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01.10.2023 , 16:27 Uhr
"mit glatten Gesichtern und perfekten Lippen." "Zitronenwasser trinken, um so schön zu sein."
Der Artikel reproduziert und an vielen Stellen unhinterfragt die Normativität dieser Schönheitsideale. Mir dreht sich dabei jedesmal der Magen um.
Jenseits der Frage von Emanzipation und Unterwerfung stellt sich doch die, wie dieses vermeintliche "schön" zustandekommt. Meiner Meinung nach ist es keineswegs der männliche Blick, sondern Prägung durch Werbung und Medien. Es ist bekannt, dass was wir schön finden, kulturell geprägt ist. Die Debatte sollte sich weniger um die Frauen drehen, die sich irgendwie entscheiden, sondern darum, ob das überhaupt wirklich schön ist, oder lediglich eine schreckliche Vereinheitlichung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich der einzige #-Mann auf der Welt bin, der das im Artikel abgebildete Model einfach überhaupt nicht schön findet, überhaupt nicht perfekt. Ebenso, wie es Menschen gibt, die Atombusen nicht anziehend finden, gibt es solche, die alle weiteren Karikaturen von Weiblichkeit nicht sexy finden. Ein schönes Gesicht sieht nicht (für jeden) aus, wie ein heroinabhängges Opfer häuslicher Gewalt! Mir ist klar, dass das wertend klingen mag, und damit auch wieder problematisch. Ich finde es aber wichtig, dem heftig zu widersprechen, was, scheinbar objektiv, schön sei, was perfekt sei, so wie es hier im Artikel transportiert und normalisiert wird. Ich finde es wichtig, zu zeigen, dass es viele Menschen gibt, die ein vollkommen anderes Äußeres begehren. Das wird einfach viel zu selten gesagt: NEIN, das IST NICHT schön! Es gefällt nur einigen. Du musst nicht so aussehen, dass Werbefotografen dich hübsch finden; wenn Werberfotografen etwas von Schönheit verstünden, wären sie keine Werbefotografen geworden! Keine Ahnung, was Sophie für einen Umgang pflegt, aber wenn ich mich verkleiden muss (Anzug, Botox), um Respekt zu erlangen, sind das Menschen, mit denen ich absolut nichts zu tun haben möchte! Die sind primitiv, toxisch oder beides.
zum Beitrag03.04.2023 , 04:20 Uhr
"das reguläre Angebot beschränkte sich dann doch nur auf die konfessionellen Spielarten des Christentums."
Für die Gesamtschule, die ich Anfang der 90er besuchte, stimmt das schon mal nicht, dort gab es damals Islamunterricht (ich glaub sogar nicht faschistischen) und ich kann mir nicht vorstellen, das das seither weniger geworden ist.
Und die Antwort auf zeitgemäßen Religionsunterricht ist selbstverständlich: Physik, Chemie, Bio, Mathe, … – alles was jegliche esotherische Glaubensfünkchen mit der Macht guter Beweisführung im Keim erstickt. Dazu etwas allgemeine Menschenrechte um keinen Zweifel zu lassen, dass irgendeine Religion auch nur annähernd in ihrem Wesen mit der Demokratie vereinbar wäre.
zum Beitrag07.03.2023 , 16:29 Uhr
Phu, eine Reihe unlogischer Schlussfolgerungen und Auslassungen, die einfach so unkommentiert übernommen werden, lediglich die "Studie" wird als umstritten markiert. Schweden hat quasi keine Bevölkerungsdichte, ich vermute, dass wir stark davon ausgehen müssen, dass eine derartige Übersterblichkeit aufgrund eines Virus, relativ betrachtet das gleiche Desaster darstellen dürfte, das wir auch in den schwedischen dichtbesiedelten, Subburbs an Todeszahlen zählen konnten.
zum Beitrag30.03.2022 , 01:19 Uhr
Ersatzstimme ist schwierig, viel besser sind Punkte: Die Wähler vergeben je einmal 3, 2 und 1 Punkte. Punktesysteme liefern Ergebnisse, die besser dem Wählerwillen entsprechen; die Tendenz eine Partei, die mir eher zusagt zu wählen, steigt im Vergleich zum heutigen (imho demokratieschädlichen) taktischen Wählen zugunsten der über5%Parteien.
