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07.10.2024 , 09:16 Uhr
„Künftig sollten die Leistungen für alle ausreisepflichtigen Asylbewerber aufs Bett-Seife-Brot-Minimum gekürzt werden“, sagte Dürr der „Bild am Sonntag“. „Damit stellen wir sicher, dass es keinen Anreiz mehr gibt zu bleiben.“ Diese Sätze zeugen einfach von einer massiven Unkenntnis der Lage in der Geflüchtete sich befinden. Die Lebenssituation von vielen ist so desaströs und hoffnungslos und trotzdem kehren sie nicht zurück, weil sie zum einen in ihrer Heimat alles aufgegeben und verkauft haben um überhaupt die Flucht zu finanzieren und zum anderen oft in der Heimat mit einer hohen Wahrscheinlichkeit der Tod droht. Es ist also einfach nur ein kaputt machen von Menschen, wenn man sie noch weiter schikaniert, und dient nicht dem Ziel Migration zu steuern.
zum Beitrag07.05.2024 , 10:06 Uhr
Hier vergessen Sie aber auch, dass nicht alle Kinder und Eltern gleich sind. Manche Kinder schaffen es einfach nicht den ganzen Tag in institutioneller Betreuung zu sein, bei uns hat eine zu lange Betreuung in der restlichen Zeit non-stop Wutausbrüche zur Folge. Mal abgesehen davon, dass selbst wenn das Kind es schafft nicht überall ganztags-Betreuung verfügbar ist. Außerdem haben nicht alle Kinder und Eltern den gleichen Schlafbedarf. Mein Kind hat zum Beispiel einen kleinen und ich einen großen, damit ich einigermaßen funktioniere, muss ich exakt genauso viel schlafen, wie mein Kind. Da ist nichts mit Hausarbeit machen, wenn das Kind schläft. Außerdem habe ich einen Job ohne Home-Office, in dem ich non-stop sozial gefordert bin. Es vergehen Arbeitstage, an denen habe ich nicht die Zeit gehabt einen Kaffee zu trinken und habe mich non-stop um andere Menschen gekümmert, organisiert, telefoniert. Wenn ich dann ohne auch nur eine kleine Pause, quengelige, überreizte Kinder von der Kita / Schule abhole, funktioniert es einfach nicht. Es ist schön, dass es bei Ihnen klappt. Aber das ist einfach nicht die Norm für alle Familien. Nicht für alle Familien sind die Rahmenbedingungen dafür gegeben, mal abgesehen davon, dass nicht alle Familien es wollen.
zum Beitrag24.04.2024 , 10:22 Uhr
Dieser triefende Klassismus in den Kommentaren. Es ist ja toll, dass ihr alle trotz schwierigster Bedingungen Schwimmen gelernt habt, weil eure Eltern das wollten, aber die Statistik zeigt ja glasklar, dass es einen Zusammenhang zwischen Einkommen und Nicht-Schwimmen gibt. Ihr seid also Ausnahmen! Und ich finde das auch logisch. Je ärmer man ist, desto weniger Ressourcen hat man, evtl. wohnt man in Gebieten wo es weniger Schwimmkurse gibt, ist einfach zu erschöpft, die Kinder noch zum Schwimmkurs zu bringen, weil ein Leben in Armut meist mehr Erschöpfung im Elterndasein bedeutet! Natürlich ist das kein Gesetz. Aber der Autor berichtet eben von seiner Erfahrung. Und natürlich, sehen Eltern die aus Regionen kommen, wo es normal ist, nicht schwimmen zu können, vielleicht nicht die dringende Notwendigkeit und haben eben auch nicht die Fähigkeit es ihrem Kind selbst beizubringen. Deswegen wäre es ja wünschenswert, das eine gute öffentliche Infrastruktur besteht und je schlechter sie ist, desto mehr Kinder werden eben langfristig nicht schwimmen können!
