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01.09.2016 , 09:04 Uhr
So sehr Antisemitismus in den westasiatischen, v.a. muslimischen Ländern ein Problem darstellt und so sehr ich Ihre Kritik an Antisemitismus im Angesicht einer diesen gekonnt übersehenden Leserschaft schätze, so finde ich doch, dass "schauen Sie sich doch nur mal ihren Namen an" schon stark vorurteilsbehaftet ist...
zum Beitrag19.08.2016 , 10:29 Uhr
Den Satz mit dem Opium finde ich richtig gut.
zum Beitrag18.08.2016 , 10:07 Uhr
Von den anderen Inhalten Ihres Posts einmal abgesehen... Wie löst denn die Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft das von Ihnen beschriebene Problem, das doch auf der Identität der Deutsch-Türk_innen beruht? Was nun in ihrem Pass steht, wird wohl kaum etwas daran ändern, für wie deutsch oder türkisch sie sich selbst halten?
zum Beitrag18.08.2016 , 09:59 Uhr
Richtig. Ich würde auch sagen, dass Stereotypen eine Rolle spielen. Der stereotypische Südeuropäer ist vielleicht weniger fleißig als "der Deutsche", aber zwischen "Faulenzer" und "religiös-fundamentalistischer Terrorist", wie man Migrant_innen aus Westasien und Nordafrika gern sieht, besteht schon ein gravierender Unterschied.
zum Beitrag18.08.2016 , 09:56 Uhr
Rassismus hat schon immer manche Ethnien gravierender betroffen als andere. Positive Stereotypen über ostasiatische Ethnien spielen sicherlich eine Rolle. Zudem war es zumindest in den U.S.A. so, dass beispielsweise chinesische Immigrant_innen sofort bereit waren, ihre bspw. schwarzen Mitbürger_innen unter den Bus zu werfen, wenn es darum ging, selbst dem weißen Standard und der damit einhergehenden privilegierten Behandlung näherzukommen. Ob sich dies mit vietnamesischen Migrant_innen in Deutschland ähnlich verhält, weiß ich nun nicht, aber als chinesischstämmige Person kenne ich durchaus einige Ostasiat_innen, die sich in dieser "wir arbeiten hart und integrieren uns, anders als diese Araber/Schwarzen/Türken/Polen"-Schublade sehr wohl fühlen.
zum Beitrag18.08.2016 , 09:36 Uhr
Dieses Schamgefühl ist nur insofern krankhaft, als dass es von der westlichen Vorstellung davon, welche Körperteile man bedecken soll, abweicht. Die Aussage, dass alles, was von westlichen Kulturvorstellungen abweicht, automatisch krankhaft ist, finde ich ehrlich gesagt ziemlich anmaßend.
Es gibt schließlich auch Kulturen, in welchen (Cis-)Frauen ihre Brust nicht bedecken und in dieser Hinsicht keinerlei Schamgefühl empfinden. Die meisten Cis-Frauen aus westlichen Gesellschaften würden sich jedoch mit nackten Brüsten in der Öffentlichkeit entblößt fühlen. Dies ist aber noch lange kein Abbild eines sonderlich "gesunden" oder "krankhaften" Schamgefühls, sondern einfach ein Ergebnis unserer Sozialisation.
zum Beitrag18.08.2016 , 09:31 Uhr
Die gesellschaftliche Formung von Frauen und Männern hin zu der Wahl unterschiedlicher Berufsfelder, Rollen in der Kindererziehung usw. ist allerdings, wenn es um die Diskussion von institutioneller Frauenfeindlichkeit geht, nicht unerheblich.
zum Beitrag10.08.2016 , 16:17 Uhr
Clickbait-Artikel (engl. "Klickköder") sind Artikel mit aufmerksamkeitsheischenden Überschriften, die dazu verleiten sollen, auf den dazugehörigen Link zu klicken, da sie neugierig machen. Eben so etwas wie "Diese sieben Fakten über Schokolade werden Sie umhauen" oder "Forscher haben nach Pflanzenschutzmittelrückständen in Bier gesucht. Die Studienergebnisse werden Sie schockieren".
zum Beitrag08.08.2016 , 13:52 Uhr
Die Frage ist natürlich, inwiefern es nicht ebenso egoistisch ist, in eine Welt mit 7 Milliarden Menschen, Tendenz steigend, noch ein paar Kids zu setzen.
