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06.03.2018 , 22:15 Uhr
Der gute Don war schon thematisch recht redundant, obgleich zuweilen investigativ und erfrischend. Gerade aus der Netzwelt konnte er auch überraschende Perspektiven bieten. Sein antifeministischer Furor war zwar im im Ton häufig sehr grob, in der Sache hatte er bisweilen sogar Recht, und zu ernst nehmen konnte ich ihn da ohnehin nicht, schließlich verkörperte er doch in vielerlei Hinsicht das Männerbild einer Heterotunte.
Verfolgte seinen Blog bisweilen durchaus, wenn ich etwas über den Tellerrand schauen wollte (auf die Welt greife ich da eher ungern zurück).
Ich bedauere es jedenfalls, wenn Geschriebenes zu Gunsten von Podcasts verschwindet. Sehe darin keinen journalistischen Fortschritt. Das Medium ist mir doch oft zu manipulativ und entmündigend.
zum Beitrag03.03.2018 , 19:29 Uhr
Was soll man auch von einem Präsidenten (danke, Trittin) erwarten, dem bei seinem Israelbesuch nichts besseres einfiel, als sich vom Merkel-Diktum, wonach die Sicherheit Israels Teil deutscher Staatsräson sei, zu distanzieren, und der seine Mutter, NSDAP Mitglied seit 1932, zur Mitläuferin verharmlost. Da ist man nicht mit gelaufen, sondern voran marschiert.
zum Beitrag01.03.2018 , 20:30 Uhr
Alter, weißer, heterosexueller Mann und sozialistischer Staatskünstler. Hat Jahrzehnte lang John Heartfield zu imitieren versucht, mit weniger Esprit, dafür mit Moralin und Selbstgefälligkeit, und ohne je außerhalb BRD-nostalgischer Kreise mit Kartoffel-Tunnelblick künstlerische Anerkennung gefunden zu haben. Die Akademie der Künste ist auch dank solcher Figuren komplett irrelevant. Die Nähe zur SPD hat Deutschlands kultureller Elite jedenfalls nicht gut getan. Vom journalistischen Anspruch hätte dieses Interview glatt von einem Sporteporter stammen können. Wenn er hier die SPD antifaschistisch mythisieren darf, hätte man Staeck doch mal auf Günter Grass (oder Walter Jens) ansprechen können, wo er doch so stolz auf seinen Bebel-Preis ist.
zum Beitrag23.02.2018 , 23:00 Uhr
Herr Sartor verdient für seine ehrenamtliche Arbeit zunächst einmal Anerkennung. Menschen, die diese nicht leisten, oder die von ihm beschriebenen Zustände nicht aus eigener Anschauung bewerten können, sollten sich besser eines Kommentares enthalten. Alles andere wäre vermessen. Zwar hat er sich mehr als unglücklich geäußert. bzw. argumentiert biologistisch, wenn er von einem "Nehmer-Gen" bestimmter Ethnien (ich kenne jedenfalls auch Kartoffeln mit einem solchen) fabuliert, doch ist es nicht der Überbringer der schlechten Nachricht, der Gruppen am sozialen Rand gegeneinander ausspielt. Ich erinnere mich noch gut an die Euphorie der "Wir schaffen das"-Welle, als linke Medien tatsächlich meinten, Verteilungskämpfe kämen durch die Geflüchtetenkrise nicht auf Deutschland zu; ironischerweise las ich erstmals über reale Konflikte in der FAZ. Als die AfD den deutschen Obdachlosen hervorkramte, kam zu Recht der Kritik an deren neoliberalem Programm, in dem "die da unten" erst recht keinen Platz hätten. Diese Kritik war zwar richtig, FAZ und Nazis interessieren sich tatsächlich nicht für Menschen in prekären Verhältnissen, bzw. instrumentalisieren diese, aber dennoch gibt es Probleme, die andere nicht sehen (wollen). Generelle Aufnahmestopps wie in Berliner Tafeln schaffen jedenfalls keine Solidarität. Biodeutsche und osteuropäische Bettelnde streiten sich hier um einen Sitzplatz vorm Supermarkt. Und ich kenne auch einen Ehrenamtlichen, der bei einer Lebensmittelverteilung von aggressiven Osteuropäern verletzt wurde. Die bedürftige deutsche Oma ist hier allerdings selten anzutreffen. Über die Gründe könnte auch ich bloß spekulieren. Bedürftige sind überwiegend Männer, mit Problemen, ohne Lobby, und teils rassistisch und homophob. Solche älteren, langzeitarbeitslosen Kartoffeln kommen jedoch häufiger in Konflikt mit denen, die noch nicht so lange hier sind, weil sich letztere mit Regeln wie Anstehen doch bisweilen schwerer tun. Wählen gehen sie auch ohne Zeitungsbericht.