Der Vorschlag von @Luftfahrer ist gut, alternativ könnte auch eine 3%-Hürde gelten, die gegebenenfalls gesenkt wird, bis mindestens 5 Parteien ins Parlament kommen. Denn auch wenn 90% der Wähler nur 3 Partein wählten, wäre das imho katastrophal.
zum Beitrag25.03.2022 , 00:01 Uhr
Kultur IST Aneignung. Können wir das Konzept Cultural Aprobation bitte endlich begraben? Es ist identitäre Kackscheiße. Im Grundsatz auf allen Ebenen verquer. One Blood, sang Bob, der Typ mit den Dreads (mit der richtigen Hautfarbe dazu) – er hatte den Kern dieses Themas (das mit der Hautfarbe) besser verstanden. Alles was uns fehlt ist die Solidarität, sangen deutsche Rocker (sich den Blues aneignend, ohne selbst auf Baumwollfeldern versklavt gewesen zu sein). Kolonialismustraumata zu konstruieren, wo Solidarität erfahrbar ist, oder wie hier im Text, erschlichene wirtschftliche Vorteile aufgrund der Stylingmerkmale, das ist dystopisch weit weg von den Visionen einer besseren Welt oben genannter Musiker. (Die keine Heiligen waren, jadoch! PS: Wir auch nicht, Bussi.)
zum Beitrag08.03.2022 , 17:07 Uhr
die "neue welt" kommt einfach so über uns und wir haben keinen einfluss, können nur reagieren, mit aufrüstung, obwohl der krieg für putin vermutlich ein fail ist? not convinced. diese (in ihrem fatalismus religiös anmutende) denkweise ist nicht weniger schlicht, als frieden mit russland zu forden von jenen, die keinen krieg gestartet haben. sich der neuen welt fügen, heißt opfer bringen, in den krieg gehen? kostet noch mehr menschenleben. tja, neue welt, opfer müssen gebracht werden. und hey, nützt der deutschen wirtschaft! keine fossilien mehr kaufen ist aber keine option, da wird der wähler stinkig. alles alternativlos.
zum Beitrag18.12.2021 , 19:32 Uhr
Klingt nach anekdotische Evidenz vs. verfügbares Wissen.
"nicht allzu vielen Individuen." Über 3,7Mio erstgeimpfte Kinder in den US
"Demgegenüber gibt es bei Nichtrisikogruppen in dem Alter bei ungleich höherer Anzahl an Infizierten als der Teilnehmerzahl der Testgruppen keinen Hinweis auf merkliche Probleme mit Sars-CoV2."
In Relation zu den Impffolgen ist diese Aussage verzerrend. Das Virus kann Langzeit- und Spätfolgen mit sich führen, bei symptomfreiem Verlauf, es sterben Kinder durch das Virus! Da keines durch die Impfung gestorben ist, ist das unendlich viel mehr. Tod, also known as "keine merklichen Probleme". Nichts dergleichen trifft auf die Impung zu. Bauchgefühl vs Facts, oder? Bete ich, dass die Infektion keine Folgen haben wird, oder tu ich was dagegen? I dont believe in magic.
zum Beitrag18.12.2021 , 18:56 Uhr
Leude.. durch wiederholen wird es nicht wahr. Es ist kein fehlerhafter Code. Es ist nur extrem gefährlich solche Funktionalität zu implementieren und sehr gedankenlos, das in der Standardkonfiguration zu aktivieren.