Insgesamt finde ich, die Entscheidung zur Elternschaft ist eine, die man ruhig egoistisch treffen sollte. Gestresste und reuevolle Eltern, die ihr Kind als Grund für ihr unerfülltes Leben sehen, nützen niemandem etwas.
zum Beitrag30.07.2016 , 14:26 Uhr
Krass, ich habe den Thread in seiner Anfangsphase gesehen und bin jetzt ziemlich positiv überrascht, dass sich so etwas dadurch ergeben hat.
Gerade, dass der User, der ja noch sehr jung ist, trotz seiner eigenen Gedanken zu dem Thema den Mut hatte, seinen Fund weiterzuleiten, und schließlich mit der Sache abschließen konnte, finde ich bemerkenswert. Ich hoffe, die Person bekommt in dieser Hinsicht auch die Hilfe, die sie braucht.
zum Beitrag29.07.2016 , 21:32 Uhr
Diese Sache mit den Dingos ist ja schon ziemlich dystopisch... Ich warte schon darauf, dass die vergifteten Dingokadaver das Grundwasser ruinieren und nur eine invasive Bakterienart aus einem Geheimlabor die Sache wieder gerade biegen kann...
zum Beitrag29.07.2016 , 21:25 Uhr
"Auszusprechen, dass auch das links ist, mag bitter aufstoßen. Wagenknecht (und überhaupt eine kluge linke Politik) fühlt sich verantwortlich im Sinne sozialer Gerechtigkeit in erster Linie für jene, die im eigenen Land leben. Früher hätte man gesagt: für die Proleten in der Tarifgemeinschaft namens BRD-Sozialstaat."
Die Frage ist dann natürlich, wie viele LINKE-Wähler diese Art von Links-Sein unterstützen. Gerade diese "Germans first"-Haltung möchten viele sicher nicht so unterschreiben. Ich finde es auch nicht unbedingt produktiv, die Unterstützer der Gegners anzulocken, indem man Gegner 2.0 wird - wenn ich die AfD kritisiere, weil sie nationalistisch ist, finde ich Nationalismus nicht plötzlich gut, wenn er von der LINKEn kommt, sondern finde die LINKE dann halt nicht mehr so prickelnd...
Finde es aber prinzipiell begrüßenswert, dass es mehrere verschiedene Stimmen zu einem Thema hier zu lesen gibt.
zum Beitrag29.07.2016 , 21:17 Uhr
(cont.)
So oder so halte ich den Umgang der Gesellschaft (und damit meine ich nicht nur das Rechtssystem) mit sexueller Gewalt noch lange nicht für ausgereift genug, um guten Gewissens sagen zu können, dass Falschbeschuldigungen aktuell der dringendere Fokus sind. Ich würde auch soweit gehen, zu behaupten, dass der unerträglich unangemessene Umgang mit eigenen Erfahrungen oft dazu führt, dass man eben jene von Ihnen erwähnte ideologische Brille aufsetzt. Es ist auch wirklich gerade für Betroffene kein Thema, das sich mal eben komplett ohne Emotionen diskutieren lässt.
zum Beitrag29.07.2016 , 21:17 Uhr
Die ganze Sache verkompliziert sich leider ungemein dadurch, dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass eine gewisse Zahl an Tätern sich ihrer Schuld überhaupt nicht bewusst ist oder dieses Bewusstsein durch dank Rape Culture immer noch akzeptable Pseudolegitimationen kontert, von "ich hab' das Nein halt nicht gehört" über "wenn Frauen nein sagen, meinen sie eigentlich ja" bis hin zu "sie hat ja gar nicht nein gesagt, schließlich war sie unglaublich betrunken - aber betrunkener Sex ist ja so üblich, oder?".
Ich will nicht bestreiten, dass Falschanschuldigungen wegen Vergewaltigungen Konsequenzen nach sich ziehen und nicht nur das Opfer der Beschuldigung nachhaltig schädigen, sondern auch allen tatsächlichen Opfern sexueller Gewalt einen gewaltigen Stinkefinger zeigen, aber die Reaktion auf eine Vergewaltigungsbeschuldigung variiert auch heute noch von Umfeld zu Umfeld, und anbetracht der emotionalen und organisatorischen Meisterleistungen, die man vollbringen muss, um eine Vergewaltigung vor Gericht zu beweisen, würde ich nicht behaupten, dass die Abwehr einer Falschaussage unbedingt schwerer ist.