zum Beitrag19.02.2018 , 23:12 Uhr
Orientalist, "Idiot" (Sartre), Puffgänger (gemeinsam mit den Brüdern Goncourt) - das facettenreiche Walross hätte es im heutigen moralischen Rigorismus schwer, bliebe aber dennoch einer der modernsten Menschen, die je gelebt haben: Beiden Gechlechtern zugewandt, und ohne Scheu vor intelligenten Frauen - mit George Sand verband ihn eine enge Freundschaft.
Wenn man ihn schon mit Kartoffeln vergleichen muss (je germanozentrischer das Feuilleton desto irrelevanter die deutsche Kultur), dann wohl mit Thomas Mann, einem anderen oft Unverstandenen: Beide eint ein subtiler, oft boshafter Humor mit teils exhibitionistischen Zügen, und jene Unbarmherzigkeit, mit der sie ihre ProtagonistInnen scheitern lassen - nicht im Großen, sondern im Banalen.
zum Beitrag16.02.2018 , 17:45 Uhr
Wow - vielen Dank für diese Meisterleistung des kritischen Journalismus: Die Entdeckung liberalen Islams.
"Sigmund Freud [Jude, Anm.] begann damit, jegliche menschliches Verhalten bestimmende Einflüsse durch die gefärbte Brille des Sex zu durchdenken. Für ihn war die frömmste Mutter-Kind-Beziehung sexverhaftet. Selbst die Vater-Tochter-Beziehung bot keine Unantastbarkeit, sondern war sexgerichtet oder sexbegründet. (...) Wärme und Frieden des häuslichen Herdes (werden) zunehmend nur noch auf Einbildung beruhen. Dann gäbe es nichts mehr für sie, wofür es sich zukünftig zu leben lohnte. Es benötigte mehr als eine Maßnahme, um den althergebrachten Familienkern so grundlegend wiederherzustellen, daß seine Mitglieder wieder mit gegenseitigem Vertrauen, Zuversicht und Herzlichkeit schaffendem Frieden zusammenhalten.
Aber vielleicht ist es bereits zu spät, um sich hierüber zu unterhalten. Islam besitzt eine klare Botschaft. Er hat einen genau bestimmten Entwurf zum Schutz, zum Hüten und zur Bewahrung eines allgemeingültigen Familiengefüges beziehungsweise zu dessen Wiederrichtung, wo immer es auch vollkommen zerstört worden ist. Dem Islam zufolge muß jeglichem Bereich gesellschaftlichen Tuns anhand von Überzeugung und Verständnis Ordnung eingeprägt werden und verlorengegangene Gleichgewichte müssen wiederhergestellt werden."
Soviel zur Selbstdarstellung der Gruppierung - das wäre so, als fände man auf der Homepage der EKD auf Anhieb Luthers Schriften über die Juden als Lehrsätze. Macht die taz demnächst dann auch Werbung für die AfD!? - Die ist dann wohl auch liberal.
Also wenn das der liberale Islam sein soll...
http://www.ahmadiyya.de/islam/die-frau-im-islam/geschlechtertrennung-im-islam/
zum Beitrag