überzeugen, dass das nicht der Fall ist.
Spannend finde ich die Frage, ob zu existieren besser ist als nicht zu exisitieren. Ein leidvolles Leben in der Massentierhaltung ist sicher nicht besser als garnicht zu existieren. Ein Leben als Weiderind vielleicht schon. Allerdings führt das weitergedacht dazu, dass wir möglichst viele Lebewesen mit einer begrenzten Lebenszeit in die Welt bringen müssten ("Every Sperm is Sacred").
Das empfinde ich als kontraintuitiv, habe mich aber noch nicht damit beschäftigt und die bisherigen Ansätze haben mich nicht überzeugt.
zum Beitrag22.08.2019 , 16:42 Uhr
Die Sklaverei, die Unterdrückung der Frau, die Ermordung von Menschen jüdischen Glaubens etc. sind und waren alle gesellschaftlich akzeptiert. Gesellschaftliche Akzeptanz scheint also kein guter Maßstab zu sein.
Es geht um die Frage wer wir sein wollen und welche Maßstäbe wir uns geben wollen. Eine logische, aus der Position eines neutralen Betrachter begründete Position erscheint mir die beste Lösung.
zum Beitrag22.08.2019 , 07:23 Uhr
Es ist sicherlich so dass wir Unterschiede zwischen Menschen und nichtmenschlichen Tieren feststellen können. Genau wie zwischen Mann und Frau, Menschen mit mehr oder weniger Pigmentierung, Menschen mit unterschiedlichem Glauben etc..
Die Frage ist, ob diese Unterschiede eine relevante Grenze darstellen die dann eine unterschiedliche Berücksichtigung gleicher Interessen rechtfertigt.
Mit willkürlich meine ich, dass die gewählte Eigenschaft mit der die unterschiedliche Berücksichtigung gerechtfertigt wird willkürlich und opportunistisch von uns Menschen gewählt ist. Sie hat keinen logischen Zusammenhang mit den zu berücksichtigenden Interessen.
So gibt es auch beim Menschen keinen relevanten Unterschied beim Schmerzempfinden zwischen einer Dirigentin und einer Verkehrspolizistin, auch wenn sie u.U. ein unterschiedliches Niveau in Bezug auf Kultur aufweisen. Andererseits wird bei der Dirigentin Lärm vermutlich mehr Leid auslösen als bei der Verkehrspolizistin. Wenn es also darum geht über Lärmexposition zu entscheiden mag das Kriterium zumindest einigermaßen relevant sein.
In diesem Sinne sind die Kriterien Schmerz/Leid empfinden ein relevantes Kriterium wenn es darum geht wem wir dies nicht zufügen sollten und eine Person zu sein, d.h. sich selbst als Individuum in der Zeit zubegreifen ein Kriterium dafür dass wir diese Person nicht gegen ihren Willen töten sollen.
zum Beitrag21.08.2019 , 20:37 Uhr
Und deshalb ist es hilfreich neutralere Begriffe zu nutzen.
Das Ergebnis ist das selbe, keine Person hat Interesse daran gegen ihren Willen getötet zu werden.
zum Beitrag21.08.2019 , 20:11 Uhr
Wie unten erwähnt sind die meisten Menschen anders als die meisten nichtmenschlichen Tiere in der Lage ihr Verhalten zu reflektieren. Menschen können wählen ob sie andere Tiere töten um sie zu essen oder nicht. Andere Tiere können dies nicht. Wir sind auch nicht darauf angewiesen Tiere zu essen um zu überleben (außer in ein paar Regionen auf der Welt).
Es geht nicht um das Einräumen von Menschenrechten sondern um die gleiche Berücksichtigung gleicher Interessen. Ein Lebewesen das Schmerzempfinden kann hat kein Interesse daran Schmerz zu empfinden, egal ob es ein Mensch oder ein anderes Tier ist.
Tiere können nicht wählen ob sie andere Tiere töten oder ihnen Leid zufügen. Deshalb kann ihr Handeln nicht mit dem unseren gleichgesetzt werden.