www.heise.de/meinu...ziert-6294476.html
zum Beitrag16.12.2021 , 02:46 Uhr
Was in Risikogegenüberstellungen leider oft fehlt, so auch hier: Es gilt als sicher, dass wir alle über kurz oder lang mit dem Virus in Kontakt kommen. (Eher über kurz und mehrfach.) Du und Dein Kind werden das Virus unweigerlich in die Lunge bekommen. Demnach ist das kein Lotto mehr, steht das Risiko der Impfung direkt dem des Virus gegenüber. In der Altersgruppe ist das Risiko der Impfung den US-Zahlen nach quasi nicht vorhanden (null Herzmuskelentzündungen so far), aber das der Krankeit geht bis zum Tod (dem Kommentar Sponors zufolge, relativ hoch). Wer jetzt noch überlegen muss, glaubt dass die US-Zahlen gefälscht sind, oder hat ein Logikverständnis von 0>1. Das gilt freilich auch für Erwachsene, wo das Impfrisiko >0 ist, insbesondere jenen, die sich gleichzeitig trauen, am Straßenverkehr teilzunehmen.
zum Beitrag15.07.2021 , 07:31 Uhr
Ich möchte meinen, dass woke Menschen – so selbstgerecht und tunnelblickend sie mitunter sein können – recht gut zwischen Religion und Nation unterscheiden können (und im besten Fall beides pauschal anlehnen). Fragt sich also, wessen Weltsicht hier binär ist. Dass Generation Y mehr politische Themen hat, ist absolut zu begrüßen; die materialistische Generation Golf hat mit ihrer Form von Coolness irgendwie nicht das Beste aus dem Planeten rausgeholt... Sagen wir doch ohne Tunnelblick statt Antizionismus lieber Antinationalismus, ja? Das stellt nämlich die Verbindung zu pauschaler Vorverurteilung einer einzelnen religiösen Gruppe nicht her. Wer pauschal anhand krass vager Kriterien verurteilt, wer in diesem Interview nicht ergründet, bzw. bewusst auslässt, worum es den vermeintlichen Antizionisten geht, oder an der Regierung Netanjahu (lässt sich ebenfalls recht leicht recherchieren) auch nur irgendetwas verteidigenswürdig findet, war sehr wahrscheinlich auch vor drei Jahren eins nicht: links.
zum Beitrag10.07.2021 , 16:10 Uhr
Natürlich geht es um oben und unten. Aber nicht nur. Dass Vorkriegskinder anders ticken, als Millenials, ist nicht von der Hand zu weisen. Du schreibst selbst, wieso die Boomer zur Ellenbogengesellschaft wurden und dass die paar Weltverbesserer nichts ausrichten konnten, sprich: Die Mehrheit der Boomer hat keine Startbahnen besetzt, sondern Angst zu kurz zu kommen, hat keine Rücksicht zur Natur in die Wiege gelegt bekommen, aber Glück durch Konsum und eine einzigartige Verbundenheit zum eignenen Auto, glaubt an Wirtschaftswachstum, wie keine andere Generation und sitzt mehr als andere dem Trugschluss auf, dass sie Ihren persönlichen Wohlstand selbst erarbeitet hätte.
zum Beitrag11.02.2021 , 08:33 Uhr
"Niemand darf benachteiligt werden."
Fertig. Was soll dieser exklusive Scheiß? Wo ist z.B. das Alter? (Siehe Wahlrecht.) Meinetwegen noch: "Ausnahmen regelt das Gesetz."
zum Beitrag19.01.2021 , 03:02 Uhr
Schau mal hier: ourworldindata.org...ns&pickerSort=desc
(Statt eben kurz "merkwürdig" prozentrechnen, gibts heute ja auch immer vieles anzusehen :) Legt man die Starts übereinander, performed Deutschland in absoluten Zahlen nicht wesentlich schlechter, bedenkt man den größeren Organisationsaufwand (Israel ist im Schnitt nicht größer als die genannten 16 Einzelakteure), zeigt das imho, dass das hier nicht wesentlich ineffektiver vor sich geht. Zumal wir wissen, dass die Obergrenze an der verfügbaren Impfstoffmenge liegt! Das ergibt einen Themenwechsel: Sich nicht den meisten Impftoff unter den Nagel reißen, sondern dem Rest der Welt auch noch etwas übrig lassen, kann ich beim besten Willen nicht schlimm finden!
