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15.10.2017 , 13:33 Uhr
Liebe taz, das könnt ihr doch wirklich besser. Dieser Text ist durchweg absolut vereinfachend, undifferenziert und tendenziös! Er argumentiert leider auf dem gleichen Niveau, wie all' diejenigen, die Linken pauschal den Vorwurf der Verantwortung für die Morde unter Stalin machen.
Als evangelischer Theologiestudent kann ich so viel sagen: christliche Werte sind ganz und gar nicht beliebig. Deshalb haben wir die christliche Ethik als wissenschaftliche Disziplin. Trotzdem sind ethische Urteile niemals absolute Urteile, über die nicht diskutiert werden könnte/dürfte. Das sind sie in der philosophischen Ethik (Gott sei Dank) auch nicht. Damit sind sie aber absolut nicht beliebig, sondern unterliegen wissenschaftlichen Methoden zur Plausibilisierung!
Ebenfalls hängt christliche Ethik nicht im "luftleeren Raum", in dem sie sich nur auf Christus (bzw. ein subjektives Christusbild) berufen würde. Spätestens seit Eilert Herms dürfte absolut jedem, der sich mit der Materie beschäftigt, klar sein, dass theologische Ethik nicht losgelöst von der philosophischen passieren kann. Ihre Urteile müssen auch ohne den Rückgriff auf Christus funktionieren, ansonsten wäre sie ja gar nicht diskursfähig außerhalb christlicher Gemeinschaften und könnte somit auch keine allgemeinen ethischen Beurteilungen vornehmen.
Und was die Frage angeht, was der Herr Jesus denn nun wirklich gewollt hat, so würde ich das doch lieber den Kollegen im Fach Neues Testament überlassen, die genau an solchen Fragestellungen historisch-wissenschaftlich arbeiten.
Ich glaube, dass das Grundproblem, auf das der Text hinweist, ein anderes ist: gerade dort, wo sich Politik auf "christliche Werte" beruft, hat man häufig äußerst wenig Ahnung von Ethik, dort geht es häufig eher um eine Art "moralisches Bauchgefühl". In diesem Artikel ist das aber leider nicht anders.
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