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28.04.2016 , 12:31 Uhr
Natürlich können diskriminierte Gruppen auch andere diskriminieren, wenn sie in Teilen der Welt die Vorherrschaft haben. Um bei Ihrem Beispiel zu bleiben: In dieser Zeit kann hier in Deutschland kein Jude einen weißen Christen diskriminieren. Weil er in diesem Teil der Welt gar nicht die Macht dazu hat. Natürlich kann er einem weißen Christen gegenüber Vorurteile haben und ihn beleidigen. Das muss den aber nicht jucken, weil weiße Christen in diesem Land die Gesetze machen, weil die Staatsmacht überwiegend weiß und christlich (geführt) ist und mit einem Fingerschnipsen zehn andere weiße Christen hinter ihm stehen würden, um ihm zu helfen und vermutlich noch Recht bekommen würden. In einem jüdisch regierten Land sieht es natürlich anders aus.
Beim Thema Sexismus ist es nicht ganz so einfach, weil es in unserer Gesellschaft auch Bereiche gibt, in denen Männer benachteiligt werden. Das lässt sich aber in der Regel auf patriarchale (oh nein, ich hab's gesagt) Strukturen zurückführen. Beispiel: Männer ziehen den Kürzeren im Sorgerechtsstreit, weil die Gesellschaft bis heute der Meinung ist, dass Erziehung Frauensache ist. Oder Jungs werden ausgelacht, wenn sie die Farbe Pink mögen, weil es jeder okay findet, wenn Mädchen männliche Attribute haben, aber wenn Jungs sich weiblicher verhalten, sind sie schwach und minderwertig. Insofern können in unserer Gesellschaft Männer benachteiligt werden, sie werden jedoch in der Regel von ihren eigenen Strukturen benachteiligt.
Lange Rede kurzer Sinn: Ja, weiße, männliche Christen können durchaus diskriminiert werden. Aber nicht in einem Teil der Welt, in dem sie den Großteil der Regierung bilden, die Strukturen schaffen und die Gesetze machen (also in den USA oder in den starken europäischen Ländern). Das Problem ist, dass die Leute Diskriminierung mit Beleidigung verwechseln. Beleidigt werden kann jeder. Aber für den einen hat eine Beleidigung aufgrund seiner gesellschaftlichen Position eine andere Bedeutung als für andere.
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