Unsere Freiheit ist in vielen Fällen eingeschränkt wenn sie die Freiheit anderer beschränken würde. Es ist also nur die Frage welche Lebewesen wir berücksichtigen wenn wir unsere Freiheiten begrenzen. Nur den Menschen zu berücksichtigen ist eine willkürliche Wahl ohne relebante Kriterien, genau wie Sexismus und Rassismus, deshalb wird es als Spezieszismus bezeichnet.
Es hat nichts mit Ökologie zu tun sondern mit Ethik. Schwachsinn ist es auch nicht sondern eine gut begründete und logische Position.
Die Begriffe faschistoid und sozialdarwinistisch werden hier wohl besonders gerne als Kampfbegriffe in den Raum geworfen. Ich denke das zeigt vor allem dass die Argumente nicht nachvollzogen wurden.
Es gibt keine absoluten Werte im Universum. Mord ist ein wertender Begriff für das Töten eines Lebewesens mit bestimmten Eigenschaften und gegen dessen Willen. Sie wählen die Eigenschaft menschlich, andere können genauso gut die Eigenschaft Person wählen und den Begriff dann für die nicht freiwillige Tötung von Tieren die eine Person sind anwenden.
zum Beitrag21.08.2019 , 13:04 Uhr
Ich denke Nachkommen ist der passende und neutrale Begriff. Mir war es wichtig diese emotionale Grenze zwischen Jungtieren und Kindern aufzubrechen.
Es sind keine Taschenspieler Tricks. Es sind Argumente die auf Dogmen stoßen.
Ich kann es nur immer wieder schreiben: es geht nicht um entmenschlichen sondern um das gleiche berücksichtigen gleicher Interessen.
zum Beitrag21.08.2019 , 12:31 Uhr
Die Frage ist nicht ob es Eigenschaften gibt die nur der Mensch hat sondern ob diese Eigenschaften eine relevante Grenze darstellen.
Männer haben in der Regel auch andere Eigenschaften als Frauen. Diese Eigenschaft ist aber nicht relevant wenn es um die gleiche Berücksichtigung gleicher Interessen geht.
Dass Individuen einer Gruppe denen die Gruppeneigenschaften fehlen weiterhin ein Teil dieser Gruppe sind ist ein Hilfsargument das notwendig ist weil die Argumentation nicht schlüssg ist bzw. sie die Implikationen ihrer Argumentation nicht aktzeptieren wollen.
zum Beitrag21.08.2019 , 12:26 Uhr
Nur weil es Natur ist bedeutet das noch lange nicht, dass es gut ist.
zum Beitrag21.08.2019 , 12:25 Uhr
Ich habe nur über den Mechanismus gesprochen und nicht die Taten gleichgesetzt, das ist ein wesentlicher Unterschied.
Ich setzte nichts gleich.
Bei so einer Diskussion ist es wichtig auf die Feinheiten zu achten anstatt mit falschen Vorwürfen zu poltern.
Meine Schlussfolgerung geht in die andere Richtung: wir müssen das Interesse von Personen zu leben in gleicher Weise berücksichtigen. Wenn wir keine menschlichen Personen töten um sie zu essen sollten wir das auch nicht mit anderen Tieren machen.
Ich denke sie haben die Argumente der Tierrechtler noch nie reflektiert.
zum Beitrag21.08.2019 , 11:08 Uhr
Das ist eine pauschale Verunglimpfung.
Abgesehen davon ist ein Argument auch gültig wenn der Argumentierende sich selbst wiedersprüchlich verhält.
Verhalten kann immer nur besser sein und nie gut. Vegane oder vegetarische Ernährung verursacht nicht kein Leid sondern weniger Leid. Die wenigsten reinen Fleischfresser ernähren sich nur von Wild oder Weidetieren bei deren Aufzucht keine mechanisierte Landwirtschaft notwendig ist.
Es kann immer um die Abwägung von Interessen gehen und ggf. rechtfertigt dies dann am Ende das möglichst leidfreie Töten.