Also ich zumindest hab in den 90ern in der Schule gelernt, was Impfen, DNA und RNA ist. Die Babyboomer, die den Großteil der Leugner und Gegner ausmachen, vielleicht nicht? DNA gibts ja quasi erst seit den 50ern, so schnell wird das nicht in den Lehrplänen gewesen sein, denk ich. Da kommt die zugehörige Bildung also vermutlich von Horrorgeschichten aus der Zeitung. Tschernobil und Kontergan spielen sicher auch eine nicht zu vernachlässigende Rolle.
zum Beitrag16.01.2021 , 19:15 Uhr
Ich glaube, es macht einen Unterschied, ob ich die Impfung von 80 oder 9 Millionen Einwohnern organisieren muss, insbesondere durch die zwei Termine. Definitiv einen Unterschied macht die Prozentrechnung: Hier stehen 1,8 gegen 0,8 Millionen Geimpften über. Nimmste jetzt die zwei drei Tage Vorsprung Israels hinzu, verschwindet der Unterschied auf Null.
Und, mit Verlaub; sich gründlich um Akzeptanz, Verständnis und Sicherheit bei dem Ganzen zu kümmern, halte ich durchaus für angebracht, damit wir möglichst viele schützen, nicht nur neidische (Zitat aus dem Artikel) Autorinnen, die es nur nicht abwarten können, aber in der Katzenfrage dann angenehme Gelassenheit entwickeln.
Das mit dem Onkel tut mir leid! Ich denke, effektive Gründlichkeit im ersten Lockdown, wäre hier viel eher hilfreich gewesen, als sie jetzt ein Hindernis ist. Mal sehn, was die ZeroCovid-Aktion bringt...
zum Beitrag15.01.2021 , 23:34 Uhr
"Dabei ist Biontech ein Beispiel dafür, dass Profitinteresse extrem schnell die passende Antwort liefert." Nein. Biontech ist der Beweis dafür dass wenn ich auf Forschung Geld raufwerfe, Forschungsergebnisse herauskommen. Das hat wenig mit Kapitalismus zu tun! Es war zudem der Staat, der hier mit Geld geworfen hat.
Wäre Forschung und Wirtschaft komplett entkoppelt und erstes üppig versorgt, gäbe es viel mehr Ergbnisse, nicht nur dort, wo sich Profit verspricht.
Ich führe mal die Liste der totalitären Freiheitsraubfantasien des Autors in logischer Folge fort: - Gurtpflicht - Rauchverbot an öffentlichen Orten - Du sollst nicht töten
Wie so oft, sind jene, die Realismus mit dem Status Quo verwechseln, jene, die sich weigern, der Realität ins Angesicht zu schauen.
zum Beitrag14.01.2021 , 19:46 Uhr
Hmm, mehr als um einen schlechten Witz. Ich finde Semrotts Aktion okay, da es um das Verhalten im Umgang mit Kritik geht. (Mehr ahne ich auch, Strukturen betreffend.) Ja, vermutlich gibts hier mangelnde Selbstreflektion. Ist jetzt allerdings kein Alleinstellungsmerkmal.
Adererseits, verstehe ich Sonneborns Weigerung, sich nicht auf woke Debatten einzulassen. Oft führt das zu de-railing. Damit will ich nicht sagen, dass das Thema Befindlichkeit unwichtig ist, wir müssen hier noch einen gemeinsamen Umgang finden. Alle nochmal die Welle lesen?
