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26.08.2018 , 22:27 Uhr
Hoffentlich wird der Eigentümer ENDLICH zwangsenteignet. Dies war einmal einmal ein WUNDERSCHÖNES Haus im Jugendstil, mit Schnitzereien im Treppenhaus und farbigen Glasfenstern mit Märchenmotiven. Ich habe dort als Kind in den 80ern gespielt, aber es war schon damals arg verfallen. Es ist gewissermassen auch eine persönliche Zeitmaschine für mich, denn noch heute ist das Klngelschild meiner Freunde im Treppenhaus erhalten, obwohl sie vor bald 30 Jahren wegzogen
zum Beitrag03.04.2016 , 00:34 Uhr
Ich unterstütze die Initiative zur Rekonstruktion des Berliner Marienviertels im heutigen Brachland zwischen Rathaus und Fernsehturm. Das Beispiel Dresdner Neumarkt hat gezeigt, wie ein historisch orientierter Wiederaufbau eine ganze Stadt aus der Negativspirale ziehen kann. Genau das bräuchte Berlin! Der Irrglauben der Moderne, wonach sich "gute" Architektur immer nur "vorwärts" entwickeln darf, gilt in intellektuellen Kreisen bereits seit den 1980er Jahren als widerlegt. So zeigte man damals auf, daß der Modernitätskult unserer Architekten auf ein pseudobiologisches Denken zurückgeht, welches wiederum dem Sozialdarwinismus des 19. Jh. entstammt. Hier galten Rückfälle in die Vergangenheit als Degeneration. Ironischerweise lagen die Wurzeln von Faschismus und Nationalsozialismus in derselben Weltanschauung. Ein Vergleich zeigt, wie sehr die städtebauliche Situation in der Berliner Mitte den alten Wiederaufbauplänen der Nazis entspricht. Das gemeinsame Planungsziel von Nazis und modernen Architekten besteht offenbar darin, unsere Erinnerung an Berlins mittelalterliche Keimzelle für immer auszuradieren.
Entgegen der Ideologie der Moderne unterliegt Architektur indes keinen biologischen Naturgesetzen. Daher kann es auch nicht Aufgabe unserer Entscheidungsträger sein, den "Volkskörper" vor "ungebildeten" Rückfällen in die Vergangenheit zu bewahren. Leider ist diese Erkenntnis bislang nicht zu den Berliner Lokalpolitikern durchgesickert. Anstelle klammert das pseudointellektuelle Bildungsbürgertum nach wie vor an der Ideologie der Moderne. Dies wiederum belegt einmal mehr, wie provinziell das intellektuelle Klima in Berlin verblieben ist, trotz allen Jahren als Hauptstadt eines neuen Deutschlands!
zum Beitrag