zum Beitrag01.04.2024 , 19:03 Uhr
Das dachte ich mir beim Lesen auch. Auf der anderen Seite ist jeder Weg zur Abstinenz anders und nicht alle durchs professionelle Hilfesystem getragen. Man kann es von außen nicht unbedingt beurteilen, wie stabil eine Abstinenz ist. Insgesamt klingt es in diesem Artikel noch sehr danach, dass das Thema nicht ausreichend Ernst genommen wird. Ich hoffe, dass wir nicht Recht behalten, dem Autor alles Gute!
zum Beitrag24.01.2024 , 11:12 Uhr
Danke für diesen Artikel, ich habe mich ehrlich gesagt sehr über den Streik geärgert, nun kann ich es besser nachvollziehen!
zum Beitrag23.11.2023 , 12:00 Uhr
Wobei ich finde, diese Ideen sind doch am Reißbrett und nicht von Menschen die wirklich Kinder (zumindest keine sensiblen Kinder) großgezogen haben gemacht. Für ein Kind ist es doch total schwierig, wenn einen Monat Papa Vollzeit da ist und dann einen Monat wieder Mama, das ist eine riesige Umstellung für alle Parteien, die viel Kraft kostet. Wenn man von vorneherein die Elternzeit 50-50 aufteilt geht das ja noch, aber mal eben so für ein-zwei Monate die Rollen tauschen? Und dann geht die Frau aufeinmal Vollzeit arbeiten und dann nach Ende der Elternzeit dann wieder Teilzeit, weil es sich sonst mit der Kinderbetreuung nicht vereinbaren lässt? Viel sinnvoller wäre es aus meiner Sicht zu fördern, dass sich Eltern 50-50 oder 70-30 oder wie auch immer sie es sich wünschen aufteilen können. Das ist aktuell maximal unattraktiv, weil man ja wenn man Gehalt bezieht einen großen Teil des Elterngeldes wieder hergeben muss. Also ist der Anreiz hoch, dass zumindest im ersten Jahr eine Person kein Gehalt bekommt und das ist dann häufig die Frau.
zum Beitrag16.08.2023 , 11:40 Uhr
Puh, ich dachte es sei mittlerweile bei allen Journalist*innen angekommen, dass es bei der Berichterstattung über Suizid bestimmte Regeln einzuhalten gilt, wenn man nicht Menschenleben riskieren möchte, ich würde mir dies an dieser Stelle auch wünschen. Wer dies liest und selbst mit Suizidgedanken zu kämpfen hat:
Haltet durch, holt euch Hilfe, vertraut euch an, es kommen bessere Zeiten! Im ganz akuten Fall in die örtliche Psychiatrie, in weniger akute Fällen z.B. beim Hausarzt.
zum Beitrag24.05.2022 , 12:53 Uhr
Für die Altersvorsorge gibt es die Möglichkeit, sich über die kannst sehr gut zu versichern. Wer sich auf Einnahmen für den Verkauf des Kassensitzes, den man evtl. selbst umsonst erhalten hat, verlässt, betreibt Spekulation. Und Spekulation kann halt auch immer so ausgehen, dass man am Ende nicht das erhält, womit man gerechnet hat.
zum Beitrag04.05.2022 , 09:34 Uhr
Herr Korte sagt jedoch im Interview, dass er dem Wunsch der körperlichen Transition eher nach geht um größeres Übel (Selbstmedikation) zu verhindern. Und das wundert mich eben, weil die aktuellen Leitlinien, für die ein Gremium von Experten eine breite Auswahl an Studien ausgewertet hat, eben Nahe legen, dass "unserer therapeutisches Bauchgrummeln" zumindest in Bezug auf Erwachsene in vielen Fällen offensichtlich fehl am Platz ist, ich zitiere: "Zur Frage der Wirksamkeit wurden in der Leitlinie 26 Studien untersucht, insgesamt Daten von mehr als 2000 trans* Personen, die sich hormonell und/oder chirurgisch behandeln ließen. Hier einige der Ergeb- nisse (LL S. 49 f.): ▶ Bei 80 Prozent der trans* Personen wurde die Geschlechtsdysphorie weniger. ▶ Bei 78 Prozent reduzierten sich die psychischen Symptome. ▶ Bei 80 Prozent erhöhte sich die Lebensqualität. ▶ Vor körpermodifizierenden Operationen hatte etwa die Hälfte aller Behandlungssuchenden Suizidgedanken, nach den Operationen waren es nur noch vier Prozent." (www.awmf.org/uploa...ung_2019-11_1.pdf)
Das Herr Korte hierauf keinerlei Bezug nimmt, ist für mich unseriös. Es kann ja sein, dass er seine Gründe hat dem zu widersprechen, dass sich Studien z.B. nicht auf Jugendliche beziehen oder systematische Fehler haben, aber das sollte man dann darlegen können und nicht nur sagen "das ist nur eine einzige Studie, darüber brauchen wir nicht sprechen". Denn damit tut er der Sache (Aufklärung) am Ende keinen Dienst, weil viele Betroffene sich von ihm sicherlich nicht ernstgenommen fühlen.
