Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
05.06.2018 , 15:55 Uhr
Das Berghain ist eine Weltmarke. Die Schlangen in Berlin nirgendwo länger als dort. Menschen, die keine Raver sind, wollen unbedingt hin. Frei nach dem Motto: Muss man mal gesehen haben. Selbst Tourguides reisen jetzt an. Sonntags nachmittags, wenn es meist am vollsten ist, stellen sie sich mit ihrer Gruppe ans Ende der Schlange und erklären ihren staunenden Gästen, dass es der wohl gesetzloseste Raum der Stadt ist. Davon gibt es in Berlin zwar viel schärfere. Das KitKat zum Beispiel. Aber, weil das Berghain eben weltberühmt ist, muss es hier am krassesten zugehen. Darum ist, wer hier an Drogen stirbt, interessanter als jedes andere Drogenopfer. Schließlich wird auf vielen Klos in Berlin gekokst. Doch erzählt darüber, wird nur vom Grill Royal. Wir alle wissen, dass eine Story nur heiß ist, wenn sie prickelt. Und das Berghain ist eben der beste Storyteller. Es erzählt das Drama von bösen Drogen und mystischen Club-Betreibern so wie kein anderer Ort in Berlin. Das weiß auch der Spiegel-Autor. News ist ein Drogentod erst, wenn er hier stattfindet. Das kann man jetzt doof finden. Oder ungerecht. Fest steht: wenn Menschen in einem Club sterben, der Drogen toleriert, dann trägt er Mitschuld. Denn im Gegensatz zu Alkohol und Nikotin ist das Risiko beim Konsumieren so, dass Menschen auf der Stelle tot umfallen. Es ist eben nicht jeder so verantwortungsbewusst, kauft seine Drogen beim Händler des Vertrauens im Darknet. Von Freunden, die sie schon als Versuchstiere getestet haben, mischt nicht und geht brav nach Hause, wenn die Wirkung nachgelassen hat. Nein, wer schon ein Mal im Berghain war weiß: der Abend darf hier nicht zu Ende gehen. Die flirrende Musik, der Flirt mit dem Unterbewusstsein: es ist echt geil. Und weil alle Beteiligten das wissen, sollten sie Verantwortung übernehmen, für die, die es selbst nicht können. In anderen Ländern sind Paramedics, also Rettungssanitäter, Pflicht in Clubs. Sie helfen bei allen medizinischen Sachen. Auch bei einer Überdosis Drogen.
zum Beitrag