Ich habe mich tatsächlich am Wochenende darüber unterhalten ob es notwendig ist dass Ratten durch inneres Verbluten leidvoll getötet werden. Es gibt sicherlich Gründe warum wir keine massenhafte Vermährung von Ratten aktzeptieren können - das rechtfertigt aber nicht deren qualvolle Tötung.
zum Beitrag21.08.2019 , 06:54 Uhr
Ich habe mich von diesem Verein distanziert. Falls das nicht klar wurde möchte ich das nochmals tun.
Sicher geht es bei der Aktion nur um PR. Solche Aussagen bringen natürlich Öffentlichkeit. Das ist moralisch verwerflich und bringt den Tieren wenig.
Ich hoffe trotzdem dass auch solche Äußerungen von der Meinungsfreiheit abgedeckt werden. Wenn gewünscht wird dass das zum "verknacken" führt ist das eine merkwürdige Sehnsucht nach einem schrecklichen Staat.
Trotzdem ist es falsch die Tierrechtsbewegung wie hier erfolgt pauschal zu verunglimpfen.
Der AbL vertritt sicherlich eine Landwirtschaft die sich von der breiten Masse abhebt. Aber auch in der bäuerlichen Landwirtschaft finden Praktiken wie das trennen von Kuh und Kälbchen wenige Tage nach der Geburt statt und es werden Rehkitze kurz nach der Geburt tot gemäht. Das diese Praktiken grausam sind ist auch vielen Bäuer*innen bewusst und es gibt durchaus solche die eine gemeinsame Aufzucht durchführen und Maßnahmen gegen das Vermähen ergreifen.
Wenn wir hier den Wert von menschlichem Leben so betonen: Täglich sterben auf der Welt etwa 20.000 Kinder aus vermeidbaren Ursachen während wir hier unser Leben im Überfluss genießen. Würden wir nur einen Teil unseres Wohlstandes teilen könnte jede*r von uns jeden Tag mehrere Menschen retten. Wer von uns macht das?
zum Beitrag21.08.2019 , 06:34 Uhr
Bitte klären sie mich über diese Fähigkeit auf die keine willkürliche Grenze darstellt. Wenn es um kognitive Leistungsfähigkeit geht, dann sagen sie mir wo die Schwelle ist und was mit Menschen ist die diese Schwelle nicht überschreiten.
Ich denke relevante Eigenschaften sind die Fähigkeit Leid zu empfinden (dann muss das Interesse kein Leid zu empfinden berücksichtigt werden) und eine Person zu sein (dann muss das Interesse als solche zu existieren berücksichtigt werden). Diese Eigenschaften sind nicht auf Menschen begrenzt, sogar manche Fischarten verfügen zumindest in geringem Maße über ein Selbstbewusstsein.
zum Beitrag21.08.2019 , 06:26 Uhr
Ich schreibe keinen Unsinn und ich habe nichts über die Opfer geschrieben. Ich habe nur über den Mechanismus geschrieben der es möglich macht das Leide der Opfer nicht in gleichem Maße zu berücksichtigen.
Es geht nicht darum den Stellenwert menschlichen Lebens abzuwerten. Es geht darum die selben Interessen von nichtmenschlichem tierischen Leben ähnlich zu berücksichtigen. Dass das als abwertend empfunden wird hat mit der Geringschätzung von nichtmenschlichen tierischem Leben zu tun.
zum Beitrag21.08.2019 , 00:29 Uhr
Was der Mensch mit dem Kalb vorhatte hat der Bulle vermutlich nicht verstanden.
Stimmt, Kind ist Vermenschlichung. Allerdings denke ich das viele nichtmenschliche Tiere ähnliche Interessen im Bezug auf ihre Nachkommen haben wie Menschen. Das Leid das z.B. Kühen im Falle einer Trennung erfahren ist sicherlich in vielen Aspekten ähnlich wie das Leid das wir in diesem Fall empfinden würden. Dass ich von Kindern vielleicht sich das klar zu machen.
Denn, und da kommen wir zu dem KZ-Vergleich von Peta, die Mechanismen sind im Falle von Sexismus, Rassismus und Antisemitismus die selben wie bei unserem Umgang mit nichtmenschlichen Tieren. Es wird eine Gruppe abgegrenzt die über eine Eigenschaft verfügt die sie schützenswert (männlich, weiß, nicht jüdischen Glaubens oder menschlich) macht. Personen etc. die nicht zu dieser Gruppe gehören werden abgewertet und ihr Leid wird nicht in gleichem Maße berücksichtigt.