Das Problem bei dieser Diskussion ist leider, dass sie sehr schnell anekdotisch wird ("ich kenne einen, der wurde falsch beschuldigt und sein Leben ist ruiniert!" vs. "ich kenne einen, der hat jemanden wirklich vergewaltigt und keine Sau interessiert's!"). Ich kann zumindest sagen, dass ich weitaus mehr Opfer sexueller Gewalt kenne als Opfer von Falschbeschuldigungen in dieser Hinsicht, aber man neigt ja auch dazu, den Kontakt zu Gleichgesinnten zu suchen.
zum Beitrag29.07.2016 , 14:50 Uhr
"Wenn sich dann besonders viele Männer aus dem Nahen Osten entscheiden Straftaten zu begehen die unter diesen Paragraphen fallen dann beweist das nicht das dieses Gestz rassistisch ist sondern das Männer aus dem Nahen Osten in besonderer Weise zu solchen Straftaten neigen."
Hier darf man natürlich nicht außer acht lassen, dass "überdurchschnittlich viele Männer aus dem Nahen Osten werden für Sexualverbrechen verhaftet/verurteilt" nicht mit "überdurchschnittlich viele Männer aus dem Nahen Osten begehen Sexualverbrechen" gleichzusetzen ist. Was die_r Autor_in irgendwie nicht mal so richtig anspricht (oder ich habe es nur überlesen - man sollte während der Arbeitszeit ja eigentlich nicht auf taz herumkommentieren...), ist, dass es gerade durch den Zusammenhang, in dem dieses Gesetz entstanden ist, rassistisches Profiling im Bezug auf sexuelle Gewalt als gar nicht so unwahrscheinliche Konsequenz erscheint.
Dabei sollte es natürlich nicht so sein, dass bei nicht-weißen Männern weggeschaut werden sollte, sondern bei weißen Männern besser hingeschaut.
zum Beitrag29.07.2016 , 14:46 Uhr
Wenn man mal bedenkt, wie viel sexualisierte Gewalt durch gesellschaftliche Sachverhalte entsteht, die sich nur schwer in einen rechtlichen Kontext übersetzen lassen (gesellschaftlicher Druck, dass Frauen mit ihren männlichen Partnern Sex haben müssen, sehr gemischte Definitionen von sexuellem Einvernehmen, ...), ist diese Gesetzesneuerung nicht einmal wirklich radikal, sondern war in meinen Augen eher längst überfällig.
Bei dem Artikel bin ich mir in einem Punkt nicht sicher, ob ich der_m Autor_in da zustimmen würde, und zwar betrifft dies die Freiwilligkeit der Witwenverbrennungen, da ja ein Witwenstatus in der zugehörigen Gesellschaft oftmals einen Statusverlust und negative finanzielle Konsequenzen bedeutet(e) und sich immer die Frage stellt, wie freiwillig eine Handlung ist, wenn die Alternativen mit einer Menge Leid verbunden sind. Nun bin ich aber weder Frau noch Mitglied der indischen Diaspora und mein Wissen ist da alles andere als begrenzt. Dennoch halte ich es nicht für nötig, dass weiße Personen sich immer 1000 Prozent dafür entscheiden, systematische Unterdrückung in nicht-weißen Gesellschaften im Rahmen der PoC-Selbstbestimmung zu dulden und Kritik daran als rassistisch zu diskriminieren. Meiner Meinung nach ist eine Kritik an nicht-weißer Frauenfeindlichkeit, Homophobie usw. erst dann rassistisch, wenn sie nach dem Motto "wir im aufgeklärten weißen Westen machen es besser und werden euch beibringen, wie das richtig geht" oder "Kultur X ist halt eine fundamental frauenfeindliche Kultur" geschieht.