Nicht überall, wo Rassismus draufgeschrieben wird, ist Rassismus drin. Der Spruch des Anstoßes selbst, bemüht ein Stereotyp, hat aber als Grundbotschaft einen antirassistischen Inhalt (das wird in der Berichterstattung und Empörung nie erwähnt). Es gibt etliche sehr gute Witze über deutsche Gründlichkeit - ist das rassistisch? Natürlich nicht! Stereotype haben erstmal nichts mit veralteten Lehren um Ethnien zu tun. Ich mag folgende Witze: Belin ist eine Leise welt, wie die Asiaten sagen. In Deutschland findet die Revolution nicht statt; Betreten des Rasens verboten. Nenn mir einen Satz mit Angola! Angola gönnt ich mir dodsaufn. Stereotype. Is ne Typfrage, ob es verletzt, und ne Typfrage, wie du als Verletzender damit umgehst, aber kein Rassismus. Im Falle des aktuellen Spruches nicht witzig und Altherrenstyle - geschenkt.
Was die Sache aber so traurig macht, ist dass es imho keine andere Partei gibt, die so antirassistsch aufgetreten ist, wie die PARTEI. Mit Abstand niemand, der im EU-Prlament deutlicher und ehrlicher für die Toten im Mittelmeer sprach. Oder, das ist schon länger her: Als in der Stadt und vor dem jüdischen Museum rechte Wahlwerbung mit "Gas geben" geklebt war. Die etablieren Parteien: Lipenbekenntnisse, Anzeige. Sorry, das ist mir zu wenig! Wer hat die Plakate überklebt und wer nicht, weil das ja verboten ist?
Vielleicht sollten die meisten, die jetzt gerade "Rassismus!" brüllen, lieber etwas leiser sein.
zum Beitrag05.01.2021 , 06:01 Uhr
Ach Leute, manchmal gehen hier Dinge durch die Redaktion, das tut einfach nur noch in der Birne weh! Oder ist das Provokation, Satire? Apropos Birnen: Der Autor spricht vom Denkfehler und vergleicht Birnen mit Kohlekraftwerken, oder so. Aufforsten ist nicht "effektiver", es kostet nur einen realistischeren Preis, als bislang die Umweltzerstörung.
Ja, wir müssen ganz viel aufforsten. Nein, wir haben nicht moralisch das Recht, sinnfrei und egoistisch übermäßig CO2 in die Atmosphäre zu pusten! "Ich schlag Dir in die Fresse und geb Dir dann n Pflaster." Dafür fehlt inzwischen die Zeit!
Und nicht vergessen, Schatzi, wer bezahlt für meinen Lungenkrebs, den Dein Blechhaufen bewirkt? Definiere doch eben nochmal Wohlergehen! Wohlergehen = 400PS unterm Penis für Dich, Lungenkrebs für alle, Strandurlaub für Eisbären, Tsunamis für die Kinder nebst generöser Spenden für Gewissensfreiheit frei nach ADAC-Rechnung?
ICH bezahle für Deinen Parkplatz, für Deinen Straßenbelag usw. und als Dank bekomme ich Krebs und kann kein Eishockey mehr spielen. Geilo!
Gutesgewissenspenden als Verantworung bezeichnen, die wahren Kosten ignorieren, den angerichteten Schaden als kompensierbar verklären, und mit dem dümmsten aller Argumente ever (wenn nicht ich, dann die anderen™) Verantwortung abstreiten – Philosoph, ja? Sollten Philosophen nicht als Kern Ihrer Profession vor allen Dingen das Denken beherrschen? Realitätsverweigerung; heiß im Trend! (Siehe Maskengegner)
zum Beitrag27.12.2020 , 03:42 Uhr
Zwei Anmerkungen: Hierzulande gibt es eine gut funktionierende app, aber keine gut funktionierende Laboranbindung, sowie eine zusammengebrochene Nachverfolgung und damit verbundene Testung, was elementar ist. Taiwan hat KEINE app! Was dort richtig (oder besser) läuft wird hier sehr anschaulich: logbuch-netzpoliti...-mann-ist-passiert (Südkorea scheißt auf Datenschutz, hat dadurch aber vermutlich kaum Vorteile in der Nachverfolgung.)
zum Beitrag17.10.2020 , 21:25 Uhr
Ach verdammt.. jetzt noch mal auf den Punkt gebracht:
Das physikalische System Erde lässt uns schlicht KEINE Handlungsoption!
