Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
03.11.2019 , 18:42 Uhr
Ein Semit ist jemand, der (nach christlich-europäischer Definition) aus dem Mittleren Osten kommt und der Legende nach vom Noah-Sohn Sem abstammt. Afrikaner hingegen würden von Ham abstammen (früher sagte man auch "Hamiten"), Europäer hingegen von Sohn Nr. 3, Japhet. Schon dieses europäisch-christliche Schema, welches seitd em Mittelalter verwendet wurde, trägt eine Wertung in sich, weil die Noah-Söhne in eine Reihenfolge grrbacht werden: Japhet, Sem, Ham.
Als im 19. Jahrhundert die Rassentheorien entstanden, lebten herzlich wenige Araber in Nordeuropa, gleichzeitig gab es die jahrhundertalte Tradition der christlichen Judenfeindschaft (siehe auch Artikel oben), so dass der Begriff Semit vor allem auf Juden bezog. Der Begriff Antisemit(ismus), den dann die Kritik dito im 19. Jahrhundert entwickelte und ein Zusammengehen von Judenfeindschaft UND Rassentheorie meint, bezog sich dann explizot auf rassentheoretisch unterlegten Judenhass.
Da Araber nun einmal nicht europäisch sozialisiert sind (und dies überzustülpen, wäre KUlturchauvinismus) und eher selten von euröpäischen Rassetheorien beeinflusst sind, haben sie mit dem europäischen Antisemitismus tatsächlich wenig zu tun. Dass es teils einen expliziten arabischen Judenhass gibt, ist eine andere Geschichte, bei der man zudem darauf schauen muss, ob das Gegenüber vielleicht genaugenommen die israelisch Nationalpolitik meint und der Staat Israel zu Feindbild erklärt wird, aber nicht der Jude per se.
zum Beitrag07.03.2019 , 19:59 Uhr
Nunja, der Artikel hängt an der These, dass AKK einen Anti-AfD-Kurs betreibt. Dieser Tage sieht es indes vielmehr danach aus, dass sie auf eine Koalition mit der AfD aus ist. In deren Reihen klatscht man dann auch fröhlich zu den Unverschämtheiten, die kein Mensch mit einem Deut Bildung öffentlich sagen würde, ers trecht nicht ein Mensch mit politischen (für die Polis!) Ambitionen... Jedweder "zivilisatorische Fortschritt" wurde bereits in den letzten Tagen von Akk preisgegeben. Somit führt der Artikel sich mit dem Schlusswort dann (zum Glück) auch selbst absurdum.
zum Beitrag15.09.2017 , 10:47 Uhr
Köstliches *Mimimi von Martin Kaul, das auch aus der Schreibwerkstatt von DIE PARTEI kommen und ausgeklügelste Marketing-Strategie sein könnte. Dazu ein gelegentlich einfließender bürgerlicher und moralischer Unterton, der die lautesten Lacher geriert.
An manchen Stellen wird aber deutlich, dass das *Mimimi wohl doch bierernst gemeint ist, dann offenbart die Argumentation aber auch ihre größten Schwächen. Z.B.
„Ich kann auch die PARTEI wählen und mir einreden, damit etwas Kluges zu tun.“
- Wohl niemand wählt DIE PARTEI, um damit etwas Kluges zu tun, sondern tut es, um nichts Unkluges zu tun und das wäre in 2017 m.E. sogar das sonst praktizierte Nicht-Wählen unter Berufung z.B. auf die US-Anarchistin und Nietzsche-Spezialistin Emma Goldman („If voting changed anything they would make it illegal."), denn in 2017 steht durchaus ein Einschnitt in die Gesellschaftspolitik an. [...]
Den Einfluss von Kultur-Projekten sollte nun wirklich niemand unterschätzen: Noch heute kennt Mensch ein überaus erfolgreiches satirisches Kultur-Projekt von 1940, das dem Nationalsozialismus entgegentrat: Charlie Chaplins, The Great Dictator. Oder die Bilder und Collagen des Dadaisten John Heartfield, der 1933 aus Deutschland fliehen musste und im Exil Kritk am Nationalsozialismus übte.
Und wer setzt schon jetzt (durchaus mit schön „amoralischen“ Mitteln) der AfD wie zynischer Geflüchteten-Politik Tag für Tag etwas entgegen, während z.B. die sog, „Links“politiker*innen bereits peinlichst die Augenhöhe mit der AfD suchen? Dorthin sollte Kaul „die Verlorenheit einer gesellschaftlichen Linken“ adressieren. [...]
Ich will sicher keine Welt des sklavenmoralischen *Mimimi, sicher kein Leben, das einen parallelweltlichen Parlamentarismus fördert, der aber nur Parteien aufweist, die Neoliberalismus, Rassismus und/oder Pathologien im „Angebot“ haben, ganz sicher will ich auch kein Korsett einer „Moral“. [...]
Vgl. https://www.facebook.com/dr.phil.roland.wagner/posts/583648498692519
zum Beitrag