zum Beitrag04.05.2022 , 09:17 Uhr
Ja, genau, dass meine ich auch. Dass es eben neben der therapeutischen auch eine gesellschaftliche, wenn Sie so wollen, ideologische Perspektive gibt. Unser Verständnis davon, was "krank" und was "normal" ist, ist ja immer von gesellschaftlichen Normen geprägt. Empirie und somit Wissenschaft kann aber aus meiner Sicht helfen, gesellschaftliche Normen mitzuentwickeln. Wenn man z.B. fundierte Daten darüber hat, wie es Trans-Personen nach einer körperlichen Transition geht. Ich habe in meiner Ausbildung gelernt, dass die aktuelle Datenlage durchaus nahelegt, dass sich die körperliche Transition trotz der "Nebenwirkungen" im Durchschnitt positiv auf die psychische Gesundheit der Betroffenen auswirkt, ich habe mich aber nie selbst in die Studienlage eingelesen, sodass ich dies jetzt nicht verfechten kann und möchte. Die aktuellen Leitlinien in Bezug auf Trans-Gesundheit für die aktuelle Datenlage ausgewertet wurde, legen dies aber auch nahe. (www.awmf.org/uploa...ung_2019-11_1.pdf). Die individuelle Entscheidung pro/contra sollte dann natürlich trotzdem von mehr Faktoren als Durchschnittswerten abhängig sein.
zum Beitrag03.05.2022 , 11:35 Uhr
Als Psychotherapeutin kann ich einige Gedanken, die sich Herr Korte macht nachvollziehen, auch wenn ich sie z.T. nicht besonders fundiert finde. Ich denke ein Teil der Gedankengänge hängt mit der Art des psychotherapeutischen Denkens zusammen. Bei psychischen Erkrankungen, die den Wunsch nach einer Veränderung des eigenen Körpers nach sich ziehen (Anorexie, körperdysmorphe Störung, chronische Schmerzerkrankungen) nehmen wir als Therapeut*innen oft einen Recht klare Werthaltung ein, welche umfasst, dass es möglich ist, den eigenen Körper (bis zu einem gewissne Grad) so zu akzeptieren, wie er ist und dass es für viele Menschen langfristig zu mehr Lebenszufriedenheit führt dies auch zu tun. Diese Werthaltung speist sich aus der Erfahrung heraus, Versuche den eigenen Körper den "Wunschvorstellungen" anzupassen im Zusammenhang mit genannten Erkrankungen häufig mehr Leid als Erleichterung bringen. Auch bei mir kommt, wenn ich Interviews mit Betroffenen sehe, die zum Beispiel erklären, dass sie erst glücklich sein können, wenn ihre Stimme weiblicher / männlicher klingt, etc. ein komisches Gefühl auf, weil es meiner therapeutischen Gewohnheit entspricht Annahmen wie "ich kann erst glücklich sein, wenn XY passiert" zu unterstützen. Aber ich denke, dass diese therapeutische Sichtweise eben etwas zu kurz greift und wir als Therapeut*innen offen bleiben müssen für die Möglichkeit, dass die Transition eben doch die erwünschte Wirkung erzielt und das selbst wenn es nicht so sein sollte, Personen trotzdem über ihren eigenen Körper bestimmen dürfen. Ich denke wir brauchen hier zum einen noch mehr Forschung um Menschen besser beraten zu können und auf der anderen Seite muss jeder Mensch als Individuum betrachtet werden. Gleichzeitig finde ich es wichtig (auch öffentlich) darauf hinzuweisen, dass eben nicht für alle Menschen eine Transition die erhoffte Lebensfreude bringt und finde es gefährlich wenn Äußerungen dieser Art mit Transfeindlichkeit in Verbindung gebracht werden.