Die Idee, wie wir gesellschaftlich zusammenleben wollen und Resourcen handhaben, ist hingegen in Gänze durch uns gestaltbar. Vor allem aber zweitrangig (siehe oben). #machbarkeit
(Wenn ich unangeschnallt mit 100 gegen eine Wand rase und erst 5m vorher auf die Bremse trete, muss ich eben hinterher im Rollstuhl sitzen. Alternative: gar nicht bremsen, tot. Well, seems legit. Aber(!) bitte nicht gar nicht bremsen mit dem Argument, dass wir die Ausstattung des Rollstuhls noch nicht ausdiskutiert haben. Danke.)
zum Beitrag17.10.2020 , 20:55 Uhr
Wir bräuchten in den kommenden Dekaden eine Regierung die schnell und klug das Gegebene zum Klima umsetzt und die weise mit dem wirtschaftlichen Strukturwandel umgeht.
Sehe ich so nicht kommen, insbesondere letzteres. Der Punkt aber ist: Wenn wir ersteres nicht angehen, wird letzteres obsolet.
tl:dr Schlagen wir uns in Zukunft die Köpfe ein, weil wir es müssen, weil uns das Habitat Erde dazu zwingt, oder schlagen wir uns in Zukunft (eine Weile lang?) die Köpfe ein, weil wir unfähig waren die Folgen der Rettung des Planeten zu managen?
zum Beitrag17.10.2020 , 20:26 Uhr
Liebe Realpolitiker/journalistinnen, es ist sicherlich nicht egal, wie sich die wirtschaftlichen Folgen der Rettung des Planeten ausgestalten. Jetzt, da wir seit 40 Jahren nicht gehandelt haben, sollten wir vielleicht schlicht anerkennen, dass wir es verkackt haben und diese Dinge gezwungenermaßen zweitrangig sind.
Es ist wünschenswert, dass sich Realpolitik irgendwann auch mal an der Realität orientierte (Haus brennt), statt vermeintlicher Zwänge, die stets (lediglich) wirtschaftlichen Konzepten unterliegen (wer bezahlt das Löschwasser – etwa wir alle?).
Meine Ideologiebrille aufsetzend und auf die Autorenideologiebrille hinweisend, wäre noch festzustellen, dass es Kapitalismus ohne Wachstum vielleicht nie gegeben hat, dass ein ganz normaler Kreislauf idR aber eine prima Angelegenheit ist! Probleme macht in der Gegenwart nur der unregulierte Tankwart, in dessen Geldbörse das Wachstum begraben wird. Desweiteren sei wiederholt angemerkt, dass ein Schrumpfen des Bruttoinlandsproduktes nicht automatisch ein Schrumpfen der Lebensqualität bedeuten muss; veilleicht haben wir nämlich alle schon ein SUV und brauchen die nächsten 10 Jahre gar kein neues und vielleicht gibts in 10 Jahren brauchbaren ÖPNV inkl. selbstfahrender Ruftaxis, der sehr viel weniger Bruttosozialprodukt erwirtschaftet, bei gleichbleibendem Luxus, einfach dadurch, dass hierbei nicht sinnlos Resourcen verballert werden, wie wir das gegenwärtig tun – nennt sich Effektivität. Diese wird wirtschaftlich halt bisher, wie der Artikel ja auch beschreibt, genutzt, um weiter Wachstum zu erzeugen – ein reiner Nutzen der Effektivität ist ergo im besten Falle ein Schrumpfen des Wachstums, aber kein Untergang des Abendlandes, kein Rückgang an Komfort. Aber: selbst wenn – dann ist es eben fucking so! Die Studie IST eine Machbarkeitsstudie, nämlich die Machbarkeit, den Planeten jetzt noch "retten" zu können. Artikel, die darüber weinen, was das kostet, haben den Knall nicht gehört. Zu spät Buddy. 40 Jahre zu spät.