Nun kann sich jeder Fragen ob er lieber zu denen gehört hätte die sich gegen Sklaverei stark gemacht haben als diese völlig normal und akzeptiert war oder ob er lieber die Sklaverei verteidigt hätte. Wenn ersteres zutrifft ist es vielleicht Zeit mal die Normalität der eigenen Zeit zu hinterfragen.
zum Beitrag21.08.2019 , 00:10 Uhr
Genau, und der Mensch zählt zu diesen Lebewesen die in der Lage sind zu reflektieren, z.B. das diese Grenze zwischen Menschen und Tieren willkürlich ist und dass es durchaus angebracht ist Interessen nichtmenschlicher Tiere ähnlich zu berücksichtigen wie die menschlicher Tiere. Reflexhaftes Abstreiten zeigt vor allem, dass eine unvoreingenomme Reflektion nicht möglich ist.
zum Beitrag20.08.2019 , 21:44 Uhr
Es geht nicht darum Tiere zu vermenschlichen sondern anzuerkennen, dass es keinen relevanten Unterschied zwischen vielen nichtmenschlichen Tieren und Menschen gibt der rechtfertigen würde nichtmenschliche Tiere in Gefangenschaft zu halten, zu quälen und zu töten.
Es ist grausam und nicht gerechtfertigt diesen Tieren ihre Kinder wegzunehmen wie es auch in der bäuerlichen Landwirtschaft die Regel ist.
Ich möchte mir nicht die Aussagen des Vereins zueigen machen und habe Mitgefühl mit dem Verlust der Familie.
Aber ich würde meine Kinder auch bis zum Tot verteidigen und es ist sicherlich dem Stier nicht vorzuwefen dass er dies getan hat.
zum Beitrag22.03.2019 , 23:55 Uhr
Die ganze Tierqäulerei wird hoffentlich durch Invitro-Fleisch verdrängt. Ich hoffe auf den Kodak-Effekt. In 10 Jahren wird es dann unvorstellbar sein wie grausam damals gehandelt wurde.
zum Beitrag13.11.2018 , 19:14 Uhr
Der Unterschied zwischen Ihnen und dem Löwen ist, dass sie ihr Handeln reflektieren können sollten und eine andere Entscheidung treffen können.
Abgesehen davon leitet sich nicht vom Handeln anderer das eigene Recht ab.
Jeder ist selbst dafür verantwortlich sein Handeln auf eine moralische Grundlage zu stellen.
Jeder der einigermaßen in der Lage ist sein Handeln nicht nur an der Maximierung seines eigenen Nutzens auszurichten sollte sher schnell einsehen, dass der Verzicht auf das Verzehren von Tieren ist nicht nur gegenüber den Tieren moralisch richtig ist sondern auch gegenüber unseren heutigen und zukünftigen Mitmenschen.
zum Beitrag24.09.2018 , 23:14 Uhr
Peter Singer hat sich inzwischen vom Präferenzutilitarisus entfernt und vertritt eher positionen des klassischen Utilitarismus. Als Utilitarist ist das Thema Abtreibung zumindest in der Theorie einfach. Solange das Lebewesen nicht leiden kann, ist eine Abtreibung moralisch zulässig. Wenn das Lebewesen leiden kann, muss das ihm zugefügt Leid mit dem durch dessen Tötung vermiedenen Leid aufgerechnet werden. In der Praxis ist es natürlich eine Herausforderung dieses Leid zu quantifizieren und alles relevante zu berücksichtigen.
Solange wir hinnehmen dass Milliarden Lebewesen für unseren "Genus" leiden, finde ich es ziemlich lächerlich und scheinheilig sich über das Abtreiben eines Zellhaufens oder eines Fötus im frühen Entwicklungsstadium aufzuregen. Das macht niemand zum Spaß und man sollte die Menschen lieber unterstützten als sie zu kriminalisieren und auszugrenzen.
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