zum Beitrag10.12.2021 , 23:09 Uhr
Warum wurden eigentlich nur Frauen gefragt? Und wenn das schon so gemacht wird, hätte ich gerne auch noch den Folge Artikel, in dem die Väter gefragt werden, ob sie ein schlechtes Gewissen haben, weil sie ihr Haus nicht selbst bauen / renovieren, sondern diese Arbeit von schlecht bezahlten Migranten erledigen lassen.
zum Beitrag31.03.2020 , 08:37 Uhr
Vielen Dank für diesen Artikel, ich habe mich schon sehr über die Berichterstattung geärgert, in der z.t. suggeriert wurde, der Suizid sei eine logische Konsequenz von sorgen um Corona. Diese Zeit hat sie Tendenz vorhandene psychische Erkrankungen zu verschlimmern. Es gibt Hilfe: die meisten psychiatrischen / psychosomatischen Kliniken nehmen weiter Patienten auf, Probleme die jetzt erdrückend und unlösbar erscheinen (und das sind für viele Menschen aktuell Existenzsorgen) sieht man in einziger Zeit vielleicht schon aus einer anderen Perspektive.
zum Beitrag01.05.2019 , 19:11 Uhr
Mich ärgert immer wider die Überheblichkeit der jenigen, die sich gegen staatliche Gesundheitspolitik ausprechen. Wer raucht denn heute in Deutschland noch? Klar, auch ein paar gesunde und wohlhabende Menschen, die einfach aufs Risiko scheißen, aber vorwiegend doch Menschen mit beschissenen Arbeitsbedingungen, chronischem Stress und fehlenden Alternativen mit diesem umzugehen. Dann schafft man sich halt ne Sucht an, die langfristig überhaupt nicht hilft aber ne Menge Geld kostet, von dem man eh zu wenig hat. Dann ist auch bei vorliegender COPD aufhören keine realistische Option mehr. Wie kann es z.B. sein, dass in unserem Land Fußballspiele, welche z.T. von Millionen Menschen geguckt werden, hauptsächlich von Biermarken gesponsort sind? Da geht es nicht darum, dass Alkoholtrinken erlaubt ist, weil jeder Mensch für sich entscheidet, sondern dass hohe Beträge investiert werden, um Menschen dahin zu beeinflussen, MEHR zu trinken. Wenn es sich nicht lohnen würde, gäbe es solche Werbung nicht. Und dann wird auf Alkoholabhängige Menschen herabgeschaut im Sinne von "Tja, die habens halt nicht unter Kontrolle, sind doch selbst Schuld". Ich bin nicht gegen Verbot von Suchtmitteln, aber aus meiner Sicht darf der Kapitalismus in solch sensiblen Bereichen keine freie Fahrt haben.
zum Beitrag10.09.2018 , 20:07 Uhr
Das ist ja spannend. Bei jedem Spiel rennen meist mehrere Fußballspieler meckernd dem Schiri hinterher, aber wenn eine erfolgreiche Frau ihrem Unmut laut Luft macht ist sie gleich hysterisch oder ähnliches ("Anabolika lässt grüßen" sh. Laughin Man). Ist natürlich keine Entschuldigung, aber schon ein Doppelstandart. Eine interessantere Perspektive auf das Thema findet sich aus meiner Sicht hier: afropunk.com/2018/...nd-justified-fury/
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