zum Beitrag05.06.2020 , 00:37 Uhr
Ey der Text ist doch vorne und hinten nicht stimmig: Einerseits Verherrlichung des Statussymboltums, nostalgisch verklärt und legitimiert, weil hart erarbeitet, andererseits Statussymbolbashing, weil fast so teuer wie ein Gebrauchtwagen. Hab ich den Hint verpasst, dass das Satire ist?
Und zur - hierzulande – ach so üblen – Moral; es gibt immer auch jene, die sich zurecht moralisch überlegen, fühlen, selbst wenn es Snobs sind, die ein Rad, das immer im ersten Gang fährt, für eine unglaublich geile Sache halten. Es _macht_ eben einen Unterschied, ob ich subventioniert den Planeten zerstöre oder dies nicht tue. Das ist schlicht nicht zu leugnen, und das hat nichts mit Geld zu tun – sorry, echt nicht, Fahrräder gibts für 20€. Und von wegen Radnazis: Mein gutes Stück hab ich 92 gebraucht gekauft, es ist ein lila Rennrad und sieht aus wie Scheiße, da wo die Kabel schubbern ist Rost, seit mich die Rentnerin im SUV angfahren hat, weil sie wegen der Baustelle verwirrt mit dem Navi beschäftigt war, ist es hinten verbogen, die Räder freilich sind ein halbes Jahr alt und es fliegt wie ne Eins (ich bin der, der in Jeans und mit einem, mit dem Wocheneinkauf vollgepacktem, Rucksack am sonnenbebrillen Ganzkörperfunktionsanzug vorbeizieht). Also, wie ich finde, recht pragmatisch, was das Fahrzeug meiner Wahl betrifft, jenseits der aufgerufenen Klischees und ich glaube der Großteil aller Radfahrer kann gar kein Neuköllnhipster sein; soviele Plattenbauten gibts da gar nicht. Und ich fühle mich dennoch nicht nur als moralisch überlegener Radnazi, sondern auch von Tag zu Tag mehr von jedem einzelnen Dinosaurier durch die beispiellose Inanspuchnahme von Raum auf der Straße belästigt und verstehe von ausbleibendem Winter zu ausbleibendem Winter weniger, wie Mensch es schafft, ohne totes Gewissen ein Auto zu besitzen.
PS: Wenn der Penisersatz von dickem Auto gesamtgesellschaftlich zum Fixie wandert, so ist das nicht reaktionär abzuwerten, sondern, ob des Planeten wohl, fett zu feiern!²
zum Beitrag28.11.2017 , 16:20 Uhr
Liebe taz, andernorts las ich, dass auch das Kruzifix auf dem Schweineballon vertreten sei. Das macht einen riesigen Unterschied! Hier Antisemitismus, dort allgemeine Religionskritik. Der Artikel zum PinkFloydSchwein zeigt ein Bild mit der Aufschrift "All Religion divides". Eine solche Verfälschung ist bösartig und der taz nicht würdig.
zum Beitrag28.01.2017 , 21:16 Uhr
Ich hatte mal von einer Studie gelesen, dass ein Wahlergebnis am "richtigsten" ist, wenn die Wähler Punkte verteilen, z.B. insgesamt 10, maximal 7 pro Partei. Was auch total einleuchtend ist, die Menschen würden Prioritäten setzen statt irgendeiner vermeintlichen Taktik zu folgen.
