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20.10.2017 , 12:44 Uhr
Der Autor dieses Kommentars verwendet den Begriff "Scharia" auf eine Weise, die den Eindruck vermittelt bei der Scharia würde es sich um ein festgeschriebenes Gesetz handeln, welches so wie es formuliert wurde, eingeführt werden kann. Dies ist falsch. Die Scharia oder das islamische Recht ist die Summe jeder Norm, die durch islamische Rechtfindungsmethoden formuliert wurde. Länder wie Tunesien und Marokko haben bewiesen, dass ein gerechtes Personenstandsrecht, welches auf der Scharia basiert, möglich ist. In diesem Kommentar wird ganz klar islamisches Recht als rückständig und frauenverachtend hingestellt, ohne dass berücksichtigt wird, dass das islamische Recht flexibel ist und in einigen Ländern an aktuelle Situationen und Entwicklungen angepasst wurde. Im Gegensatz dazu ist das europäische Zivilrecht in diesem Kommentar der Garant für Gleichberechtigung der Frauen. Diese Meinung ist eurozentristisch und lässt komplett außer Sicht, was Rechtstransfer aus Europa in vielen Staaten angerichtet hat.
Ich möchte weder Minderjährigenehen noch Polygamie entschuldigen und sehe gewisse Probleme in einem Rechtspluralismus, in dem ein System keine administrativen Strukturen beinhaltet. Lösung hierfür ist allerdings nicht den kolonialen Diskurs fortzuführen und europäisches Recht über eine falsche Vorstellung des islamischen Rechts zu stellen.
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