Ich würde auch nicht pauschal sagen, dass das neue Sexualstrafrecht direkt rassistisch ist, sondern das Asyl-/Ausländerrecht, das parallel dazu existiert, sowie die Debatte, die die Reform zum großen Teil angestoßen hat (Re: Kölner Silvesternacht). Den Riesenhaufen sexual gewalttätiger Kartoffeln hat man nämlich vor diesem Ereignis systematisch ignoriert, so wie es auch jetzt noch gerne ignoriert wird.
zum Beitrag29.07.2016 , 12:02 Uhr
Die meisten Mineralwassertrinker, die ich kenne, finden den Geschmack von Leitungswasser einfach nicht so prickelnd... Ob das nun ein Nocebo-Effekt ist oder das Wasser aus dem Hahn tatsächlich irgendwelche Stoffe enthält, die nicht so lecker sind, weiß ich allerdings auch nicht.
zum Beitrag29.07.2016 , 11:54 Uhr
Meiner Erfahrung nach machen extrem (auch rassistisch, homophob, frauenfeindlich, ...) pöbelnde Menschen in Online-Shootern zwar noch lange nicht den Großteil aus, so selten, dass sie tatsächlich als verdammt-der-könnte-demnächst-Amok-laufen-auffällig gelten, sind sie allerdings leider auch nicht mehr...
zum Beitrag29.07.2016 , 11:50 Uhr
Ein Problem liegt meiner Meinung nach in der unterschiedlichen Wertschätzung von der Arbeit im Haushalt vs. der Arbeit im Beruf. Die Abteilungsleitung in einem großen Unternehmen und zweifaches Elterndasein mit täglichem Putzen, Kochen, Einkaufen, emotionalem Unterstützen u.s.w. können durchaus ähnliche Anstrengungen abverlangen, die jedoch komplett unterschiedlich bewertet werden, gerade auch im Zusammenhang mit dem Geschlecht (ein Vater, der den Haushalt schmeißt, ist aufopferungsvoll, von einer Mutter wird dies erwartet und sie ist eine Rabenmutter, wenn sie den bezahlten Job dem vorzieht). Wenn ein Elternteil eine anstrengende Konferenz hinter sich hat und der andere den ganzen Tag die kranke Zweijährige betreut hat, muss am Abend trotzdem einer von beiden den liegengelassenen Abwasch machen - aber von einer der beiden Personen wird ein "du, mein Tag war schon so hart, kannst du das bitte machen" eher akzeptiert als von der anderen, auch wenn beide den Tag über gleichermaßen beansprucht wurden.
Uneingeschränkte Vereinbarkeit von Familie und Karriere wird sicherlich niemals vollkommen möglich sein, da es immer Situationen gibt, in denen man Prioritäten setzen muss. Probleme sehe ich eher in der immer noch recht starr vertretenen automatischen Rollenzuweisung, die einzig aufgrund des Geschlechts passiert, sobald das Kind in die Welt gesetzt wird - sogar in Familien, in welchen die Mutter mehr verdient als der Vater - und einer impliziten Besserstellung von Lohnarbeit gegenüber häuslicher Arbeit, obwohl beide gleichermaßen notwendig sind, um das Wohlbefinden eines Kindes zu sichern. Diese Unfairness führt sicherlich auch zu Frustrationen seitens der Mütter.
Davon abgesehen wäre eine stärkere Entlastung und die Ermöglichung einer besseren Job-Familie-Balance durch zugänglichere Kinderbetreuungsangebote sicherlich auch schon ein Schritt in Richtung "weniger reuevolle Mütter".
zum Beitrag28.07.2016 , 10:51 Uhr
Hat der gute Donald nicht vor, seine Außenpolitik hauptsächlich nach dem Motto "egal was, solange es America wieder great macht" auszurichten? Bei seinem wankelmütigen Temperament klingt das für mich weniger nach "den Rest der Welt in Ruhe lassen" und mehr nach "hier 'ne Bombe, da ein Handelsabkommen, je nachdem, was es beim letzten Treffen der Regierungschefs zu Essen gab"... Selbst, wenn man "trump außenpolitik" googlet, bekommt man gleich zehn widersprüchliche Aussagen von ihm geliefert.
Und selbst, wenn er "nur" die U.S.A. innenpolitisch zerstört, hat das sicherlich Auswirkungen auf den Rest der Welt, die man sich nicht mal unbedingt im Rahmen der eigenen Ätschibätsch-Egoismus-Taktik wünscht.
zum Beitrag28.07.2016 , 09:53 Uhr
Die gesellschaftliche Macht, seinen ideologischen Rassismus durch das System auszuleben, hatte er tatsächlich nicht.
Die braucht es aber auch nicht, um einen Massenmord auszuüben.
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