zum Beitrag17.01.2017 , 06:27 Uhr
Es mag für Journalisten das einzige sein, was sie bei der Stange hält, als Spieler liebe ich sie, als Bürger aber halte ich Taktik in der Politik für verwerflich. Sie ist unaufrichtig, es kommen Machtspielchen hinzu, die Debatten verschieben sich von der Sache weg. Ich wünsche mir eine Politik ohne PR, ohne Taktik, ohne Wahlkampf. Genau so naiv, wie Sie, liebe Autorin, es Lompscher und Holm vorwerfen, der Sache dienlich nicht der Strategie, ist meine Utopie von Demokratie. Sind wir weit von entfernt, i know, aber die Schuld an dem Debakel von den Tätern auf die Opfer zu verlagern, nur weil diese sich aufrichtig nicht-verhalten, ist ein Kunststück, das nur Taktiker und Journalisten hinbekommen, chapeau!
zum Beitrag16.01.2017 , 00:09 Uhr
Herr Hillenbrand, Holm war kein kleines Licht, er war ein Kind, als er unterzeichnete!
Und die Unisache: Ihre Rigorosität ist hier fehl am Platze. Ich binPazifist. Ich war als Kind auf dem Dorf im Schützenverein und hab auf kleine Papierscheiben gezielt. Hab ich deshalb bei der Kriegsdienstverweigerung gelogen? Ja. Aber war ich deshalb unaufrichtig? NEIN. Soldaten s i n d Mörder. Und darum geht es. Nicht um die Vergangenheit, sondern um das, was Holm bewirken würde, würde man ihn lassen! Und das, lieber Autor, wissen Sie genau. Über etwas anderes als eben darum zu schreiben halte ich für verwerflich – da bin ich, mit Verlaub, rigoros.
zum Beitrag06.01.2017 , 22:23 Uhr
Lieber Autor, der Computer hat Sie als Gefährder ausgewählt. Zur genauen Definition des Begriffs konsultieren Sie bitte das Ministerium für Wahrheit.
Ab sofort werden Sie eine elektronische Fußfessel tragen, die Sie auch rund um die Uhr abhören wird, bei Bedarf können per Remote Photos geschossen werden, desweiteren werden automatisch alle Überwachungskameras in Ihrer Nähe per GPS in Ihrer Akte aufgezeichnet.
Kriterien zu Ihrer Einstufung sind u.a. Ihr nicht normgerechtes Kontaktverhalten, sowie die Annahme dass Sie Ihren Berufs nur zur Tarnung ausführen, da es an stringenter Argumentation mangelt.
"Auf deren [Gefährderm, Anm. des Computers] wirksame Kontrolle sollte sich der Apparat deshalb konzentrieren. Hier sollte der Staat auch offensiv auftreten: mit demonstrativen Kontrollen, GPS-Fußfesseln und U-Haft nach Straftaten wie Sozialbetrug. Gegen die Unschuldsvermutung verstößt eine solche Strategie nicht, denn sie gilt nur bei der Strafverfolgung."
Meine Fresse! Als ob jemand bei der Zeitung das t gegen ein f getauscht hätte.
Sie fordern allen Ernstes repressive Maßnahmen gegen sogenannte Gefährder - einen völlig schwammigen Begriff - und halten das für Rechtsstaatlich unbedenklich, weil es nicht um Strafverfolgung geht, sondern nur den Verdacht auf mögliche Straftaten? Prima Idee! Ich hab auch noch eine: Was halten Sie davon, wenn wir all diesen Gefährdern noch so ein - für alle anderen sichtbares - Zeichen auf die Brust nähen, das erhöht das Sicherheitsempfinden! Ein Stern zum Beispiel?
(Mannmannmann, da fährt mal einer mit nem LKW durch die Stadt und plötzlich haben alle das Herz in der Hose und Scheiße im Kopf.)
Sorry for Polemik - aber ick komm aus dem Kopfschütteln über den zitierten zweiten Satz nich mehr raus.
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