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22.04.2018 , 10:13 Uhr
Als jemand, der das BaMF von innen kennenlernte und mit der Materie seit mehr als 25 Jahren beschäftigt ist, wundert mich der Skandal nicht. Das Amt und sein Ansatz ist für mich der größere ab ovo, also seit der Abschaffung des Asyls 1993. Der heißt:" Alle Kreter lügen" Wenn doch wer Asyl erhält, wurde er wahrscheinlich nur zu wenig befragt. Das zweite Problem ist die Bunkermentalität im Amt. Das dritte die zum Teil bestimmende Inkompetenz. Das vierte Vorurteile, die sich in der Ignoranz der sehr unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten hier und in den Herkunftsländern. Der unterschwellige Maßstab für Wahrheitsfindung sind die hiesigen Verhältnisse und Verständnisse unterschiedlichster Sachverhalte, die dann natürlich ein schiefes Bild der Schilderungen abgeben müssen.
Das fünfte Problem sind Dolmetscher und ihre Auswahl. Dafür scheint es innerhalb der Behörde keinerlei Sensibilität zu geben. Hauptsache, sie stehen vor Ort zur Verfügung. Das Dolmetscherproblem beginnt bei den vorhandenen Sprachkenntnissen, geht weiter bei dem, was und wie sie etwas übersetzen, findet seine Fortsetzung bei den Haltungen, die sie den Anzuhörenden gegenüber an den Tag legen und endet bei der gezielten Einschleusung regime- und ideologietreuer Personen. Das letzte Argument betrifft ein heikles Feld, das bei vorsichtiger Handhabung sehr wohl beackert werden kann.
Wenn dann ein solcher Skandal auffliegt, für die Zustände im Haus viel zu selten, ist das Geschrei groß, am lautesten von den Inkompetentesten wie dem amtierenden Minister.
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